Die Vega-iGPUs sind flott
Wir verwenden für unseren Test von Raven Ridge ein Asus Prime B350 Plus (BIOS v3803) mit 2x 8 GByte DDR4-2933 mit CL14-Latenzen, was AMDs Spezifikationen entspricht. Aus der Bristol-Ridge-Generation konnten wir nur einen A12-9800E statt einen A12-9800 auftreiben: Der hat 35 Watt statt 65 Watt und die iGPU läuft mit 900 MHz statt 1,1 GHz. Er nutzt DDR4-2400 mit CL14-Latenzen und nutzt damit auch den offiziellen Takt.
Um die CPU-Leistung des Ryzen 5 2400G (170 Euro) und des Ryzen 3 2200G (100 Euro) einzuschätzen, takten wir einen Core i5-7600K auf dem Asus Prime B250 Plus auf das Niveau eines Core i3-8100 herunter. Der kostet 100 Euro, wir verwenden die integrierte UHD Graphics 630, zusätzlich kombiniert mit einer Geforce GT 1030 (70 Euro). Somit bekommen wir auch gleich einen Eindruck des Preisleistungsverhältnisses aller Chips. Wir nutzen Windows 10 v1709 mit Meltdown-Patch, bei der Intel-Platform ist das Microcode-Update gegen Spectre installiert. Beides verringert die Geschwindigkeit leicht.
Auf einer integrierten GPU dürften die wenigsten Nutzer anspruchsvolle Spiele zocken, wir haben uns daher auf E-Sport-Klassiker und Sofa-Titel konzentriert: Counter-Strike Global Offensive, Diablo 3, Lego Jurassic World und Rocket League laufen in 1080p; hinzu kommt Call of Duty WW2 in 720p mit sehr hohem Videospeicherbedarf. In allen Spielen ist Intels UHD Graphics 630 weit abgeschlagen, bereits die Vega des Ryzen 3 2200G erreicht meist schon die doppelte Bildrate. Die Frametime, also wie regelmäßig die einzelnen Bilder berechnet werden, zeigt zudem ein flüssigeres Spielgefühl.
Der Unterschied zwischen der Vega 8 und der Vega 11 fällt oft überraschend gering aus, obgleich das größere Modell mehr Shader-Kerne hat und die auch höher taktet. In Counter-Strike Global Offensive sind es zwar 20 Prozent Differenz, in den vier anderen Spielen aber unter 10 Prozent oder weniger als 5 Prozent. Offenbar wird die Vega 11 durch die verfügbare Speichertransfer-Rate limitiert und nicht durch die Rechenleistung.
Spannend ist der Vergleich des Ryzen 5 2400G mit Vega 11 mit dem Core i3-8100 samt der Geforce GT 1030. Die hat eine GDDR5-Bandbreite von 48 GByte die Sekunde, was rein den Daten nach praktisch identisch zu den 47 GByte pro Sekunde ist, auf welche die Vega 11 per DDR4-2933 im Dualchannel-Betrieb zurückgreifen kann. Allerdings müssen damit auch die CPU-Kerne bedient werden und generell geht Nvidias Pascal-Architektur schlicht etwas effektiver mit der verfügbaren Speichertransfer-Rate um.
In Counter-Strike Global Offensive und in Lego Jurassic World und vor allem in Call of Duty WW2 ist die Geforce GT 1030 deutlich flotter als die Vega 11, in Diablo 3 fällt der Vorsprung gering aus und in Rocket League sind beide praktisch gleich schnell. Bei den Frametimes gibt es weitere Unterschiede: Call of Duty WW2 und Diablo 3 laufen auf der Vega 11 hakeliger. Das generelle Leistungsniveau der Radeon-Grafikeinheit reicht ungeachtet dessen je nach Titel für flüssiges Spielvergnügen in 1080p mit mittleren bis hohen Details.
Noch kurz ein paar Worte zur reinen CPU-Leistung: Der Ryzen 5 2400G kommt fast an den Ryzen 5 1500X heran und ist je nach Anwendung mal schneller oder mal langsamer als der Core i3-8100, spürbare Unterschiede gibt es nicht. Der Ryzen 2200G kommt fast an den Ryzen 3 1300X heran und schlägt damit im Mittel fast alle hochtaktenden Intel-Core-i3-Zweikerner.
Weil Raven Ridge schon DDR4-2933 unterstützt, ist es schwierig - und teuer -, durch höher taktenden Arbeitsspeicher die Leistung zu steigern. Wir haben es ausprobiert und auch getestet, was Dual Rank gegen Single Rank bringt.
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Fast alles drin für Videos | Schneller RAM hilft weniger |
Das HDMI2.0 vom Ryzen wird auf dem Board wohl einfach durchgereicht. Auch wenn das...
https://www.pcgamesn.com/amd-raven-ridge-overclocking Turns out that it is a resurrection...
Genau meine Ansage!
Golem ist _wesentlich_ kleiner als Heise... und trotzdem sicherlich bei den Herstellern...
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