Übertakteter Snapdragon 865 Plus
ASUS zufolge ist das ROG Phone 3 das erste Smartphone mit Qualcomms Snapdragon 865 Plus, der übertaktet eine Taktrate von knapp 3,1 GHz erreicht - Lenovo ist dem taiwanischen Konkurrenten allerdings mit dem Legion Phone Duel um ein paar Stunden zuvorgekommen. Zusammen mit wahlweise 12 oder 16 GByte RAM verfügt das ROG Phone 3 über ausreichende Leistungsreserven, um auch mit rechenintensiven Apps zurechtzukommen. Als Grafikeinheit wird eine Adreno 650 verwendet, die ebenfalls übertaktet ist und eine um 10 Prozent bessere Leistung bieten soll.
Der Chipsatz wird durch eine Heatpipe und eine Graphitschicht vor Überhitzung geschützt. Als zusätzliche Kühlung gibt es den aufsteckbaren Lüfter, der wie bei den Vorgängermodellen einfach auf der Rückseite angebracht wird. Er wird automatisch vom System gesteuert, wir können ihn aber auch selbst regulieren. Um das volle Potenzial des Chipsatzes zu erreichen, sollen Nutzer Asus zufolge den X-Modus einschalten, in dem das ROG Phone 3 auf die maximal mögliche Taktrate gestellt werden soll. Im Geekbench 5 erreicht das Smartphone ohne den X-Mode eine Punktzahl von 979 Zählern, mit X-Mode 986 Zähler - einen großen Unterschied gibt es also eigentlich nicht.
Möglicherweise aktiviert das Smartphone auch automatisch den übertakteten Modus, sobald ein Benchmark-Test gestartet wird. In jedem Fall liegen die Ergebnisse des Geekbench-Tests über denen von Smartphones mit herkömmlichem, nicht übertaktetem Snapdragon-865-Prozessor.
Der X-Mode bietet weitere Einstellungsmöglichkeiten und Vorteile, die wir uns im zweiten Teil dieses Tests genauer anschauen. So viel sei vorweggenommen: Wir können bei aktiviertem X-Mode zusammen mit dem aufsteckbaren Lüfter dauerhaft beispielsweise Shadowgun Legends mit bis zu 140 fps bei einer Taktrate von 2,84 GHz spielen, ohne dass das SoC eine Temperatur jenseits der 38 Grad erreicht - was für ein angenehmes und flüssiges Spielerlebnis sorgt.
140 fps bei Shadowgun Legends sind möglich, da das Display des ROG Phone 4 eine Bildrate von bis zu 144 Hz unterstützt. Der Bildschirm ist 6,59 Zoll groß, hat Full-HD-Auflösung und unterstützt HDR. Geschützt wird er durch Gorilla Glass 6. Die Latenz der Toucheingaben soll Asus zufolge bei 25 ms liegen - in der Praxis reagiert das Display ohne nennenswerte Verzögerungen auf unsere Eingaben. Für Gamer sicherlich von Vorteil ist der Umstand, dass Asus die Frontkamera traditionell oberhalb des Bildschirms verbaut hat und keine Notch oder ein Loch nutzt. Der Rahmen ober- und unterhalb des Displays ist etwas breiter als bei anderen modernen Smartphones, was beim Spielen im Quermodus allerdings von Vorteil ist, da sich das Gerät besser halten lässt.
Im Display ist ein Fingerabdrucksensor eingebaut, der wesentlich weniger zuverlässig funktioniert als vergleichbare Sensoren bei der Konkurrenz. Bereits beim Einrichten hat uns der Sensor nahezu zur Verzweiflung gebracht: Bei der Registrierung unseres (sauberen und trockenen) Daumenabdrucks haben wir bei jedem zweiten Versuch eine Rückmeldung bekommen, dass unser Finger nicht erkannt werden könne - der Sensor sei verschmutzt (was er nicht war). Während wir also immer wieder unseren Finger auf dem Sensor platzierten und zwar langsam, aber stetig Fortschritte bei der Registrierung machten, lief im Hintergrund allerdings ein Zeitlimit. Nach ungefähr einer Minute - und natürlich kurz vor dem Ziel - bekamen wir die Nachricht, dass das Zeitlimit überschritten sei und wir bitte noch einmal anfangen sollten. Im dritten Versuch haben wir unseren Finger dann endlich registriert bekommen - hier sollte Asus, wenn möglich, noch einmal mit einem Update nachbessern.
Hauptkamera mit 64 Megapixeln
Das ROG Phone 3 hat eine Frontkamera mit 24 Megapixeln, auf der Rückseite ist eine Dreifachkamera eingebaut. Die Hauptkamera verwendet einen 64-Megapixel-Sensor (Sony IMX686) und wird unterstützt von einer Superweitwinkelkamera mit 13 Megapixeln und einem Bildwinkel von 125 Grad sowie einer Makrokamera mit 8 Megapixeln. Ein Teleobjektiv hat das Smartphone nicht. Die Bildqualität der Hauptkamera ist gut: Tageslichtaufnahmen sind bereits im normalen Aufnahmemodus bei 16 Megapixeln scharf. In den Einstellungen können wir auch die vollen 64 Megapixel aktivieren, dann wird die Schärfe noch einmal besser.
Die Superweitwinkelaufnahmen können bezüglich der Bildqualität nicht mit der Hauptkamera mithalten. Die Fotos sind weniger scharf, Schatten werden weniger gut belichtet. Makroaufnahmen gelingen gut, allerdings können wir nicht ganz so nah an das zu fotografierende Objekt herangehen wie mit anderen Smartphones. Die Frontkamera macht scharfe und gut belichtete Aufnahmen und verfügt auch über einen Porträtmodus, der den Hintergrund künstlich unscharf maskiert.
Videos können wir mit der Hauptkamera in maximal 8K aufnehmen. Während Videoschwenks dann bei der Aufnahme zwar ruckeln, ist das Video anschließend jedoch ruckelfrei abspielbar. Bei Aufnahmen in 4K mit 60 fps ist die elektronische Stabilisierung aber besser, weshalb wir diesen Modus bevorzugen. Insgesamt ist die Kamera des ROG Phone 3 gut; besonders die Hauptkamera macht auch im Vergleich zu anderen Smartphones gute Bilder. Mit dem fehlenden Teleobjektiv und der eher nur mittelmäßigen Superweitwinkelkamera ist das ROG Phone 3 aber etwas weniger vielseitig als manch andere Smartphones.
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ROG Phone 3 im Test: Das Hardware-Monster nicht nur für Gamer | Airtrigger für mehr Spielspaß |
Zumindest bei mir persönlich scheitert es immer an "Theorie vs. Praxis". Theoretisch...
Definitiv eine Alternative zu Samsung und deren hängen gebliebenen Exynos.