Ist Europa künftig von Rohstoffen statt von fossilen Brennstoffen abhängig?

China ist auch der wichtigste Lieferant von 19 der 30 Metalle und Elemente auf der von der Europäischen Kommission erstellten Liste kritischer Rohstoffe. Als solche definiert die Kommission "Rohmaterialien, die wirtschaftlich größte Bedeutung haben, in Europa aber nicht vorkommen oder abgebaut werden."

Da sie importiert werden müssen, entstünden Risiken für die Versorgungssicherheit. Diese seien umso größer, je mehr sich der Abbau und die Lagerstätten eines Rohstoffs in einem oder wenigen Ländern oder in der Hand weniger Bergbaukonzerne konzentrieren.

Das ist etwa bei seltenen Erden so. Zahlen der US-amerikanischen Rohstoffbehörde US Geological Survey (USGS) zufolge liefert die Volksrepublik 60 Prozent der global verfügbaren Konzentrate von Seltenerdmetallen (PDF), 70 Prozent des Ferrosiliziums (PDF) und fast 98 Prozent der Raffinadeprodukte des Halbleiter- und Photovoltaikwerkstoffs Gallium (PDF).

Fast 80 Prozent des in Europa verarbeiteten Lithiums stammen zwar aus Chile. Der dortige Salar de Atacama ist der größte Standort für die Gewinnung des Leichtmetalls aus Sole. In dem Andenstaat kontrollieren jedoch der US-amerikanische Bergwerkskonzern Albermarle sowie ein Konglomerat aus der chilenischen Sociedad Quimica y Minera de Chile (SQM) und dem chinesischen Minenbetreiber Chengdu Tianqi Industrial Group 60 Prozent der Produktion.

Wenige Minenbetreiber beherrschen einen Großteil des Weltmarktes für Rohstoffe

Auch an dem weltweit größten Lithiumproduzenten, Talison Lithium mit Sitz in Perth in Westaustralien, sind Albermarle mit 49 und Chengdu Tianqi mit 51 Prozent beteiligt. Talison baut das Leichtmetall auf dem sechsten Kontinent im Tagebau ab.

Vergleichbar hoch ist die Anbieterkonzentration bei Kupfer. Die beiden britischen Bergwerkskonzerne BHP und Rio Tinto halten zusammen fast 90 Prozent an dem Bergwerk im chilenischen Escondida. Dieses baut jedes Jahr 1,1 Millionen Tonnen oder rund fünf Prozent der weltweit verkauften Kupfererze ab. Insgesamt stammen 40 Prozent des Angebots an dem Metall aus Chile und Peru.

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 Der Rohstoffbedarf nimmt weltweit zuChina beherrscht den Abbau von Kobalt und Kupfer im Kongo 
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Kleba 24. Feb 2023 / Themenstart

Danke. Den gleichen Eindruck hatte ich beim Lesen auch. Ich finde besonders den Part mit...

Mixermachine 23. Feb 2023 / Themenstart

Mal kurz angeschaut: 2019 richtig, 2022 hat in Frankreich etwas anderes gezeigt. Das...

toj 22. Feb 2023 / Themenstart

Sorry, aber über diese Doppelmoral kann ich mich stundenlang aufregen. Tut mir leid...

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