Ryse - Son of Rome: Morituri te salutant
Mit Ryse entwickelt Crytek einen grafisch opulenten Gladiatorentitel exklusiv für die Xbox One. Ebenso spektakuläre wie anspruchsvolle und brutale Kämpfe und eine cineastische Präsentation sind die Markenzeichen des Römer-Spiels.

Nach etwa zwei Jahren in der Versenkung zeigt Crytek das Römer-Spiel Ryse erneut auf der E3 und nun auch auf der Gamescom. Ryse - Son of Rome, so der vollständige Name des Titels, wurde erstmals 2011 vorgestellt und sollte exklusiv für die Xbox 360 sowie mit Kinect-Unterstützung erscheinen; an Letzterem hat sich nichts geändert. Ryse erzählt die Lebens- und Rachegeschichte von Marius Titus, einem späteren General, dessen Familie von Barbaren abgeschlachtet wurde, als er noch ein kleines Kind war.
Eine barbarische Spielwiese
Auf der Gamescom demonstriert Crytek das Kampfsystem von Ryse, Schauplatz ist eine kleine Waldlichtung mit hohem Gras. Titus in knallroter Lorica Segmentata, bewaffnet mit einem Gladius-Kurzschwert und einem Scutum-Turmschild, muss sich der Angriffe immer stärkerer Barbaren erwehren. Diese umkreisen den Römer und attackieren von allen Seiten - das ständige Ausweichen, Parieren und Mit-dem-Schild-Decken erfordert Konzentration, zumal Titus nicht allzu viel aushält. Das Abrollen wirkt angesichts der schweren Ausrüstung eher unrealistisch.
Die Kamera sorgt immer für Übersicht, indem sie das Spielgeschehen mal aus der Nähe, mal aus der Totalen einfängt. Titus schlägt wuchtig oder per Kombo zu, hämmert die Schildkante gegen Oberkörper oder lässt den Knauf des Gladius gegen Schädel krachen. Besonders spektakuläre Aktionen laufen für ein, zwei Sekunden in Zeitlupe ab, was die cineastische Präsentation unterstreicht. Im richtigen Moment - nämlich dann, wenn der Gegner subtil von einer farbigen Silhouette umrahmt wird - gilt es, die passende Taste zu drücken, um beispielsweise einen mächtigen Hieb auszulösen. Dank Performance Capturing wirken die Emotionen der Figuren sehr lebensecht, Gesichter verzerren sich erschreckend realistisch durch Wut oder Schmerz.
Ryse ist in Sachen Brutalität wenig zimperlich, vor allem wenn ein Feind Körperteile verliert. Ist ein Gegner so angeschlagen, dass ein Totenkopf über ihm angezeigt wird, so kann eine selbstablaufende Exekution eingeleitet werden. Je nach Position und Tastendruck zerstampft Titus Köpfe oder zerschmettert sie an Wänden, durchtrennt Hälse aus jeder Richtung oder versenkt seine Klinge tief im Rücken eines Barbaren - dennoch zelebriert Ryse keine Gewalt, dazu sind die Kämpfe viel zu taktisch: Exekutionen geben je nach Ausführung entweder mehr Schlagkraft, ein bisschen Lebensenergie, zusätzliche Erfahrung oder Fokus. Bei Letzterem handelt es sich um eine Art Bullet Time, die insbesondere gegen Axt-Barbaren mit Schilden Wunder wirkt.
Wie weiland Maximus und Juba
Genug des Geplänkels, ab in die Arenen - aber nicht alleine, und zuvor wird gebetet. Mars, Jupiter, Diana und Apollo geben Boni wie einen Schadensbonus für kooperative Attacken, eine schnellere Autoheilung, mehr Fokus oder eine größere Agilität. Ryse bietet Gladiatorenkämpfe in einem Kolosseum, die Umgebungen sind hierbei aber vielfältiger als nur Sand. So ist beispielsweise eine Art Wald als Map vorgesehen, bei der Vorführung hingegen kämpfen wir vor dem Pöbel in einer eher römisch anmutenden Arena, bei der sich der Boden öffnet und Fallen wie Speere oder Feuerkessel zutage fördert. Das grölende Volk auf den Rängen möchte unterhalten werden - je spektakulärer die Kämpfe, desto besser. Besonders eindrucksvoll sind kooperative Exekutionen, was den Plebs erfreut und mehr Erfahrung gibt.
Optisch gehört Ryse dank satten Farben, einer tollen Beleuchtung und hochauflösenden Texturen sowie raffinierten Shadern zu den schönsten Spielen der Gamescom, die Cryengine scheint auf der Xbox One zur Hochform aufzulaufen. Die Animationen hingegen sind noch nicht final, was bei einer Alpha wenig verwundert. Abseits der Grafik - wenngleich im Messelärm schwieriger zu beurteilen - scheint das Spiel auch akustisch sehr gelungen zu sein. Technisch zeigt Crytek somit erneut, wozu die Entwickler in Frankfurt in der Lage sind, der Erfolg von Ryse ist aber auch von Titus' Geschichte abhängig. Schon im November soll das Spiel im Handel erhältlich sein, dann wird sich zeigen, ob Marius ein würdiger Sohn Roms ist.
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Öhm doch, klar.. es gibt deutlich mehr Exklusiv Titel als "nur" Forza, Ryse und...
...welche Heute wichtiger ist als Gameplay, finde ich die Präsentation nicht ansprechend...
in den videos sieht man davon aber nicht viel! und das fahrgefühl der autos ist auch...
My name is Quickius Timeius Eventius, commander of the Armies of the Xbone, General of...