China beherrscht den Abbau von Kobalt und Kupfer im Kongo

Ähnlich sieht es bei Kobalt aus. Allein Glencore aus der Schweiz liefert der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) zufolge 27 Prozent der auf dem Weltmarkt angebotenen Menge des Schwermetalls. Weitere 22 Prozent des Marktes teilen sich der kongolesische Minenbetreiber Gécamines, Shalina aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, China Molybdenum aus der Volksrepublik und der brasilianische Bergbaukonzern Vale.

Insgesamt bauen Minenbetreiber gut 70 Prozent des weltweit verfügbaren Angebots an dem Batterierohstoff in der Demokratischen Republik Kongo ab. Dort befindet sich, wie der Spiegel recherchiert hat, jede zweite Kobaltmine in der Hand chinesischer Unternehmen. Diesen gehören auch mehr als zwei von drei der Kupferbergwerke in dem afrikanischen Land.

Nickel wiederum, ebenfalls ein Material für die Produktion von Akkus für die Elektromobilität, stammt zu 37 Prozent aus Indonesien, wie der USGS meldet.

Viele kritische Rohstoffe ließen sich auch in Europa abbauen

Durch diese Konzentration des Abbaus bestimmter Erze und Metalle in der Hand weniger Minenbetreiber sowie in bestimmten Abbauländern und den gleichzeitig steigenden Bedarf an kritischen Rohstoffen hat die Abhängigkeit Europas von Rohstofflieferanten ein besorgniserregendes Ausmaß erreicht. Die Europäische Kommission warnt in einer Studie mit dem Titel Kritische Rohstoffe für strategisch bedeutsame Technologien und Branchen in der EU bereits davor, dass sich durch den Übergang Europas zur Klimaneutralität "die aktuelle Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen auf Rohstoffe verlagern könnte."

Zwar ließen sich kritische Rohstoffe auch in Europa abbauen. So produzieren Schweden, Finnland und der EU-Partner Norwegen Eisen, Kupfer und Nickel.

Der staatliche schwedische Bergbaukonzern LKAB vermeldete Anfang des Jahres zudem den bislang größten Fund eines Vorkommens seltener Erden in Europa in der Nähe von Kiruna. Mit diesem ließe sich der durch die Energie- und Verkehrswende steigende Bedarf Europas an den Metallen über Jahrzehnte decken, erwarten Experten. Bis in Schweden seltene Erden abgebaut werden, vergehen jedoch noch bis zu 15 Jahre.

Auch Lithium findet sich in Europa, etwa in Spanien, Portugal, Finnland, Frankreich oder Serbien. In Deutschland gibt es das Leichtmetall im Erzgebirge sowie in rund vier Kilometern Tiefe unter dem Oberrheingraben. Dort entdeckten Geologen eine bis zu 15 Millionen Tonnen große Lithium-Lagerstätte.

Um diese abzubauen, müsste jedoch das bis zu 200 Grad heiße Thermalwasser an die Oberfläche gepumpt werden, in dem das Lithium gebunden ist. Das wollen viele Bürger in den Gemeinden rund um die Lagerstätte nicht. Sie befürchten, dass der Abbau Erdbeben auslösen und ihre Häuser beschädigen könnte. Die Sorge ist verständlich.

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 Ist Europa künftig von Rohstoffen statt von fossilen Brennstoffen abhängig?Auch in Deutschland müssen wohl Rohstoffe abgebaut werden 
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Kleba 24. Feb 2023 / Themenstart

Danke. Den gleichen Eindruck hatte ich beim Lesen auch. Ich finde besonders den Part mit...

Mixermachine 23. Feb 2023 / Themenstart

Mal kurz angeschaut: 2019 richtig, 2022 hat in Frankreich etwas anderes gezeigt. Das...

toj 22. Feb 2023 / Themenstart

Sorry, aber über diese Doppelmoral kann ich mich stundenlang aufregen. Tut mir leid...

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