In Anwendungen teils mit Schwund
Denn bevor wir mit den App-Benchmarks beginnen, wollen wir einen Blick auf die Taktraten des Ryzen 7 5800X und des Ryzen 7 5800X3D werfen: AMD gibt an, dass das neue Modell mit 3,4 GHz bis 4,5 GHz laufe und das alte mit höheren 3,8 GHz bis 4,7 GHz. Hintergrund ist die zusätzliche Wärmeentwicklung des SRAM-Dies mit den zusätzlichen 64 MByte L3-Cache; überdies gibt AMD an, dass der Chip mit maximal 1,35 Volt betrieben könne.
Weil der 3D V-Cache die gleiche Versorgung (RVDD/VDDM) wie der reguläre L3-Cache sowie die CPU-Kerne aufweist, ist auch hier die Spannung begrenzt und somit die erreichbaren Frequenzen. Um zu prüfen, wie hoch diese sowie die Temperatur beim Ryzen 7 5800X und beim Ryzen 7 5800X3D ausfallen, haben wir beide mit dem eher CPU-Kern-lastigen Cinebench R23 und dem stark Cache-/RAM-lastigen 7-Zip vermessen.
Unter Nutzung einer 280-mm-AiO-Wasserkühlung, der Be Quiet Silent Loop 2 bei voller Drehzahl, wird der neue Chip fast so heiß wie der alte, obgleich er niedriger taktet und weniger Energie aufnimmt. Das ist wichtig zu wissen, denn schon der Ryzen 7 5800X gilt völlig zu Recht als Hitzkopf, weil er seine bis zu 142 Watt mit nur einem CCD erreicht und somit schwieriger zu kühlen ist als ein Ryzen 9 5900X oder Ryzen 9 5950X mit zwei solcher Dies.
Leichter Performance-Rückgang in Apps
AMD hat den Ryzen 7 5800X3D primär für Spiele konzipiert, hier sorgt der 3D V-Cache für drastisch höhere Bildraten. Anwendungen hingegen reagieren weniger stark auf den dreifachen L3-Cache und wenn, dann eher ausgewählte Apps. Nicht umsonst bewirbt AMD die Server-Pendants, die Epyc 7003X alias Milan X, für technische Berechnungen wie CFD (Computational Fluid Dynamics), EDA (Electronic Design Automation) oder FEA (Finite Element Analysis) und nicht für allgemeinere Workloads.
Die App-Benchmarks zeigen auch, dass der Ryzen 7 5800X gern ein kleines bisschen flotter ist als der Ryzen 7 5800X3D: Die leicht höheren Taktraten sorgen für einen Abstand von 3 bis 7 Prozent, was in der Praxis allerdings nicht spürbar ist. In wenigen Fällen wendet sich das Blatt, wobei Digicortex - welches Synapsen simuliert - mit +51 Prozent und das reale Packen via 7-Zip mit +13 Prozent klar vom 3D V-Cache profitieren.
Gegen den Core i9-12900K(S) hat der Ryzen 7 5800X3D in Anwendungen keine Chance, denn 8C/16C sind verglichen mit 8C/16T+8C einfach zu wenig; zudem fallen Frequenz und Leistung pro Takt der Intel-Chips höher aus. Der Ryzen 7 5800X3D ist gemittelt über unseren App-Parcours viel eher mit dem Core i7-12700K oder dem Core i5-12600K vergleichbar; hier zeigt sich erneut der Gaming-Fokus des AMD-Prozessors.
Overclocking nur bedingt möglich
Durch den 3D V-Cache hat AMD dem Ryzen 7 5800X3D eine Beschränkung auferlegt: Der CPU-Multiplikator lässt sich nicht anheben, weder manuell noch durch das automatische PBO (Precision Boost Overclocking); auch eine Änderung der Spannung ausgehend von den voreingestellten 1,35 Volt - selbst Undervolting - wird ignoriert. Was sich jedoch weiterhin übertakten lässt, ist der RAM (mclk) und somit der Speichercontroller (uclk) samt Fabric (fclk): Unser Muster konnten wir mit DDR4-3733 für 1.866 MHz per 1:1-Teiler betreiben, alles darüber sorgte für Abstürze.
Kommen wir zum Resümee!
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Mit 96 MByte L3 auch an Intel vorbei | Ryzen 7 5800X3D: Verfügbarkeit und Fazit |
Arbeitgeber greifen fast immer zum Intel (gerne auch ältere Versionen) - die haben...
Wenn man nur ein Spiel laufen lässt und alles andere im Hintergrund schließt ist der CPU...
Er meint den normale Ryzen, nicht den 3dCache Ryzen. Zumindest habe ich ihn so verstanden.
Du verstehst den Test einer CPU nicht .. wenn wir so testen würden wie du das verlangst...