Ryzen V1000 und Epyc 3000: AMD bringt Zen-Architektur für den Embedded-Markt
Eine neue Ryzen- und eine neue Epyc-Serie sollen als Embedded-Angebot Hardwareentwickler dazu bringen, besonders viele Kerne in ihre Hardware zu integrieren. Vor allem durch die 10GbE und 2.5GbE-Unterstützung sind auch viele netzwerkfähige Geräte zu erwarten. Alte Embedded-Serien werden jedoch nicht ersetzt.

Zwei neue Chip-Serien will AMD auf Basis seiner Zen-Architektur jetzt auch für den Embedded-Markt bereitstellen. Bisher waren für AMD die G- und R-Serien für diesen Markt wichtig. AMD ersetzt allerdings nicht, sondern ergänzt das Angebot an Chips. Oberhalb der R-Serie wird die neue V-Serie positioniert. Diese Ryzen V1000 genannten Chips (Raven-Ridge-Basis) gibt es ab einer TDP von 12 Watt bis hinauf zu 54 Watt, aufgeteilt in die Bereiche 12 bis 25 Watt und 25 bis 54 Watt. Die Chips des jeweiligen Segments bieten eine Standard-TDP von 15 beziehungsweise 45 Watt und können in ihrem jeweiligen Bereich nach oben oder unten angepasst werden. Bis auf eine CPU bieten alle SKUs (Stock Keeping Units) vier Kerne und acht Threads an. Die kleinste SKU bietet die Hälfte. Eine Grafikeinheit ist immer Teil der Chips.
Von den Betriebssystemherstellern gibt es laut AMD bereits Unterstützung. Windriver und Siemens Mel gehören dazu. Canonicals Ubuntu wird ab der Version 16.04.1 vorgesehen. Windows 10 sollte der Version 1709 entsprechen.
Die Chips sind recht leistungsfähig, weswegen AMD sie gegen Intels Core i mit vier Kernen positioniert. Teilweise sind das Desktop-, teilweise Notebook-Chips, die für relative Vergleiche hinzugezogen werden. Wer allerdings genau hinschaut, der merkt, dass die Intel-Pendants teils gar nicht als Embedded-Angebot gelistet werden. Für die Vergleiche hat AMD also irgendwelche Intel-CPUs herangezogen, auch wenn diese aus einem völlig anderen Marktsegment stammen.
Server-Chip als Embedded-Produkt
Wem die Leistung der Ryzen V-Serie für sein Hardwaredesign nicht reicht, der kann zusätzlich auf die Epyc-Serie zugreifen. AMD bietet den Epyc 3000 mit 4, 8, 12 und 16 Kernen an, jeweils einmal mit aktiviertem Multithreading und einmal ohne. Ab 12 Kernen sind auf dem Package zwei Zeppelin-Dies zu finden. Die TDP ist bei den Epycs nicht so flexibel wie bei der V-Serie und zudem erheblich höher mit Werten zwischen 35 und 100 Watt. Interessanterweise konnte AMD für die Epyc-CPUs keinen Windows-Support bei der Vorstellung ankündigen. Stattdessen kommt Redhat ab RHEL 7.4 dazu. Canonicals Ubuntu wird mit der Version 17.04 angegeben.
Als Hauptgegner sieht AMD Intels gerade erst vorgestellten neuen Xeon D. Die Produkte sind so positioniert, dass sie bei gleichem oder deutlich niedrigerem Preis mehr Leistung bieten sollen. Genaue Preise wurden allerdings nicht genannt. Auf der Leistungsseite will AMD vor allem durch viele Kerne und PCIe-Lanes, eine allgemeine Stärke der Zen-Architektur, dem Wettbewerb entgegnen. Das gilt insbesondere bei den Epyc-Chips. Zu beachten ist auch hier, dass die Xeon D von Intel nicht als Embedded-Chips eingestuft werden. Sie sind als Storage- und Netzwerk-CPUs aber trotzdem im selben Marktsegment wie die Epyc 3000.
Die Epyc- wie auch Ryzen-Neuvorstellungen bieten zudem mehrere aktivierte 10GbE-Netzwerkverbindungen. Eine Ausnahme ist der kleinste Ryzen V1202B, der nur Gigabit Ethernet beherrscht. Beim Ryzen sind es maximal zwei Anschlüsse, der Epyc beherrscht sogar acht mal 10GbE. Sie sind zudem abwärtskompatibel zu 2.5 GbE also NBase-T alias 802.3bz. Ob 5GbE unterstützt wird, konnte AMD auf Nachfrage nicht sagen. Man sieht allerdings auch keinen richtigen Markt in dem Segment für 5GbE.
AMD hofft mit den Chips auch in Netzwerkgeräte zu kommen, seien es NAS-Systeme oder auch SDN- und NFV-Systeme für Netzwerkausrüster.
Offenlegung: Golem.de hat auf Einladung von AMD an dem Embedded-Pre-Briefing in London teilgenommen. Die Reisekosten wurden von AMD übernommen. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.
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