Ryzen AI 300 Max: AMDs Mega-APU überzeugt in Tests

AMD hat am 19. Februar 2025 die ersten Tests zum Ryzen AI 300 Max (via Notebookcheck(öffnet im neuen Fenster) ), besser bekannt unter dem Codenamen Strix Halo, freigegeben. Getestet wurde das Gaming-Tablet Asus ROG Flow Z13 mit einem AMD Ryzen AI Max+ 395(öffnet im neuen Fenster) , mit dem AMD und Asus die Eignung als ultra-portables Hochleistungs-Gamingsystem unterstreichen wollen. Das ist den Testergebnissen nach auch gelungen, gerade die starke Grafikeinheit macht dedizierte Einsteiger-GPUs überflüssig.
Neben Spielen soll die Ryzen-AI-Max-Plus-300-Serie mit bis zu 128 GByte Speicher auch als Workstation-Chip für Entwickler dienen. Besonders für KI-Anwendungen gibt es selbst im Desktopbereich nichts Vergleichbares, denn es handelt sich wie auch bei Apple um gemeinsamen Speicher, der von CPU und GPU gemeinsam genutzt wird und bei Bedarf dediziert zugeteilt werden kann. Im Vergleich zu Desktop-CPUs mit DDR5 ist der Speicher durch das 256-Bit-Interface rund doppelt so schnell.
Das Asus ROG Flow Z13 mit AMD Ryzen AI Max+ 395 zeigt in Spieletests, dass es für dedizierte Grafikeinheiten unterhalb einer Nvidia Geforce RTX 4070 (Notebook) keinen Platz mehr neben AMDs neuem SoC gibt. Spielbare Bildraten sind in anspruchsvollen Titeln wie Cyberpunk 2077 kein Problem, insbesondere bei Verwendung von FSR 3 und etwas Geschick mit den Grafikeinstellungen. Die hohe Leistung macht sich jedoch auch negativ bemerkbar.
Irgendwo muss die Energie hin
Zwar sind vollintegrierte Lösungen wie AMDs SoC (System on Chip) effizienter als herkömmliche Konfigurationen mit dedizierter Grafikeinheit und separatem Speicher, zaubern kann AMD jedoch nicht. Die Leistungsaufnahme beträgt laut Notebookcheck im Gaming-Betrieb 110 Watt und hat ein hörbares Lüftergeräusch zur Folge. Bei maximaler Last hält der Akku zudem nur 55 Minuten durch, beim Surfen im Internet sind es brauchbare neun Stunden.
| Modell | Kerne/Threads | Cache (gesamt) | Taktfrequenz/Turbo | GPU | NPU | TDP |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Ryzen AI Max+ (Pro) 395 | 16/32 | 80 MByte | 3,0 GHz / 5,1 GHz | RDNA 3.5, 40 CUs, 2,9 GHz | 50 TOPS | 45-120W |
| Ryzen AI Max (Pro) 390 | 12/24 | 76 MByte | 3,2 GHz / 5,0 GHz | RDNA 3.5, 32 CUs, 2,8 GHz | 50 TOPS | 45-120W |
| Ryzen AI Max (Pro) 385 | 8/16 | 40 MByte | 3,6 GHz / 5,0 GHz | RDNA 3.5, 32 CUs, 2,8 GHz | 50 TOPS | 45-120W |
| Ryzen AI Max Pro 385 | 6 / 12 | 22 MByte | 3,6 GHz / 4,9 GHz | RDNA 3.5, 16 CUs, 2,8 GHz | 50 TOPS | 45-120W |
Asus ist es gelungen, auch im Akkubetrieb weiterhin hohe Performance zu ermöglichen, keine Selbstverständlichkeit bei Notebooks. Laut Notebookcheck verliert AMDs SoC im Akkubetrieb zwölf Prozent Performance bei der Multi-Core-CPU-Leistung und 13 Prozent an GPU-Leistung. Das sind im Vergleich zu den meisten anderen Notebooks gute Werte, vor allem wenn die konstant gehalten werden können.
Nachteile bei der Flexibilität
Auch AMD kann die üblichen Kompromisse der High-End-SoCs nicht umgehen. Bereits bei der Vorstellung der Chips auf der CES 2025 hat AMD bestätigt, dass der Speicher nicht erweiterbar sein wird. Käufer und Gerätehersteller müssen sich schon vorher festlegen, welche Konfiguration es letztlich sein soll, da nachträgliche Änderungen nicht mehr möglich sind.
Ein genereller Trend für PC-Notebooks soll das jedoch nicht werden, sagen mehrere Hersteller zu Golem. Gerade bei Workstation- und Business-Notebooks gibt es laut AMD und Intel eine signifikante Nachfrage für Modularität und Erweiterbarkeit, den die Hersteller auch künftig bedienen wollen.
Preis und Verfügbarkeit
Das Asus ROG Flow Z13 soll ab dem 25. Februar 2025 ab 2.500 Euro verkauft werden. Auch andere Geräte mit AMDs schnellster APU dürften sich in einem ähnlichen Rahmen bewegen. Mit maximaler Speicherausstattung sind höhere Preise wahrscheinlich.



