Rocket Lab: Zweite private Rakete demonstriert Rückkehr zur Erde

Die Electron-Rakete sieht aus wie eine Mini-Ausgabe der Falcon 9. Heute kehrte die erste Raketenstufe intakt zur Erde zurück.

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Das Missionslogo der Electron hat diesmal die Form einer Briefmarke.
Das Missionslogo der Electron hat diesmal die Form einer Briefmarke. (Bild: Rocketlab / Screenshot (Golem.de))

Return to Sender (dt.: Zurück an Absender) lautete der Missionsname für den 16. Flug der Electron-Rakete, die in Neuseeland von Rocket Lab entwickelt wurde. Denn die erste Raketenstufe wurde mit einem Fallschirm ausgestattet und kontrolliert zurück zur Erde gebracht. Am Fallschirm landete sie im Meer, wo sie später geborgen wurde.

Damit ist es die zweite privat entwickelte Raketenstufe, die nach einem Satellitenstart intakt zur Erde zurückkehrte. Mit dem Flug ist das Unternehmen der Wiederverwendung seiner Raketen wieder einen Schritt näher. Allerdings soll die Rakete nach ihrer unsanften Wasserung am Fallschirm nicht direkt wiederverwendet werden - anders als bei den regelmäßig wiederverwendeten Feststoffboostern des Spaceshuttles. Bei denen war dies sogar teurer als der Neubau, wegen der Reparaturkosten nach dem harten Aufschlag aufs Wasser mit 80 km/h. Aus dem gleichen Grund wurden auch Landungen von Feststoffboostern der Ariane 5 eingestellt.

Stattdessen soll die Raketenstufe auf Schäden vom Wiedereintritt untersucht und gesammelte Daten des Fluges ausgewertet werden, um Schwachstellen und mögliche Probleme zu finden. Das alles dient der Vorbereitung der eigentlichen Wiederverwendung. Die ausgebrannte Raketenstufe wiegt weniger als eine Tonne und ist damit klein und leicht genug, um mit einem Helikopter in der Luft aufgefangen zu werden. Das Manöver wurde bereits demonstriert, allerdings nur mit dem Modell einer Raketenstufe, die von einem anderen Helikopter abgeworfen wurde.

Daten und weniger Arbeit sind wichtiger als Kostensenkung

Die Wiederverwendung der Electron-Rakete dient nur indirekt zur Kostensenkung. Das Verfahren ist nicht unbedingt billiger als der Neubau der Raketenstufe, aber die Wiederverwendung erspart der Firma den Bau einer größeren Fabrik und erlaubt wie bei SpaceX auch die Untersuchung der Raketenstufe nach dem Flug. Bessere Messdaten verbessern langfristig auch die Zuverlässigkeit der Rakete.

Auch SpaceX versuchte, die kleine Falcon 1 und die ersten Falcon-9-Raketen mithilfe von Fallschirmen im Meer zu landen. Sie zerbrachen jedoch schon beim Wiedereintritt. Die erste Stufe der Electron-Rakete hat im Vergleich zu den Falcon-Raketen den Vorteil, kürzer, kleiner, leichter und langsamer zu sein, was die Belastung beim Wiedereintritt reduziert. Außerdem kannte Rocket Lab die Probleme von SpaceX bereits und hatte mit 15 Flügen bereits mehr Daten und mehr Erfahrung mit der Rakete.

Die zweite und dritte Stufe der Electron-Rakete brachten erfolgreich 29 Satelliten und einen 3D-gedruckten Gartenzwerg aus Titan namens Gnome Chompski in den Orbit, der Spielern von Half-Life 2 bekannt vorkommen dürfte..

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Kein Kostverächter 23. Nov 2020

Erste Raketenstufen kommen normalerweise nicht hoch genug und sind zu langsam für ein...

M.P. 21. Nov 2020

Man hatte doch irgendwann angedacht, das Vulcain Triebwerk nach Brennschluss abzutrennen...

M.P. 20. Nov 2020

Die am Fallschirm hängende Raketenstufe soll im Flug von einem Hubschrauber eingefangen...



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