Russland, Iran, Kuba: Microsoft zahlt Strafe für Handel mit sanktionierten Ländern

Microsoft wird beschuldigt, Software an diverse Unternehmen in von den USA sanktionierten Gebieten verkauft zu haben. Der Konzern einigt sich nun auf eine Strafzahlung von knapp 3 Millionen US-Dollar. Damit sollen die 1.339 Fälle abgedeckt werden. Microsoft habe unter anderem mit Unternehmen in Russland, im Iran, in Syrien und Kuba gehandelt.
Die Aktionen signalisierten der US-Regierung "ein rücksichtsloses Ignorieren der US-Sanktionen" , heißt es in dem Vollstreckungsbescheid(öffnet im neuen Fenster) . Die meisten dieser Verstöße häuften sich dabei wohl mit Unternehmen auf russischem Gebiet an. Größtenteils handelt es sich um Partner auf der Halbinsel Krim, die 2014 illegal von der russischen Armee annektiert wurde. Offenbar haben einige Teile und Subunternehmen von Microsoft Verträge und Geschäfte weiterlaufen lassen.
"Wir nehmen Exportkontrollen ernst"
Nachdem dem US-Konzern die Verstöße bekannt wurden, legte er wohl eigenständig alle Informationen dazu offen. "Wir nehmen Exportkontrollen und das Einhalten von Sanktionen sehr ernst" , teilte das Unternehmen dem Magazin The Register(öffnet im neuen Fenster) mit. Dieses setzte die Strafzahlung mit ironischem Blick ins Verhältnis: "Das sind etwa 25 Minuten des vierteljährlichen Gewinns von Microsoft" , schreibt das Magazin. Der Wert bezieht sich auf 17,4 Milliarden US-Dollar Gewinn, die das Unternehmen im vierten Quartal 2022 einnahm.
In dem Bericht wird auch klar, dass die Handelsgeschäfte in sanktionierte Gebiete teilweise recht komplex sind. So werden etwa Volumenlizenzen von Softwarepaketen über Microsoft-Partner und Drittanbieter verkauft. Microsoft ist in diesen Fällen nur noch indirekt in die Geschäfte involviert. In Russland etwa wurden Zwischenhändler etabliert, mit denen Kunden Preise und Produktmenge verhandelten und von Microsoft Russland dann entsprechende Softwarezugänge erhielten.