Der Putschversuch im Arduino-Reich
Federico Musto wurde von Arduino S.R.L. als neuer CEO verpflichtet. Vorher war er CEO von Dog Hunter gewesen, davor hatte er die italienische Red-Hat-Vertretung mit aufgebaut. Im Arduino-Projekt war er bis dahin kaum aufgefallen.
In der zweiten Februarwoche 2015 äußerte er sich in der italienischen Presse. Musto spricht davon, dass Arduino mit multinationalen Konzernen konkurrieren müsse. Den bisherigen Jahresumsatz der Arduino S.R.L. von knapp 15 Millionen Euro hält er für zu gering, dieser müsse deutlich steigen. Deswegen solle sich das Arduino-Projekt stärker als Industriepartner engagieren, ein globales Vertriebsnetz sei notwendig. Selbst einen Börsengang der Arduino S.R.L. betrachtet er als möglichen Schritt. Die zukünftige Rolle von Massimo Banzi reduziert er auf repräsentative Aufgaben für den Open-Source-Zweig von Arduino.
Massimo Banzi erwiderte darauf, indem er darauf hinwies, dass die Firma Arduino S.R.L. nicht mit dem Arduino-Projekt gleichzusetzen sei und deutete den laufenden juristischen Streit an. Außerdem betonte er, dass er in keiner Beziehung zu Arduino S.R.L. stehe, und diese über seine Funktion innerhalb des Arduino-Projektes nicht bestimmen könne.
In der Antwort von Gianluca Martino und Federico Musto heißt es, dass Arduino S.R.L. die Rechte an Arduino besitze, und das Arduino-Projekt ohne sie keine Boards produzieren oder lizenzieren könne. Außerdem hätten sie Massimo Banzi dafür bezahlt, dass er Öffentlichkeitsarbeit für Arduino betreibe.
Weitere Reaktionen oder offizielle Statements seitens Arduino SA oder Arduino LLC stehen bislang aus. Wie der Machtkampf ausgeht, wird nun wohl von einem US-amerikanischen Gericht entschieden. Aber unabhängig davon, wie das Urteil lauten wird, Ansehen und Entwicklungsfähigkeit des Arduino-Projektes werden darunter leiden.
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Rosenkrieg: Arduino verklagt Arduino |
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