Acht Threads sind so schnell wie sechs Kerne
Wir testen alle Ryzen-CPUs auf einem Asus Crosshair VIII Hero WiFi (X570, Firmware v1302) und die Intel-Modelle auf einem Asus Maximus XI Hero (Z390, Firmware v1502), einzig der ältere Core i7-7700K läuft auf einem MSI Z270 SLI Plus (Firmware 7A59v1A). Die Prozessoren laufen mit DDR4-Speicher nach AMD/Intel-Spezifikation, als Netzteil kommt ein Seasonic Prime TX mit 1000 Watt zum Einsatz. Alle Anwendungen und Spiele sowie Windows 10 v1909 sind auf einer Corsair Force MP600 mit PCIe Gen4 installiert.
Starten wir mit dem Vergleich des Ryzen 3 3300X und des Ryzen 3 3100: Beide CPUs unterscheiden sich beim Takt nur um 6 bis 10 Prozent, haben jedoch einen anderen CCX-Aufbau. In Anwendungen messen wir eine Differenz von 12 Prozent, was zu erwarten war. Unser Parcours zeigt keine Ausreißer, laut Computerbase profitiert WinRar mit 67 Prozent enorm. Spiele, die generell eher auf geringe Latenzen ansprechen, sehen den 3300X ebenfalls klar vor dem 3100: In Anno 1800 und Kingdom Come Deliverance beträgt der Abstand gleich 23 Prozent, in Planet Zoo hingegen nur 13 Prozent.
Der ältere Ryzen 3 1300X (Test) ist zwar wie der 3300X ein Quadcore, er hat mangels SMT aber nur vier statt acht Threads und nutzt eine ältere Architektur. Der neue Ryzen 3 rechnet signifikant schneller: In Blender halbiert sich die Render-Zeit, in Adobe Premiere Pro und 7-Zip messen wir ähnliche Vorteile. Auch Spiele laufen drastisch schneller und da vier Threads für heutige Titel oft zu wenig sind, fallen die Frametimes teils mehr als doppelt so hoch aus. Folgerichtig hat Intels aktueller Core i3-9100F keine Chance gegen den 3300X/3100, da ihm Hyperthreading fehlt.
Interessant ist der Vergleich des Ryzen 3 3300X mit dem sechskernigen Core i5-9600K, ebenfalls ohne Hyperthreading, und dem Ryzen 5 1600 als 12-nm-Refresh mit sechs Cores und zwölf Threads. Der 3300X für 130 Euro ist so flott wie der 9600K für 230 Euro, den R5 1600 für 100 Euro überholt der neue Ryzen 3 um knapp 20 Prozent. In Spielen liegt der 3300X noch weiter vorne, hier macht sich die bessere Architektur stärker bemerkbar als die geringere Thread-Anzahl. Ob das in Zukunft - mit Blick auf Playstation 5 und Xbox Series X - so bleibt, gilt es abzuwarten. Wir bezweifeln aber, dass das Gros der Titel in wenigen Monaten auf 4C/8T nicht mehr spielbar läuft. Kurios: Der 3300X überholt in Anno 1800 den R5 3600, hier scheint ein CCX-Aufbau mit 4+0 besser zu sein als 3+3.
Hinsichtlich der Leistungsaufnahme gibt es bei den Ryzen 3 keine Überraschungen: Der 3300X erreicht unter Volllast ein Delta von 66 Watt, der 3100 rechnet mit einem Delta von 53 noch etwas sparsamer. Ein langsamerer Ryzen 5 1600 ist weniger effizient, Gleiches gilt für den Core i5-9600K. Bei der Leistungsaufnahme des gesamten Systems gilt es das sehr gut ausgestattete X570-Mainboard zu berücksichtigen, mit einer günstigen B550-Platine dürfte der Energiebedarf niedriger ausfallen.
Wer unter Last ein bisschen Strom sparen möchte, der kann beide Ryzen 3 per Firmware oder per Ryzen Master von offiziell 65 Watt auf 45 Watt drosseln. Als Folge sinken die effektiven Frequenzen, die CPUs rechnen dann langsamer, aber effizienter. Und damit weiter zum Fazit.
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Ryzen 3 3300X/3100 im Test: AMD legt Intels 200-Euro-Klasse lahm | Ryzen 3 3300X/3100: Verfügbarkeit und Fazit |
Läuft stock ohne PBO mit DDR4-3200-CL14 und NH-U12A.
Leider brauchen eben die ganzen Non-CPU Komponenten (gerade der Chipsatz) eine Menge...
Bei acht Cores pro CCX wird die Latenz vermutlich etwas steigen, aber freilich weniger...
Bei solchen CPUs wird die iGPU üblicherweise nicht genutzt, es gibt ja zudem den 9400F...