Rosetta-Mission: Philae funkt wieder
Aus dem Tiefschlaf erwacht: Der Lander Philae auf dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko hat nach sieben Monaten erstmals wieder Kontakt zur Erde aufgenommen. Jetzt bleiben noch wenige Wochen, um weitere Daten zu sammeln.

Nach sieben Monaten Ruhe hat Philae sich wieder gemeldet. Am Samstag um 22.28 Uhr schickte der Kometenlander etwa 300 Datenpakete an das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Es waren zunächst Daten über sich selbst, darunter zur Temperaturentwicklung und Sonnenbestrahlung. Der Kontakt dauerte zwar nur 85 Sekunden, dennoch sind die Forscher zuversichtlich, dass Philae in den nächsten Wochen seine Beobachtungen wieder aufnehmen kann. Viel Zeit bleibt nicht, denn Mitte August erreicht der Komet 67P/Tschurjumow-Gerassimenko seinen nächsten Punkt zur Sonne, auf deren Licht Philae angewiesen ist.
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Laut DLR hat Philae eine Betriebstemperatur von minus 35 Grad erreicht. Philae stehen aktuell 24 Watt Leistung zur Verfügung. Für die Kontaktaufnahme zur Sonde Rosetta werden mindestens 19 Watt benötigt. Rosetta umkreist den Kometen und sendet die Daten des Landers an die Erde weiter.
Rosetta muss in einen neuen Orbit
Aus den jetzt gesendeten Daten müssen die Wissenschaftler eine neue Position der Sonde Rosetta errechnen. Denn die nur kurze Kommunikationsphase deute darauf hin, dass irgendetwas mit der Geometrie nicht stimme, sagte DLR-Projektleiter Stephan Ulamec. "Damit wir länger kommunizieren können, müssen wir zusammen mit der europäischen Raumfahrtagentur Esa die Raumsonde Rosetta im Orbit des Kometen neu ausrichten." Philae habe insgesamt 8.000 Datenpakete senden wollen, als der Kontakt erneut abbrach.
Philae glückte zwar Mitte November 2014 wie vorgesehen die Landung auf dem Kometen. Die Harpunen an den Füßen des Landers funktionierten aber nicht, und das kleine Labor prallte zunächst zweimal vom Kometen wieder ab. Anschließend landete Philae in einem ungünstigen Winkel. Die Solarpaneelen bekamen nicht genügend Sonnenlicht, und das Landefahrzeug musste daraufhin wegen leerer Akkus in den Tiefschlaf versetzt werden.
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Schöner Artikel. Haltet uns bitte weiter auf dem laufenden. Ich hätte nicht gedacht, dass...
Jepp. Ohne drittes "n" natürlich. Ist korrigiert.