Rocket druckt richtig herum
Das macht der Drucker, indem er den Druck vom Kopf zurück auf die Füße stellt. Das Objekt hängt jetzt nicht mehr an der Druckplatte, sondern kann auf dieser stehen. Zunächst dreht der Drucker die Arbeitsrichtung um, was viele Vorteile verspricht. Es entsteht keine Haftung mehr zwischen einer Belichtungsplatte und dem zu druckenden Modell.
So wirken auch keine Adhäsionskräfte beim Drucken mehr auf das Objekt und alle damit verbundenen Probleme können damit vom Prinzip her gar nicht mehr entstehen. Also keine Schwierigkeiten mehr mit sich von der Druckplattform lösenden Modellen. Keine Drucke, die zwischenzeitlich zerbrechen. Auch von den Adhäsionskräften deformierte Drucke gehören der Vergangenheit an.
Drucken in High Speed
Es druckt sich damit auch bedeutend schneller. Da beim Eintauchen in den Behälter praktisch keine Haftung mehr überwunden werden muss, kann sich die Plattform recht zügig zwischen den Schichten neu positionieren. Das spart an der entscheidenden Stelle Zeit.
Hitry verspricht für das Pro-Modell eine Druckgeschwindigkeit von 42 cm in der Stunde, für das Standardmodell immerhin noch 38 cm pro Stunde. Auf Nachfrage von Golem.de bestätigte Hitry, dass diese Geschwindigkeit nur bei ganz bestimmten Einstellungen erreicht wird. Aber auch bei frei gewählten Einstellungen sollen über 23 cm in der Stunde in jedem Fall erreicht werden. Das ist eine enorme Geschwindigkeit und fünf- bis zehnmal so schnell wie bei gewöhnlichen SLA-Druckern für den Heimgebrauch.
Es geht noch besser. Auf Rückfrage von Golem.de wurde erklärt, dass sogar ein kontinuierlicher Belichtungsprozess erreicht werden könne. Die Voraussetzung hierfür wäre eine Einstellung der Schichtdicke von 16 Mikrometer und weniger. Zusätzlich darf das Objekt keine Strukturen mit mehr als 1,5 mm Dicke aufweisen. Es werden also keine einzelnen Schichten mehr aufgebaut, sondern das Objekt wird in einer linearen Bewegung in einem Stück aus dem Kunstharz gezogen.
Bisher konnten das nur sehr teure Drucker
Das ist ein Verfahren, das für die absoluten Spitzengeräte aus der Industrie reserviert zu sein schien. Der Druckerhersteller Carbon mit seiner CLIP-Technik (CLIP = Continuous Liquid Interface Production) trifft ähnliche Aussagen zum schichtfreien Drucken.
Aber es gibt noch mehr Anleihen an die CLIP-Technik von Carbon. Bei diesem Verfahren wird eine sogenannte Dead Zone ausgebildet, direkt oberhalb der Membran am Boden des Harzbehälters. Die von Carbon verwendete Membran ist nicht nur lichtdurchlässig, sondern man kann mit ihr auch die Diffusionsfähigkeit für Sauerstoffmoleküle steuern. Hierbei entsteht eine Zone direkt oberhalb der Membran, die sowohl mit Licht als auch mit Sauerstoff durchsetzt ist.
Das Harz reagiert aber nur mit dem Licht, wenn die Sauerstoffkonzentration unter einen gewissen Schwellenwert fällt. Durch diesen Trick findet der eigentliche Druckprozess nicht direkt an der Membran, sondern im Inneren des Harztankes an der Grenze zwischen sauerstoffreichem und sauerstoffarmem Kunstharz statt. Dies hat viele Vorteile, aber einer der wichtigsten Vorzüge dieses Verfahrens ist, dass sich so eine besonders schöne Oberflächenstruktur ausbilden kann.
Hitry hat die Idee aufgegriffen.
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Kopfüber drucken ist kompliziert | Interessantes Kickstarter-Projekt |
Eingebaut in einer Wand sieht das Gerät dem Replikator aus Star Trek schon sehr ähnlich...
Ah ok, ganz ohne geht es dann (leider) doch nicht. Vielen Dank für die Erklärung! :)
Gerade wenn neue Technik entwickelt werden soll hat man ein hohes Risiko des...
Wie ein Pulverdrucker der versucht damit klar zu kommen, dass sein Medium verflüssigt...