Runder Tisch Reparatur: Wie das Recht auf Reparatur wirksam wird
Softwareupdates sollen zehn Jahre lang zur Verfügung stehen. Ersatzteile und Reparaturinformationen müssten ohne Behinderungen zugänglich sein, fordert eine Initiative.

Die von Bundesverbraucherministerin Steffi Lemke (Grüne) geplante Einführung eines Rechts auf Reparatur für Geräte wie Smartphones und Notebooks werde nur wirksam, wenn die Voraussetzungen für einen fairen und diskriminierungsfreien Zugang zum Reparaturmarkt geschaffen werden. Das erklärten der Runde Tisch Reparatur und 24 unterzeichnende Organisationen am 16. Februar 2022. Dieses Recht könne nur verwirklicht werden, wenn Ersatzteile und Reparaturinformationen zur Verfügung stünden.
"Reparieren muss für Bürger*innen einfacher und für unabhängige Reparaturdienstleister rentabler werden. Der Reparatursektor, der seit vielen Jahren schrumpft, muss zukunftsfähig gemacht werden", heißt es in der gemeinsamen Erklärung. Nötig seien der EU-weite Zugang zu Ersatzteilen, Diagnosetools und Informationen sowie die Verpflichtung zu reparaturfreundlichem Produktdesign.
Der Preis der Ersatzteile müsse in einem vernünftigen und begründbaren Verhältnis zu den Herstellungskosten stehen. Softwareupdates sollten zehn Jahre lang zur Verfügung gestellt werden. Ersatzteilpreise sollten in einem EU-weite Reparaturindex als Bewertungskriterium für Produkte gelten.
Keine Hürden für Austausch von Ersatzteilen
Wer sich für den Austausch eines Teils entscheide, solle dafür keine Genehmigung über eine Freischaltungssoftware einholen müssen. Bei digitalen Plattformen müsse die Einhaltung der europäischen Wettbewerbsregeln genauso streng durchgesetzt und kontrolliert werden wie beim stationären Handel.
Die Reparaturkosten ließen sich senken, indem ein reduzierter Mehrwertsteuersatz für Reparaturdienstleistungen und ein deutschlandweiter Reparaturbonus eingeführt werde, der vor allem lokalen Reparaturdienstleistern zugutekomme. Geschäftsmodelle, die auf der Aufarbeitung, der Wieder- und Weiterverwendung und dem Upgrading von gebrauchten Produkten beruhen, seien zudem gezielt zu fördern, schreiben die Unterzeichner.
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Die Fehler müssen natürlich eröffentlicht werden. Der, der einen Fehler findet, muß das...
Nein, das ist völlig richtig. Aber es gilt auch, das du dir vor dem Kauf anschauen musst...
Das Ding, an dem neulich Scholz und Putin saßen: Da müssen die Kontrahenden nicht aus...