Ryzen 9 6900HS im Test: AMDs Octacore legt sich mit Intels 14-Kerner an
Effizienz ist Trumpf: Dank 6-nm-Optimierungen schlägt sich der Ryzen 9 6900HS verglichen zum energiehungrigen Alder Lake exzellent.

Es ist das Aufeinandertreffen zweier unterschiedlicher Laptop-Philosophien: Während Intel mit Alder-Lake-Chips wie dem Core i9-12900HK auf viele Kerne und brachiale Power-Limits setzt, legt AMD bei Rembrandt-Prozessoren wie dem Ryzen 9 6900HS den Fokus auf die Effizienz. Trotz deutlich weniger Cores fällt die Performance mehr als nur konkurrenzfähig aus, gerade wenn der Chip nicht mit der (Watt-)Brechstange antreten muss.
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- Mit 65 Watt hinten, mit 30 Watt vorne
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Die Ryzen Mobile 6000, intern Rembrandt genannt, ähneln den Ryzen Mobile 5000 alias Cezanne auf den ersten Blick stark - doch AMD hat das Design von einer 7-nm-DUV- auf eine feinere 6-nm-EUV-Fertigung portiert und zudem entscheidend umgebaut. Da wäre einmal die integrierte Radeon-GPU, die von der alten Vega- auf die aktuelle RDNA2-Technik wechselt; in Gaming-Laptops mit dedizierter Grafik spielt diese jedoch eine untergeordnete Rolle.
Viel wichtiger ist der Wechsel des Speichercontrollers von (LP)DDR4 auf (LP)DDR5, was in ausgewählten Anwendungen zu einem drastischen Leistungszuwachs führt. Außerdem hat AMD die acht CPU-Kerne von Zen 3 auf Zen 3+ umgestellt, worunter der Hersteller diverse Optimierungen zusammenfasst, welche die Effizienz verbessern. Unterm Strich kann Rembrandt daher bei gleicher Leistungsaufnahme höher takten und schneller auf wechselnde Lastzustände reagieren.
Ryzen 9 6900HS in Asus' Zephyrus G14
Bei den Rembrandt-H-Chips unterscheidet AMD erneut zwischen für 45+ Watt ausgelegten HX- und den für 35 Watt gedachten HS-Modellen. Diese Unterscheidung ist jedoch mehr Theorie als Praxis, denn schlussendlich entscheidet der jeweilige Notebook-Anbieter über die thermische Verlustleistung der Prozessoren. Ungeachtet dessen wurde das Binning, also die Vorabselektion bezüglich Takt/Spannung der HS-Versionen so gewählt, dass diese Chips bei niedrigerer Wattage ihren idealen Betriebspunkt erreichen.
Kerne | L3-Cache | Takt | iGPU (RDNA2) | Speicher | TDP | |
---|---|---|---|---|---|---|
Ryzen 9 6980HX | 8 + SMT | 16 MByte | 3,3 bis 5,0 GHz | 12 CUs @ 2,4 GHz | (LP)DDR5-4800/6400 | 45+ Watt |
Ryzen 9 6980HS | 8 + SMT | 16 MByte | 3,3 bis 5,0 GHz | 12 CUs @ 2,4 GHz | (LP)DDR5-4800/6400 | 35 Watt |
Ryzen 9 6900HX | 8 + SMT | 16 MByte | 3,3 bis 4,9 GHz | 12 CUs @ 2,4 GHz | (LP)DDR5-4800/6400 | 45+ Watt |
Ryzen 9 6900HS | 8 + SMT | 16 MByte | 3,3 bis 4,9 GHz | 12 CUs @ 2,4 GHz | (LP)DDR5-4800/6400 | 35 Watt |
Ryzen 7 6800H | 8 + SMT | 16 MByte | 3,2 bis 4,7 GHz | 12 CUs @ 2,2 GHz | (LP)DDR5-4800/6400 | 45 Watt |
Ryzen 7 6800HS | 8 + SMT | 16 MByte | 3,2 bis 4,7 GHz | 12 CUs @ 2,2 GHz | (LP)DDR5-4800/6400 | 35 Watt |
Ryzen 5 6600H | 6 + SMT | 16 MByte | 3,3 bis 4,5 GHz | 6 CUs @ 1,9 GHz | (LP)DDR5-4800/6400 | 45 Watt |
Ryzen 5 6600HS | 6 + SMT | 16 MByte | 3,3 bis 4,5 GHz | 6 CUs @ 1,9 GHz | (LP)DDR5-4800/6400 | 35 Watt |
Kerne | L3-Cache | Takt | iGPU | Speicher | TDP | |
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Ryzen 7 6800U | 8 + SMT | 16 MByte | 2,7 bis 4,7 GHz | RDNA2 (12 CUs @ 2,2 GHz) | (LP)DDR5-4800/6400 | 15-28 Watt |
Ryzen 5 6600U | 6 + SMT | 16 MByte | 2,9 bis 4,5 GHz | RDNA2 (6 CUs @ 1,9 GHz) | (LP)DDR5-4800/6400 | 15-28 Watt |
Ryzen 7 5825U * | 8 + SMT | 16 MByte | 2,0 bis 4,5 GHz | Vega8 @ 2,0 GHz | (LP)DDR4-3200/4266 | 15 Watt |
Ryzen 5 5625U * | 6 + SMT | 16 MByte | 2,3 bis 4,3 GHz | Vega7 @ 1,8 GHz | (LP)DDR4-3200/4266 | 15 Watt |
Ryzen 3 5425U * | 4 + SMT | 8 MByte | 2,7 bis 4,1 GHz | Vega6 @ 1,6 GHz | (LP)DDR4-3200/4266 | 15 Watt |
Für unseren Test des Ryzen 9 6900HS kam Asus' Zephyrus G14 mit eben diesem Rembrandt-Prozessor zum Einsatz, dabei handelt es sich um ein kompaktes 14-Zoll-Spiele-Notebook mit dedizierter Radeon RX 6800S. Mithilfe des Armoury Crate genannten Herstellertools lässt sich das PPT (Package Power Target) des Ryzen-Chips stufenlos von 15 bis 80 Watt einstellen; im Akkubetrieb stellen 25 bis 45 Watt die Grenzen dar.
Das ist aus Reviewer-Perspektive äußerst praktisch, denn so können wir den Ryzen 6 6900HS bei 42 Watt eins zu eins mit dem Ryzen 9 5900HX aus dem Vorjahr bei ebenfalls 42 Watt vergleichen und ihn auch direkt gegen Intels Core i9-12900HK bei 30/65 Watt stellen. Hinzu kommt Apples M1 Max, welcher bei reiner CPU-Last zwischen 30 und 35 Watt benötigt und sich somit ebenfalls gut in Relation setzen lässt.
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Mit 65 Watt hinten, mit 30 Watt vorne |
Jein. Die Frage ist immer, ob jemand den Laptop tatsächlich mobil oder doch eher als...
Unterm Strich ist es aber eigentlich egal woher die Effizienz kommt, hauptsache sie ist da.
So weit liegen Intel und AMD nicht hinter Apple zurück. Es kommt vor allem auf die Art...