Mit 65 Watt hinten, mit 30 Watt vorne
Wie sich die 6-nm-EUV-Fertigung und die für Zen 3+ vorgenommenen Optimierungen auswirken, zeigt sich sehr schön beim Duell des Ryzen 9 6900HS und des Ryzen 9 5900HX bei jeweils 42 Watt: In primär in den lokalen Caches der beiden APUs laufenden Benchmarks wie Blender oder dem Cinebench R23 kann sich der neue Rembrandt-Chip um durchaus respektable 7 bis 9 Prozent von seinem Vorgänger absetzen.
Sobald auch der Arbeitsspeicher eine größere Rolle spielt, etwa bei Adobe Premiere, sorgt DDR5-4800 statt DDR4-3200 für ein leichtes Plus; die Differenz zwischen den beiden Ryzen-Chips steigt auf 10 bis 11 Prozent. Bei äußerst RAM-lastigen Benchmarks wie 7-Zip hingegen liegt der Ryzen 9 6900HS mit 38 bis 88 Prozent (sic!) weit in Front. Hierbei gilt zu beachten, dass die effektive Datenrate von DDR5-4800 verglichen zu DDR4-3200 um fast 90 Prozent höher ausfällt.
Eine weitere Auffälligkeit ist der zumindest bei Multithreading signifikant bessere Crypto-Score im Geekbench 5, welchen der Ryzen 9 6900HS verglichen zum Ryzen 9 5900HX erreicht. Die Teilwertung basiert einzig und alleine auf der erreichten AES-XTS-Bandbreite (siehe PDF), allerdings hat AMD bisher keine entsprechenden Optimierungen bei Rembrandt genannt, welche erklären würden, warum sich der Crypto-Score in etwa beim Doppelten dessen bewegt, was ein Cezanne-Chip schafft.
Alder Lake braucht Watt, um auf Touren zu kommen
Intels Notebook-Topmodell, den Core i7-12900HK mit Intel-7-Fertigung (einst 10 nm Enhanced Super Fin alias 10+++ nm), haben wir in einem MSI Raider GE76 vermessen. Dieses weist mehrere Modi auf, wobei die beiden relevanten den Chip auf 65 Watt und 30 Watt festlegen - ergo haben wir den Ryzen 9 6900HS auf identische Werte eingestellt, um einen direkten Vergleich zu ermöglichen. Dabei zeigt sich erneut, dass Intel nicht umsonst bis zu 115 Watt als Maximum Turbo Power (MTP) vorsieht.
Mit "nur" 65 Watt kann sich der Core i9-12900HK trotz seiner 6P+8E Konfiguration, also sechs Performance- und acht Efficiency-Cores, nicht allzu sehr vom Ryzen 9 6900HS mit acht homogenen Kernen absetzen: Im besten Fall sehen wir einen Vorsprung von 20 Prozent, durchschnittlich sind es wenig beeindruckende 7 Prozent - hier und da kann sich die APU gar mit einem kleinen Abstand an die Spitze setzen.
Drosseln wir beide Laptop-Prozessoren auf 30 Watt, überholt der Ryzen 9 6900HS den Core i9-12900HK bei allen Multithreading-Workloads mehr oder weniger deutlich. Einzig bei Singlethread-Szenarien bleibt der Alder-Lake-Chip uneinholbar, die Differenz fällt mit rund 10 Prozent angesichts der riesigen Performance-Cores überschaubar aus. Wir halten fest: Je niedriger das Power-Limit, desto besser schneidet Rembrandt ab.
Rein der Vollständigkeit halber ziehen wir noch den Vergleich zu Apples M1 Max, wobei dieser in einem 5-nm-EUV-Prozess entsteht und ergo bei der Leistung pro Watt einen Vorteil hat: Unterm Strich sehen unsere Benchmarks das Apple-SoC knapp 20 Prozent vor dem Ryzen 9 6900HS, wobei die Komprimierungsgeschwindigkeit von 7-Zip und der Crypto-Scores des Geekbench 5 besonders stark zugunsten des M1 Max ausfallen.
Und damit weiter zum Resümee!
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Ryzen 9 6900HS im Test: AMDs Octacore legt sich mit Intels 14-Kerner an | Ryzen 9 6900HS: Verfügbarkeit und Fazit |
Jein. Die Frage ist immer, ob jemand den Laptop tatsächlich mobil oder doch eher als...
Unterm Strich ist es aber eigentlich egal woher die Effizienz kommt, hauptsache sie ist da.
So weit liegen Intel und AMD nicht hinter Apple zurück. Es kommt vor allem auf die Art...