Die Erfindung der Bullet Time
Matrix überzeugt zwar auch mit dem philosophischen Ansatz der Geschichte, aber vor allem mit der Action. Für den Film wurde etwas entwickelt, das die Wachowskis später Bullet-Time-Kameraarbeit nannten.
Sie wollten bei der Action Bilder bieten, die man noch nie gesehen hatte. Szenen, bei denen Figuren mitten im Kampf fast einfrieren und ihre Bewegungen dann wieder beschleunigen. Man sieht eine Figur in die Luft springen - das passiert noch schnell -, dann bleibt sie am Höhepunkt der Bewegung quasi still stehen, bevor die Beschleunigung wieder einsetzt.
Die dafür genutzte Technik wird als Flow-Motion oder Flow-Mo bezeichnet. Sie erlaubt es Filmemachern, die Geschwindigkeit und Bewegung von Elementen auf der Leinwand in praktisch unbegrenzter Form zu manipulieren.
Dafür wird eine Vielzahl von Film- und Fotokameras vor einem Bluescreen positioniert. Die Einzelbilder werden später per Morphing ineinandergeblendet. Die Beschleunigung und Verlangsamung findet dadurch statt, dass der Regisseur von den Film- auf die Fotokameras umschaltet oder sie gleichzeitig oder der Reihe nach auslöst, wodurch die Zeit verlangsamt, beschleunigt oder auch eingefroren werden kann.
Produzent Joel Silver verglich das mit Zeichentrick, nur mit echten Menschen. Der für die visuellen Effekte zuständige John Gaeta ließ sich wie die Wachowskis vom Anime und dessen Zeichentrickmöglichkeiten inspirieren.
Das Design: ein real gewordener Comic
Während die echte Welt in der Matrix wie die unsere aussieht, war für die Welt außerhalb der Matrix einiges an Designarbeit vonnöten. Die Wachowskis, die zu Beginn ihrer Karriere Comics schrieben, hatten von jeher ein Faible für dieses Medium. Sie betrachteten ihren Film auch als so etwas wie einen fleischgewordenen Comic.
Tatsächlich kann man sagen, dass Matrix und die beiden Fortsetzungen vieles von dem vorwegnehmen, was heute im Superheldenfilm gang und gäbe ist. Die Filmemacher waren besonders erfreut, dass sie für die Designarbeit den Comickünstler Geof Darrow verpflichten konnten, dessen Opus Magnum wohl die Graphic Novel Hard Boiled ist.
Er entwickelte das Aussehen der Wächter, der Pods, in denen die Menschen eingestöpselt sind, und der Türme.
Gedreht wurde in Sydney
Drehort war Australien, wo Ende des letzten Jahrhunderts zunehmend Filme gedreht wurden, weil es dort großzügige Steuermodelle für Filmproduktionen gab. Zudem waren einige der Studios dort mit hochmoderner Technik ausgestattet, mit einem großen Pool an talentierten Leuten.
Matrix wurde in Sydney gedreht - sowohl im Studio als auch auf den Straßen, Dächern und in Lagerhäusern. Der Look war für Joel Silver perfekt: "Wir mochten die Diversität der Architektur der Stadt. Sie war für unsere Zwecke ideal."
Im Studio wurden zwei besonders große Sets gebaut - das Interieur von Morpheus Schiff, der Nebukadnezar, und die Lobby eines Bürogebäudes. In diesem gab es eine massive Schießerei, die man in einem echten Gebäude nicht hätte drehen können.
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