Ryzen 7000 Überhitzung: AM5-Prozessoren werden ein weiteres Bios-Update brauchen
Mainboard-Hersteller haben für alle Modelle neue Versionen bereitgestellt, die Defekte am Prozessor verhindern sollen. Fehlerfrei sind diese aber noch nicht.

Die derzeit von den Mainboard-Herstellern bereitgestellten Bios-Updates für AM5-Mainboards wurden unter großem Zeitdruck entwickelt und basieren auf der Agesa-Version 1.0.0.7. Vor allem verhindert diese Version die Versorgung der CPU mit einer SoC-Spannung von über 1,3 Volt. Wie Golem bereits im eigenen Test feststellte, sind selbst für schnelle DDR5-6000-CL30-Speichermodule höhere Spannungen ohnehin nicht notwendig.
Damit sollen Schäden durch zu hohe Ströme verhindert werden. Ob die thermischen Schutzfunktionen allerdings auch stets zuverlässig funktionieren, ist offenbar fraglich. Zwar haben Mainboard-Hersteller wie Asus laut eigenen Aussagen Mechanismen dafür implementiert, eine einheitliche Lösung per CPU-Firmware (Agesa) gibt es aber wohl erst ab der bereits in Entwicklung befindlichen Agesa 1.0.0.9.
Weitere Bugs in den jetzt verteilten Bios-Versionen betreffen einige Speichermodule, darunter vor allem 48-GByte-Speichermodule, die im Vollausbau mit 192 GByte aktuell nicht richtig funktionieren und auf DDR5-4400 eingestellt werden müssen. Die davon betroffene Nutzerzahl dürfte allerdings überschaubar sein. Vereinzelt berichten Nutzer auch von anderen Speicherkits, die momentan nicht mit der angegebenen Expo-Geschwindigkeit lauffähig sind. Zumindest unsere getesteten Module funktionieren aber mit voller Geschwindigkeit.
Die nächste Bios-Version sollte ebenfalls installiert werden
Für Nutzer von AM5-Prozessoren bedeutet dies vor allem, dass in den nächsten Wochen ein weiteres Bios-Update ansteht, sobald die neue Agesa-Firmware fertig ist und von den Mainboard-Herstellern in neue Bios-Versionen implementiert wurde. Erst dann sind Prozessoren auch bei einem Totalausfall der Kühlung geschützt. Besitzer von Direct-Die-Kühlern sollten ohnehin besonders genau darauf achten, dass ihr Kühler guten Kontakt zu allen Chiplets hat, da Hotspots schnell zu irreparablen Schäden führen können.
Abgesehen von wenigen Besitzern von 192-GByte-Speicherkits empfiehlt es sich trotzdem, das aktuelle Bios für das eigene Mainboard einzuspielen. Die Beschränkung der SoC-Spannung funktioniert auf allen vier in der Redaktion getesteten Mainboards gut, auch verschiedene DDR5-Speicherkits von Crucial, Gskill und Teamgroup mit Geschwindigkeiten zwischen DDR5-4800 und DDR5-6000 laufen fehlerfrei.
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Das wäre ja glatt ein Grund upzugraden!
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