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Rupost Corporate Mail: Russland arbeitet an Ersatz für Microsoft Exchange

Astra wird 2022 für russische Behörden Rupost als Exchange-Ersatz bringen. Das Land will komplett von Microsoft weg - inklusive Windows .
/ Oliver Nickel
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Russland setzt auf Microsoft-Alternativen. (Bild: Pixabay.com)
Russland setzt auf Microsoft-Alternativen. Bild: Pixabay.com

Seit 2015 arbeitet das russische Unternehmen Astra Group für die russische Regierung an einem Ersatz für Microsoft-Produkte. Der gesamte Software-Stack - vom Betriebssystem bis hin zur Serverinfrastruktur - soll umgestellt werden: auf Linux basierende Alternativen. Aktuell scheint das Entwicklerteam wohl Rupost Corporate Mail zu erstellen. Dieses soll Microsoft Exchange in russischen Behörden komplett ersetzen, berichtet das russische Magazin Cnews(öffnet im neuen Fenster) (via Borncity(öffnet im neuen Fenster) ).

Rupost wird also das komplette E-Mail-Management, die Kalendersynchronisation und Postfächer verwalten. Die Software wird dabei auch eine Suchfunktion integrieren und Tools bieten, mit denen Exchange-Konten einfach von der Microsoft-Umgebung auf das kommende Rupost migriert werden können. Die Software ist für das erste Quartal 2022 geplant. Einen Preis dafür nannte das Unternehmen bisher nicht.

Neben Rupost zeigt Astra auch einen ganzen Softwarestack an Produkten. Statt Windows-OS wird das für russische Behörden in Auftrag gegebene Astra Linux als Grundlage verwendet. Darauf sitzt die Domain- und Kontenverwaltung ALD Pro(öffnet im neuen Fenster) , die Microsofts Active Directory (AD) ersetzen soll. Für ALD Pro werden dann diverse weitere Programme geplant, die nicht neu entwickelt werden müssen.

Thunderbird statt Outlook

Stellvertretend für Microsoft Outlook zieht die russische Regierung E-Mail-Clients wie Mozilla Thunderbird in Betracht. Als Ersatz für Word, Excel und andere Microsoft-Programme soll die ebenfalls im Land entwickelte Alternative Workspad implementiert werden. Workspad wird zudem Cloud-Dienste wie Onedrive und Sharepoint ersetzen.

Laut Astra werden der AD-Ersatz und Linux-OS auf russischer Hardware gehostet. Genannt werden Prozessoren der Baikal-Serie. In Russland werden solche auf ARM-Architektur basierenden Chips bereits seit einiger Zeit entwickelt. Der Baikal T1 wurde etwa 2016 bekanntgegeben und soll mit 32 ARM-v8-Kernen im Serversegment eingesetzt werden. Im gleichen Jahr wurde zudem ein All-in-One-PC mit russischer Baikal-CPU vorgestellt.


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