MTS2 legt teils überraschend zu
Wir testen alle Ryzen-CPUs auf einem Asus Crosshair VIII Hero WiFi (X570, Firmware v2103), die Intel-Modelle auf einem Gigabyte Z490 Aorus Master (Firmware vM4), auf einem Asus Maximus XI Hero (Z390, Firmware v1502) und auf einem MSI Z270 SLI Plus (Firmware 7A59v1A). Die Prozessoren laufen mit 32 GByte DDR4-Speicher nach den jeweiligen AMD/Intel-Spezifikationen, als Netzteil kommt ein Seasonic Prime TX mit 1000 Watt zum Einsatz. Alle Anwendungen und Spiele sowie Windows 10 v1909 sind auf einer Corsair Force MP600 mit PCIe Gen4 installiert.
Ursprünglich hatten wir die Ryzen 3000XT und die Ryzen 3000X mit der Firmware v1302 getestet, wenige Tage vor dem Ende der Sperrfrist wurde das UEFI jedoch auf v2103 aktualisiert. Dieses basiert auf der Agesa Combo Pi v2 1.0.0.2 und soll die Leistung der Chips steigern. Im Vergleich zur vorherigen Firmware mit Agesa Combo Pi 1.0.0.4 Patch B konnten wir jedoch einzig beim 1T-Resultat des Cinebench R20 eine deutliche Verbesserung messen, alle anderen Werte hingegen stagnierten im Rahmen der Messungenauigkeit.
In den meisten Benchmarks steigt die Geschwindigkeit der MTS2 verglichen zu den ursprünglichen Matisse-Chips um gerade einmal ein bis drei Prozent - das ist zwar messbar, aber nicht spürbar. Wir konnten jedoch einige wenige Ausreißer feststellen, die wir durch erneute Messungen der X- und XT-Modelle mit identischer Agesa verifiziert haben: Am stärksten profitiert die Unreal Engine 4, wenn wir die Beleuchtung der Infiltrator-Demo vorberechnen, hier legen die XT-CPUs um rund zehn Prozent zu. Die im Hintergrund protokollierten Frequenzen zeigen, dass ein 3600XT tatsächlich etwas höher taktet als ein 3600X.
Auffällig sind zudem die Resultate in Planet Zoo, welches mit acht Prozent überdurchschnittlich zulegt. Bei Anno 1800 und beim Faststone Image Viewer sehen wir immerhin Zuwächse von fünf bis sechs Prozent. Die grundsätzliche Geschwindigkeit der Ryzen 3000XT steigt ausgehend von den Ryzen 3000X somit zwar prinzipiell stärker an, als es die reinen Taktraten suggerieren, spürbar schneller sind die XT-Prozessoren allerdings nicht. Wir hätten dennoch weniger Performance-Plus erwartet.
Die Kehrseite ist die gestiegene Leistungsaufnahme: Die Chips benötigen teils mehr Energie, wenngleich sie sich innerhalb der von AMD gesteckten Grenzen bewegen. Alle drei XT-Modelle sind mit einer Thermal Design Power (TDP) von 105 Watt spezifiziert, was maximal 142 Package Power Target (PPT) bedeutet - sofern Stromstärke und Temperatur nicht limitieren. Der Ryzen 3900XT erreicht das besagte PPT in Blender, der Ryzen 3800XT und vor allem der Ryzen 3600XT bleiben deutlich unter diesem Maximalwert.
Bei Teillast hingegen, wie bei Spielen oder eben dem Baken der Lightmaps in der UE4, wird das PPT ohnehin nicht ausgereizt. Damit bleibt ein Energie-Budget für mehr Takt und genau dieses nutzen die XT-Modelle auch: Der 3600XT etwa benötigt im Mittel gleich 91 Watt statt 75 Watt, unser 3600X scheint jedoch ein eher sparsames Exemplar zu sein. Mit 80 Grad statt 71 Grad wird der 3600XT überdies trotz des selben Noctua-Kühlers klar heißer.
Und damit weiter zum Resümee.
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