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ROG Ally im Test: Asus nimmt es mit dem Steam Deck auf

Mit dem ROG Ally bietet Asus eine tolle Alternative zum Steam Deck an. Er ist merklich schneller, hat aber ein paar Schwächen.
/ Oliver Nickel
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Der ROG Ally ist für aktuelle Games wie Cyberpunk 2077 schnell genug. (Bild: Oliver Nickel/Golem.de)
Der ROG Ally ist für aktuelle Games wie Cyberpunk 2077 schnell genug. Bild: Oliver Nickel/Golem.de

Mit dem Steam Deck (Test) hat Valve einen völlig neuen Markt eröffnet: den für Handheld-Konsolen für PC-Games. Bislang war Valve damit recht konkurrenzlos, vor allem, weil solche Konsolen nicht einfach umzusetzen sind. Aktuelle Games brauchen oft potente Hardware und sind nicht unbedingt für energieeffiziente SoCs ausgelegt. Entsprechend müssen Hersteller leistungsstarke Hardware mit effizienter Kühlung verbauen. Asus hat sich mit einem eigenen Handheld trotzdem an diese Aufgabe gewagt.

Das Ergebnis ist der ROG Ally , ein rundum gelungenes Gerät. Generell lassen sich darauf mehr Spiele flüssig spielen, als es mit dem - zugegeben schon etwas älteren - Steam Deck der Fall ist. Auf der Softwareseite kann Asus nicht immer hundertprozentig überzeugen, was letztlich nicht nur am Hersteller liegt. Ein paar wenige Designentscheidungen halten wir aber für unnötig.

Asus ROG Ally - technische Daten
Display 7" (17,8 cm) IPS-Touchscreen (1.920 x 1.080 Pixel @120 Hz)
CPU AMD Ryzen Z1 Extreme (8C, 16T @ 6 - 30 Watt)
GPU AMD Radeon 780M (integriert, Shared Memory, RDNA 3)
RAM 16 GByte LPDDR5-RAM (integriert)
Massenspeicher Micron 2400 SSD (512 GByte, M.2-2230)
Anschlüsse 1x USB-C (3.2 Gen2, DP Alternate Mode), 1x ROG XG Mobile Interface, 1x Micro-SD-Kartenleser, 1x 3,5-mm-Klinke
Features integrierte Gamepad-Tasten (2x Analog-Sticks, 4x Schultertrigger, 4x Aktionstasten, Steuerkreuz, 2x Zusatzschalter auf der Rückseite)
Maße 280 x 111 x 32,4 mm, 608 Gramm
Preis 800 Euro

Halten wir den ROG Ally in der Hand, fühlen wir uns direkt an das Steam Deck erinnert. Beide Geräte haben ähnliche Maße. Der ROG Ally misst 280 x 111 x 21 mm (32,4 mm mit Analogsticks) und wiegt 608 Gramm. Das Steam Deck ist mit 298 mm × 117 mm × 49 mm und 669 Gramm etwas größer und schwerer. In der Praxis fällt das aber kaum auf.

Steam Deck als Inspiration

Ganz klar hat sich Asus auch von der Ergonomie des Deck inspirieren lassen. Die beiden Handballenauflagen sind ebenfalls leicht angeschrägt. Beide Geräte liegen deshalb gut in der Hand. Zudem halten wir die Verarbeitungsqualität beider Geräte - hier wird zum Großteil Kunststoff verwendet - für gut.

Rein optisch lehnt sich Asus eher an die eigene ROG-Marke an und lässt den ROG Ally eher kantig wirken. Subjektiv finden wir das schlichte Design des Steam Deck etwas schicker. Dafür gibt es beim ROG Ally mehr RGB unter den Analogsticks!

Das Asus-Gerät kann zudem wie das Steam Deck mit diversen Anschlüssen punkten. Der USB-C-Port kann für das Netzteil oder zum Übertragen von Daten und als Displayanschluss (DP Alternate Mode) genutzt werden. Dazu kommen ein Micro-SD-Kartenleser und eine 3,5-mm-Klinke für Audiogeräte. Neben dem USB-Anschluss ist zudem die proprietäre ROG-XG-Mobile-Schnittstelle vorhanden. Darüber lassen sich externe Grafikkarten anschließen. Das ist definitiv ein Vorteil gegenüber dem Steam Deck.

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Gamepad ist integriert

Beide Handhelds integrieren ein vollständiges Set an Gamepad-Elementen: Dual-Analogsticks, Aktionstasten, Steuerkreuz, vier Schultertrigger und diverse Zusatztasten. Allerdings fehlen beim ROG Ally die beiden Mini-Trackpads und zwei Makrotasten auf der Rückseite des Gerätes. Wir hatten während unseres Tests aber nicht das Gefühl, diese Elemente zu vermissen. Im Gegenteil: Durch die fehlenden Elemente konnte Asus etwas Gewicht und möglicherweise Herstellungskosten einsparen.

Der ROG Ally ist trotzdem merklich teurer als das Steam Deck: Während Valves Handheld bei 420 Euro beginnt und maximal 680 Euro kostet, liegt der ROG Ally standardmäßig bei 800 Euro. Irgendwie muss Asus eben das neue AMD-SoC und die Windows-11-Lizenz bezahlen.

Ja, richtig: Der ROG Ally läuft unter Windows 11. Das macht den Handheld vielseitiger und zugleich frustrierender.

Wir wollen doch nur spielen!

Bevor wir auf unserem ROG Ally spielen können, müssen wir uns erst einmal mit dem Interface und der Software vertraut machen. Menschen, die viel mit Windows 11 arbeiten, werden sicher schnell verstehen: Das OS ist nicht für kleine Bildschirme und Toucheingaben gedacht. Elemente sind winzig klein und die Onscreen-Tastatur bedeckt des Öfteren wichtige Teile der Benutzeroberfläche.

Ein solches Problem hat das Steam Deck nicht. Valve hat hier schließlich ein komplett eigenes Betriebssystem auf Basis von Linux entwickelt. Die Steuerung des Steam-Interfaces ist entsprechend einfach und intuitiv. Auch Asus integriert eine eigene Software, damit wir die ungeeignete Windows-11-Oberfläche möglichst wenig nutzen müssen.

Die Armoury-Crate-Software präsentiert sich hier als ein Vollbild-Overlay, das sich mit großen Elementen im Vergleich zum Windows-Desktop wesentlich besser steuern lässt. Von dort aus gelangen wir etwa direkt zu unseren installierten Titeln oder auf einen der vielen Games-Launcher. Davon gibt es bekanntlich sehr viele. Schlussendlich sehen wir den Windows-Desktop also doch öfter, als uns lieb ist.

Viele Spieleplattformen verderben den Brei?

Am liebsten nutzen wir auch auf dem ROG Ally Steam, da Valves Plattform mit dem Big-Picture-Modus auch gut für eine Controllersteuerung geeignet ist. Hier finden wir uns entsprechend schnell zurecht. Allerdings funktionieren nicht alle Spiele nur damit. Beim Start von Star Wars Jedi Survivor müssen wir zum Beispiel zusätzlich die EA-App installieren. Bei anderen Titeln kommt etwa der Epic Games Store oder eine der vielen anderen Spieleplattformen zum Einsatz.

Kurzum: Spiele verteilen sich auf unterschiedliche Apps, die wir zu Beginn erst einmal installieren und einrichten müssen. Das zehrte erstmal an unseren Nerven, auch weil Asus regelmäßig kleine Updates auf das Gerät mittels Armoury Crate verteilt. So konnten wir eigentlich erst nach mehreren Stunden mit dem Spielen beginnen.

Windows 11 ist kleinteilig, aber mächtig

Generell hat Asus das Armoury-Crate-Overlay aber relativ gut umgesetzt - kein Vergleich zur katastrophalen gleichnamigen Desktop-App. Mit dem Druck auf die entsprechende Makrotaste öffnen wir etwa ein Schnellmenü mit all den wichtigen Einstellungen für Leistungsmodi, Helligkeit, Lautstärke und andere Features. Das Menü ist auch wichtig, weil wir darüber direkt auf den Windows-Desktop gelangen. Den brauchen wir oft, wenn wir einige spezielle Games zocken oder einfach nur auf dem Gerät arbeiten wollen.

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Windows 11 ist schließlich ein vollwertiges Betriebssystem und gerade im Games-Bereich mit den meisten Titeln kompatibel - egal wie ungewöhnlich diese sind. Mittels Analogsticks und Aktionstasten können wir zudem den Mauszeiger und Maustasten auch ohne Touchscreen navigieren. Wir greifen allerdings oft auf die Fingereingabe zurück, da das einfach schneller geht.

Wir opfern also Nutzerfreundlichkeit für mehr Flexibilität und eine gigantische Spieleauswahl, die wir beim Steam Deck definitiv so nicht bekommen. Das neue AMD-Z1-Extreme-SoC ist zudem merklich schneller.

Die meisten Spiele mit fast 60 Bildern pro Sekunde

Ein Nachteil des Steam Deck ist dessen eingeschränkte Hardware. Die meisten aktuellen Titel laufen nur mit reduzierten Details in nativer 720p-Auflösung. Der ROG Ally kann wesentlich bessere Ergebnisse abliefern - dank des AMD Ryzen Z1 Extreme.

Das SoC kann auf acht Kerne und 16 Threads zugreifen und sich im ROG Ally bis zu 30 Watt TDP (55 Watt in Spitzen) reservieren. Eine für Spiele wichtige Komponente ist zudem die verbaute Radeon-780M-Grafikeinheit mit RDNA-3-Architektur und Shared Memory.

Die braucht der Handheld auch, wenn er in nativer Full-HD-Auflösung gute Ergebnisse abliefern will. Asus verbaut hier ein höherauflösendes Panel, das zudem mit 120 Hz Bildfrequenz ausgestattet ist. In unseren Messungen leuchtet das Panel mit maximal 355 cd/m². Im Schnitt sind bei 100 Prozent Helligkeit 435 cd/m² zu sehen. Außerdem werden 93,9 Prozent des SRGB-Farbraumes (67,2 Prozent DCI-P3; 65,5 Prozent Adobe RGB) abgedeckt, was für eine Spielkonsole gut genug ist.

Full-HD ist eine Herausforderung

Etwas schade: Obwohl das IPS-Panel insgesamt gute Werte abliefert, sind die vertikalen Betrachtungswinkel klein. Wir sollten das Gerät deshalb stets gerade vor uns halten, damit wir Games in voller Helligkeit genießen können. Bei dunklen Passagen in Elden Ring und Cyberpunk 2077 kann das einen enormen Unterschied ausmachen.

Gerade in aktuellen Games wie diesen beiden kommt das System zudem in Full-HD an seine Grenzen. Die 120 Hz werden so gut wie gar nicht ausgenutzt. Hier hätte Asus sicher noch etwas Kosten sparen können - zumal der Unterschied zwischen Full-HD und 720p auf einem 7-Zoll-Panel zwar sichtbar, aber nicht allzu groß ist. Für uns ist das Full-HD-Panel daher eher eine nette Zugabe als ein wirklicher Vorteil. Wir müssen viele Games sowieso in 720p spielen, damit es nicht zu merklichen und nervigen Rucklern kommt. In dieser Disziplin schlägt der ROG Ally das Steam Deck deutlich.

ROG Ally und Steam Deck im FPS-Vergleich
Game Preset ROG Ally (1080p) ROG Ally (720p) Valve Steam Deck (720p)
Cyberpunk 2077 High, Quality-FSR 26 fps 41 fps 33 fps
Elden Ring Medium 39 fps 56 fps 30 fps
God of War Original 30 fps 55 fps 38 fps
Horizon Zero Dawn Original 34 fps 56 fps 40 fps
Shadow of the Tomb Raider High 34 fps 59 fps -

Wir testen die Asus-Konsole in diversen Titeln, die wir uns bereits im Test des Steam Deck angeschaut haben. Dabei orientieren wir uns an den gleichen Grafikeinstellungen und bleiben für eine bessere Vergleichbarkeit bei einer Auflösung von 1.280 x 720 Pixeln. Zusätzlich lassen wir das System unter gleichen Bedingungen in Full-HD laufen. Spoiler-Alert: Das hat merkliche Auswirkungen auf die Bilder pro Sekunde.

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Merklich schneller als das Steam Deck

In Elden Ring, God of War, Horizon Zero Dawn und Cyberpunk 2077 ist der ROG Ally insgesamt wesentlich leistungsfähiger als das Steam Deck. Schafft das Valve-Gerät in diesen Titeln zumeist durchschnittlich 35 fps, sind es beim Asus-Gerät im Schnitt 52 fps. Das ist ein Plus von 49 Prozent.

Schauen wir uns die Werte in Full-HD-Auflösung an, dann können wir sagen: Der ROG Ally ist in Full-HD und mit durchschnittlich 32 fps in etwa so schnell wie das Steam Deck mit 720p-Auflösung. Wie gesagt würden wir diese Auflösung eher nicht empfehlen, da es damit zu teils sehr nervigen Rucklern und Frame-Einbrüchen kommt. 720p sind hier vollkommen ausreichend.

Das Z1-Extreme-SoC schlägt sich auch auf der CPU-Seite ziemlich gut.

Tolle Leistung dank AMD-CPU im Turbo-Modus

Das Z1-Extreme-SoC schlägt sich auch außerhalb von Games sehr gut. Im Multicore-Benchmark Cinebench R23 messen wir etwa 12.349 Punkte. Der ROG Ally ist damit eines der schnellsten mobilen Geräte mit 15-Watt-SoC und Windows. Er lässt sich mit dem Macbook Pro und dem M2 Pro vergleichen, das im gleichen Test auf etwas mehr als 14.000 Punkte kommt.

Diese Leistung erreicht der Chip aber nur in dem von Asus vorkonfigurierten Turbo-Modus. Der ist neben dem Silent-Modus eines von zwei Custom-Energieprofilen für das SoC. Allerdings benutzen wir das Gerät fast ausschließlich im Turbo-Modus, um möglichst viele Frames in Games zu bekommen. Das hören wir dann auch, wenn die Lüfter unter Volllast stark aufdrehen.

Der ROG Ally ist im Turbo-Modus etwas leiser als das Steam Deck, was an sich auch nicht schwer ist. Das SoC kann sich in diesem Modus die vollen 30 Watt genehmigen. Interessant: In den ersten 30 Sekunden sind es sogar maximal 55 Watt. Danach werden 35 Watt reserviert. Erst nach knapp sieben Minuten Dauerlast wird das SoC auf 30 Watt begrenzt.

Diese Maßnahme ist notwendig, da das SoC unter Volllast bei 95 Grad Celsius am Limit arbeitet. Bei einer TDP von 30 Watt sinkt die Temperatur dann auf unter 85 Grad. Das SoC kann dabei eine Taktrate von 3.900 MHz halten. Nach sieben Minuten sind es noch 3.700 MHz.

Schalten wir das System in den leisen Modus, wird es deutlich weniger hörbar. Das SoC beschränkt sich dann auf nur 6 Watt TDP. Die Spitzen liegen bei 13 Watt. Allerdings drosselt die CPU hier auf 1.300 MHz herunter und in Cinebench R23 erreichen wir dann nur noch 5.474 Punkte. Der Silent-Modus ist also eher sinnvoll, wenn wir gerade nicht spielen, uns Serien oder Filme anschauen oder nur einen älteren und weniger anspruchsvollen Titel einschalten.

Die Akkulaufzeit ist unterirdisch

Doch wie sieht es mit der Akkulaufzeit aus? Wir dürfen unsere Erwartungen nicht allzu hoch ansetzen. Wie beim Steam Deck gehen dem ROG Ally gerade unter Last relativ schnell die Energiereserven aus. Das ist hier allerdings noch einmal deutlicher merkbar. In Games erreichen wir durchschnittlich nur eine Stunde Spielzeit bei einer Helligkeit von 200 cd/m² und im Turbo-Modus. Wir sollten also von der nächsten Steckdose nicht allzu weit weg sein.

Es ist übrigens nicht sinnvoll, anspruchsvollere Games im Silent-Modus zu spielen, um die Akkulaufzeit zu erhöhen. Konnten wir in Shadow of the Tomb Raider im Turbo-Mode und 720p und bei hohen Grafikdetails etwa 59 fps erreichen, sind es im Silent Mode bei gleichen Einstellungen unspielbare 17 fps.

Zwar ist der ROG Ally sicher nicht für Büroarbeiten konzipiert. Wir lassen den bekannten PCMark 10 im Modern-Office-Preset, der Office-Arbeiten und Videokonferenzen simuliert, aber trotzdem einmal durchlaufen. Außerdem schalten wir den Silent Mode ein. Hier erreicht das System eine Laufzeit von immerhin 6:39 Stunden - wesentlich besser, aber noch immer kein richtig guter Wert.

Die Akkulaufzeit ist klar einer der schwächsten Punkte des ROG Ally. Das hat auch Teile der Community bereits dazu bewegt(öffnet im neuen Fenster) , ihre Vorbestellungen für das Gerät zu stornieren. Das Unternehmen will mittels Software Besserung versprechen. Aktuelle Patches sollen die Akkulaufzeit zumindest um 10 bis 20 Prozent verbessern.

Unsere Akkutests wurden mit Armoury Crate SE 1.2.4.0 vom 25. Mai 2023 vorgenommen. Der Dienst Asus Framework Service stammt vom 9. April 2023. Möglicherweise kann Asus mittels Software noch etwas Laufzeit herausholen.

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SSD austauschbar

In Sachen SSD-Geschwindigkeit kann das System aber überzeugen. Es handelt sich um eine Micron 2400 mit 512 GByte Speicherkapazität. Wir messen 4.278 MByte/s im sequenziellen Lesen und 1.790 MByte/s im sequenziellen Schreiben. Das reicht für die allermeisten Anwendungsfälle locker aus, allerdings sind die Schreibraten etwas unterdurchschnittlich - vor allem für eine PCIe-4.0-SSD.

Die größeren Modelle der Micron 2400 sollen hier schneller sein. Das Modul lässt sich aber auch austauschen. Allerdings hat der ROG Ally nur Platz für ein kurzes M.2-2230-Modul. Das sollten wir beachten, wenn wir den Massenspeicher aufrüsten möchten. Der LPDDR5-RAM lässt sich derweil nicht verändern und ist fest auf dem Mainboard verlötet. Die 16 GByte Arbeitsspeicher reichen für die meisten Games aus.

Fun Fact: Das galt bei unserem Test nicht für Star Wars Jedi Survivor. In diesem Spiel konnten wir nicht einmal in das Hauptmenü gelangen, ohne vorher einen Adressfehler zu erhalten, der das Spiel abstürzen lässt. Den Fehler sehen wir hier aber klar beim problematischen PC-Port des Spiels und nicht beim ROG Ally. Vielleicht schafft es Respawn Entertainment ja noch, sein Spiel zu stabilisieren.

Ein flotter Handheld wie der ROG Ally wäre schließlich perfekt für die mobile Jagd nach dem Imperium.

Asus ROG Ally: Verfügbarkeit und Fazit

Asus verkauft den ROG Ally aktuell nur in einer Version. Sie ist mit Ryzen Z1 Extreme, 16 GByte Arbeitsspeicher und 512-GByte-SSD ausgestattet. Im Asus-Onlinestore(öffnet im neuen Fenster) kostet diese Kombination insgesamt 800 Euro. Der Ally reiht sich damit über dem Steam Deck und unterhalb von anderen Windows-Handhelds ein, die meist mehr als 1.000 Euro kosten.

Fazit

Der ROG Ally ist einer der ersten Windows-Handhelds, der unserer Meinung nach wirklich lohnend ist. Für 800 Euro bekommen wir hier ein solides Gerät geboten, das die meisten aktuellen Titel in 720p flüssig und ohne Probleme darstellen kann. Durch Windows 11 ist die Auswahl an Games zudem quasi unbegrenzt.

Joysticks, Eingabeelemente und die generelle Haptik des Handhelds sind zufriedenstellend. Allerdings können die teils etwas verschachtelte GUI der Asus Armoury Crate und das generell sehr zerstückelte Windows-Ökosystem aus mehreren Gaming-Launchern und noch mehr verschiedenen Zusatztools nicht mit dem aufgeräumten und fokussierten Design von SteamOS mithalten.

Valves Steam Deck stellt eine ernsthafte Konkurrenz dar. Die Software auf dem Linux-Handheld ist besser, die Steuerungselemente sind etwas vielfältiger einsetzbar. Das Gerät kostet in seiner günstigsten Ausstattung zudem die Hälfte.

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Dafür kann das Z1-Extreme-SoC im ROG Ally wirklich überzeugen. Games laufen flüssig - im Schnitt 49 Prozent schneller als auf dem Deck - und teils können wir sogar vom Full-HD-Display Gebrauch machen. Generell liefert Asus aber viel Zusatzhardware mit, die so eigentlich nicht notwendig wäre.

Wir wünschen uns deshalb einen ROG Ally Essential, der mit 720p-Panel, 60 Hz Bildfrequenz und ohne unsinnige RGB-Elemente daherkommt und dafür vielleicht 100 bis 200 Euro weniger kostet. Dann dürfte Valve ganz schön ins Schwitzen kommen.

So würden wir den Ally eher Menschen empfehlen, die sich mit PC Gaming auf Windows gut auskennen. Das Steam Deck ist durch die bessere Software anfängerfreundlicher und durch die riesige Modding-Community trotzdem sogar einen Tick nerdiger.


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