Kopfüber drucken ist kompliziert
Ist die Verbindung zur Druckplatte nicht stark genug, kann sich das Objekt beim Hochziehen von der Platte lösen. Passiert dies, fällt es unkontrolliert zurück in den Harzbehälter und der Druck ist verloren. Aber auch das Objekt selbst kann durch die mechanische Belastung während des Drucks entweder verformt werden oder gar brechen. Hat man im ersten Fall vielleicht nur ein suboptimales Druckergebnis, führt ein Bruch zu einem Verlust des ganzen Druckes.
Auch müssen die Objekte vor dem Druck aufwendig mit möglichst stabilen Stützstrukturen versehen werden, die den mechanischen Belastungen während des Druckes standhalten können. Es gibt zwar automatisierte Algorithmen für die Berechnung dieser Strukturen. Die Erfahrung zeigt aber, dass ein manuelles Setzen der Strukturen gerade bei komplexen Objekten die erfolgversprechendere Methode ist.
Da die Objekte kopfüber an der Druckplatte hängen, muss zusätzlich gegen die Schwerkraft gearbeitet werden. Jeder Überhang am Objekt muss entsprechend mit Stützstrukturen vorbereitet werden. Nichts hält von selbst und es wird ein entsprechender Unterbau benötigt.
Langsam drucken ist besser
Beim Drucken kann die Belastung reduziert werden, indem man die Geschwindigkeit des Anhebens beim Lösen von der Druckplatte reduziert. Ob das zum Erfolg führt, ist jedoch nicht gewiss. Es kann die Druckgeschwindigkeit aber gerade bei hohen Auflösungen erheblich verlängern. Benötigt die Belichtung an sich nur ein oder zwei Sekunden, kann der Prozess des Hebens und wieder Senkens schnell zehn Sekunden und mehr dauern.
Druckt man zum Beispiel mit 50 Mikrometern Höhe pro Schicht, sind für 1 cm Höhe des Objekts 200 Schichten zu drucken. Für die reine Belichtungszeit müsste man mit rund vier bis sechs Minuten rechnen, für das Ablösen und Neupositionieren des Objekts allein aber schon mit mehr als einer halben Stunde.
Abschließend muss man die vielen Stützstrukturen, die für den Druck notwendig waren, wieder per Hand vorsichtig lösen, bevor man das Objekt in einer UV-Kammer endgültig aushärten lässt. Nicht selten sind gerade bei filigranen Bauteilen während des Lösens schon Elemente abgebrochen.
Alles in allem ist das SLA-Drucken ein recht komplexer Prozess, bei dem jeder einzelne Schritt gelingen muss, wenn man ein Ergebnis erhalten will.
Der Rocket 1 umgeht all diese Probleme.
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Rocket 1: 3D-Druck vom Kopf auf die Füße gestellt | Rocket druckt richtig herum |
Eingebaut in einer Wand sieht das Gerät dem Replikator aus Star Trek schon sehr ähnlich...
Ah ok, ganz ohne geht es dann (leider) doch nicht. Vielen Dank für die Erklärung! :)
Gerade wenn neue Technik entwickelt werden soll hat man ein hohes Risiko des...
Wie ein Pulverdrucker der versucht damit klar zu kommen, dass sein Medium verflüssigt...