Der Rohstoffbedarf nimmt weltweit zu
Der Bedarf an den meisten dieser Rohstoffe wird künftig massiv zunehmen, weil immer mehr Länder durch ihre Energieerzeugung und den Verkehr verursachte Kohlendioxidemissionen senken wollen. "Für Batterien für Elektrofahrzeuge und die Speicherung von Energie wird Europa 2030 18-mal und 2050 sogar 60-mal so viel Lithium benötigen wie heute", sagt Maro efčovič, Vize-Präsident der Europäischen Kommission und Kommissar für "interinstitutionelle Beziehungen und Vorausschau".
Olivier Vidal, Forschungsdirektor am Institut des Sciences de la Terre in Grenoble ist noch pessimistischer. Er erwartet, dass in den kommenden 50 Jahren der Bedarf an Lithium um das 190-Fache ansteigen wird. Der Bedarf des Batterierohstoffs Nickel werde sich verdreißigfachen, der des in Wasserstoffelektrolyseuren als Katalysator eingesetzten Platins um den Faktor 15 zunehmen.
Der Bedarf an Kupfer werde sich in den kommenden 50 Jahren zwar "nur" vervierfachen, sagt Vidal. Dennoch würde die Menschheit damit so viel von dem Buntmetall verbrauchen, wie sie seit der Antike produziert hat. Insgesamt wird sich laut IEA die Nachfrage nach Rohstoffen bis 2040 vervierfachen.
China besetzt in vielen Lieferketten eine Schlüsselposition
Die wenigsten der für die Energie- und Verkehrswende benötigten Erze und Metalle finden sich in Europa, noch weniger werden dort abgebaut. Deshalb sind europäische Länder massiv auf Lieferanten in Asien und Lateinamerika, die USA, Kanada und Australien angewiesen. Mehr als die Hälfte des weltweiten Angebotes an Industriemetallen und anderen Rohstoffen kommt heute aus Asien, warnt die Bundesregierung in der aktuellen Fassung ihrer Rohstoffstrategie.
In Fernost besetzt China eine besonders dominante Stellung in den Rohstofflieferketten. Das Land verfügt nicht nur selbst über große Lagerstätten wichtiger Metalle. Seit Beginn des Jahrtausends hat die Regierung in China Unternehmen im Rahmen der Internationalisierungsstrategie "Going Global" auch gezielt gefördert, wenn sie sich in anderen Ländern an Bergwerken beteiligten oder Minen übernahmen.
Im Rahmen der "Seidenstraßen"-Initiative hat sie zudem Häfen und Eisenbahnstrecken gebaut, um die gewonnenen Erze abtransportieren zu können. In China selbst entstanden zugleich Schmelzhütten und Werke für die Reinigung, Trennung und Aufbereitung von Rohstoffen - die sogenannte Raffination.
Inzwischen beherrscht die Volksrepublik 44,8 Prozent der globalen Raffinadeproduktion (PDF). Von den zehn größten Bergbauunternehmen der Welt kommen heute vier aus China, darunter Jianxi Copper, der zweitgrößte Minenbetreiber der Welt nach Glencore aus der Schweiz.
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Rohstoffe: Nachhaltig abhängig | Ist Europa künftig von Rohstoffen statt von fossilen Brennstoffen abhängig? |
Danke. Den gleichen Eindruck hatte ich beim Lesen auch. Ich finde besonders den Part mit...
Mal kurz angeschaut: 2019 richtig, 2022 hat in Frankreich etwas anderes gezeigt. Das...
Sorry, aber über diese Doppelmoral kann ich mich stundenlang aufregen. Tut mir leid...
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