RUM: Wie schnell ist meine Website wirklich?

Schon kleine Verzögerungen beim Laden von Webseiten können große Auswirkungen auf die Zugriffe und Umsätze haben. Real User Monitoring (RUM) soll helfen herauszufinden, wie schnell eine Website wirklich - also für den Nutzer - ist.

Artikel veröffentlicht am ,
Kostenlose Lösung für Real User Monitoring
Kostenlose Lösung für Real User Monitoring (Bild: Soasta)

Die Ladezeit von Webseiten ist ein entscheidender Erfolgsfaktor: Nutzer sind ungeduldig und schnell wieder weg, wenn eine Website nicht zügig genug auf dem Bildschirm erscheint. Diverse Studien zeigen, dass sich schon kleine Unterschiede von Bruchteilen einer Sekunde auf den Umsatz einer Website auswirken.

Wer die Ladezeit seiner Webseiten analysieren will, kann dazu diverse Werkzeuge verwenden, von den Entwicklerwerkzeugen der Browser bis hin zu Webdiensten wie Webpagetest.org. Damit lassen sich bestimmte Szenarien nachstellen und im Detail analysieren. Die Wahrnehmung der Nutzer kann aber dennoch ganz anders sein, denn die Ladezeit kann je nach Internetverbindung, Browser und Gerät deutlich variieren. Aber auch das Verhalten eines Nutzers kann zu Fehlern führen, die in Testszenarien vorher nicht bedacht wurden.

Real User Monitoring (RUM) soll Abhilfe schaffen und verspricht die Messung von Performance-Daten direkt beim Nutzer, und das nach Möglichkeit flächendeckend, damit auch regionale Probleme frühzeitig erkannt und behoben werden können. Auf der Konferenz Velocity zum Thema Webperformance haben in dieser Woche in Santa Clara (Kalifornien) zahlreiche Unternehmen Lösungen für RUM mit unterschiedlichen Ansätzen vorgestellt.

Möglich wird RUM durch neue Webstandards, allen voran Navigation Timing. Über das API lässt sich beispielsweise abfragen, ob und wie lange ein Redirect das Laden verlangsamt hat, wie lange der eigentliche Download von Daten oder das Nachschlagen einer Domain im DNS dauert oder wie viel Zeit der Verbindungsaufbau benötigt hat.

  • Navigation Timing
Navigation Timing

Will man nun all diese Daten von allen Nutzern erfassen, fügt man einen Tracking-Tag in seine Webseiten ein, der die Daten erfasst und an einen Server überträgt. Helfen kann dabei unter anderem die Open-Source-Software Boomerang, die von Yahoos Exceptional-Performance-Team entwickelt wurde, oder die von Velocity-Organisator Steve Souders entwickelte Software Episodes.

Die Erfassung der Daten ist aber nur ein wesentlicher Bestandteil von RUM, denn die Daten müssen auf Serverseite auch analysiert werden, damit daraus Schlüsse gezogen werden können. Dabei fallen große Datenmengen an, bei deren Auswertung diverse Cloud-Anbieter helfen wollen.

Soast verspricht Analysen auch großer Websites in Echtzeit

Dazu zählt der auf Boomerang basierende Dienst mPulse von Soasta, den die Boomerang-Entwickler Buddy Brewer und Philip Tellis mit ihrer Firma Lognormal entwickelt haben, die mittlerweile zu Soasta gehört. Auf der Velocity kündigte Soasta mit mPulse Lite nun eine kostenlose Version des Dienstes an, der die gesammelten Daten in Echtzeit analysiert und daraus konkrete Handlungsempfehlungen ableitet.

Soasta sammelt Daten aller Nutzer, nicht nur von einem kleinen Teil, und verspricht, diese auch bei großen Websites mit Milliarden Zugriffen in Echtzeit analysieren zu können. Entwickler können dabei Ereignisse definieren, die festgehalten werden sollen, beispielsweise um zu messen, wie sich Inhalte von Dritten auf die Ladezeit der eigenen Website auswirken.

Um den neuen kostenlosen Dienst mPulse Lite zu nutzen, ist eine Registrierung unter soasta.com/free notwendig.

Appneta sucht nach Ursachen

Appneta verspricht tiefe Einblicke in den eigenen Software- und Netzwerkstack: So lassen sich die via RUM gesammelten Daten mit einigen Klicks untersuchen, um beispielsweise herauszufinden, welche Datenbankanfrage die Auslieferung der Inhalte verzögert oder welches Netzwerkproblem die Übertragung der vom Server schnell bereitgestellten Daten verlangsamt hat.

Keynote extrahiert Nutzerszenarien

Auch Keynote kündigte mit Keynote Real User Perspective einen Dienst für RUM an, der mit Fuzzy-Logik versucht, das Verhalten echter Nutzer auf synthetische Szenarios zurückzuführen, die Keynote schon bisher analysiert. Das soll es einfach machen, Problemsituationen nachzustellen, um die Probleme genau zu analysieren.

Keynote Real User Perspective ist ab sofort als Cloud-Dienst in einer Betaversion verfügbar und soll im Laufe des Sommers 2013 allgemein verfügbar sein. Die Preise beginnen bei 200 US-Dollar für 100.000 Pageimpressions pro Monat.

Appneta:"Ganzheitliches Monitoring mit New Relic"

New Relic erfasst mit seinem Monitoring-Dienst schon länger RUM-Daten und integriert diese in eine umfassende Monitoring-Lösung. Dabei fasst New Relic Daten aus unterschiedlichen Quellen in einer Plattform zusammen, die über Plugins erfasst werden. Zum Start der neuen New-Relic-Plattform stehen rund 50 Plugins zur Verfügung, darunter Plugins für MySQL, Apache und Nginx sowie Amazon Web Services, und Rackspace. Entwickler können aber auch ein SDK nutzen, um eigene Plugins zu schreiben.

Letztendlich soll sich dadurch ein ganzheitlicher Blick auf die eigene Applikation ergeben, von dem, was auf den Servern geschieht, bis dazu, wie Nutzer die App erleben.

Mobile Apps vermessen mit Compuware

Compuware konzentriert sich vor allem auf mobile Applikationen und bietet Lösungen zur Performance-Messung sowohl für mobile Web-Apps als auch für native Apps an, die neben RUM auch Crash-Reports und Nutzerstatistiken einschließen.

RUM kann helfen, besser zu verstehen, wie sich die Ladegeschwindigkeit der eigenen Website aus Sicht der Nutzer verhält und verändert. Das ständige Monitoring gibt frühzeitig über Probleme Aufschluss, auch wenn diese nur für kurze Zeit oder bei wenigen Nutzern auftreten. Daher ist davon auszugehen, dass immer mehr Websites von RUM Gebrauch machen. Das Ganze funktioniert aber nur, wenn Nutzer die Datensammlung nicht unterbinden, weil sie hinter dem entsprechenden Code Tracking zur Erstellung von Nutzerprofilen vermuten.

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kskoeld 28. Aug 2013

Bei solchen Diskussionen werde ich immer neugierig und benutze da auch manchmal unsere...

kskoeld 28. Aug 2013

Da muss ich als Compuware Mitarbeiter doch noch etwas korrigieren. Die genannten Last...

SaSi 23. Jun 2013

...ärgert sich selbst die nsa :D

seo-agency... 21. Jun 2013

dabei wäre grade diese Krise mit mod_pagespeed ganz einfach lösbar ; )



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