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Rüstungskonzern L3Harris: US-Manager hat Exploits an Russen verkauft

Ein Manager hat durch den Handel mit Exploit-Komponenten etwa 1,3 Millionen US-Dollar eingenommen. Der Schaden bei L3Harris ist jedoch weitaus größer.
/ Marc Stöckel
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Der Manager nahm zwar viel Geld ein, doch nun drohen ihm saftige Strafen. (Bild: pixabay.com / nadjadonauer)
Der Manager nahm zwar viel Geld ein, doch nun drohen ihm saftige Strafen. Bild: pixabay.com / nadjadonauer

Ein ehemaliger Manager des US-amerikanischen Rüstungskonzerns L3Harris hat sich schuldig bekannt, Überwachungstechnologie an einen russischen Exploit-Händler verkauft zu haben. Das berichtet Techcrunch(öffnet im neuen Fenster) unter Verweis auf eine Pressemitteilung des US-Justizministeriums(öffnet im neuen Fenster) . Zu den verkauften Tools zählten demnach "mindestens acht vertrauliche und geschützte Cyber-Exploit-Komponenten" .

Die besagten Komponenten sollen ursprünglich ausschließlich für den Verkauf an die US-Regierung und deren Partner bestimmt gewesen sein. Der Beschuldigte soll sie aber an einen russischen Cyber-Tools-Händler verkauft haben, der seinerseits ihm bekannte Exploits an eigene Kunden weiterverkauft habe, zu denen unter anderem die russische Regierung zähle.

Bei dem Manager handelt es sich laut US-Justiz um einen 39-jährigen Australier. Er soll seinen Zugang zum Netzwerk von L3Harris in den Jahren 2022 bis 2025 missbraucht haben, um Geschäftsgeheimnisse wie die genannten Exploit-Komponenten abzugreifen und weiterzuverkaufen. Bezahlt wurde er den Angaben nach mit Kryptowährungen im Wert von 1,3 Millionen US-Dollar.

35 Millionen US-Dollar Schaden

Der Verkauf an den russischen Exploit-Broker war laut Pressemitteilung vertraglich geregelt. Es soll mehrere schriftliche Verträge gegeben haben, die etwa Zahlungen für den Erstverkauf der Komponenten sowie zusätzliche regelmäßige Zahlungen für anschließende Supportleistungen vorsahen. Die Übertragung der Exploit-Komponenten erfolgte jeweils verschlüsselt.

Mit dem Erlös in Höhe von etwa 1,3 Millionen US-Dollar soll der Beschuldigte nicht näher spezifizierte "hochwertige Gegenstände" erworben haben. Der als "Trenchant" bezeichneten Abteilung von L3Harris, die für die Entwicklung von Exploits und Spyware zuständig ist, soll durch die Handlungen des Beschuldigten ein Schaden in Höhe von 35 Millionen US-Dollar entstanden sein.

Der Name des russischen Exploit-Händlers wird in der Mitteilung der US-Staatsanwaltschaft nicht genannt, ein möglicher Kandidat wäre aber Operation Zero . Der ehemalige L3Harris-Manager bekannte sich in zwei Fällen des Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen schuldig. Für jeden davon drohen ihm nun 10 Jahre Haft sowie eine Geldstrafe von bis zu 250.000 US-Dollar.


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