Robotik: Humanoide lassen sich mit dem Gehirn steuern
Der Roboter Geminoid soll bald nur durch Gedanken bewegt werden. Aber bei den Experimenten im Labor von Hiroshi Ishiguro geht es um mehr: Ishiguro will zeigen, dass Brain-Computer-Interfaces besser funktionieren, wenn das gesteuerte Objekt humanoid ist.

Im Versuchsraum von Maryam Alimardani in Kyoto steht hinter Regalen und einem schwarzen Vorhang ein Computer, daneben eine nach Science-Fiction aussehende Brille und eine verkabelte Kappe, die Ströme im Gehirn messen soll. Nicht weit davon ruht der Geminoid, dieser verblüffend menschlich aussehende Roboter. Vor acht Jahren entwickelte ihn der japanische Ingenieur Hiroshi Ishiguro um zu zeigen, dass der Mensch alles nachbauen kann - auch den Menschen selbst. Und jetzt soll dieser Roboter nicht mehr bloß humanoid aussehen, er soll sich auch so verhalten. Mit Hilfe der Gehirnströme von Menschen.
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- Langfristig sollen Emotionen übertragen werden
Per Brain-Computer-Interface versucht Maryam Alimardani, die 26-jährige Schülerin von Ishiguro, dem Geminoid beizubringen, wie er die Gedanken von Menschen in Bewegungen verwandelt. "Die verkabelte Kappe legen wir auf den Kopf eines Probanden, von dort werden die Gehirnströme gemessen, die dann auf den Geminoid übertragen werden. Über die Brille sieht man die Hände des Geminoid, die wir kontrollieren wollen." Irgendwann soll sich der Roboter auf diese Weise komplett steuern lassen, das ist zumindest das Fernziel.
EEG oder Elektroden?
Das System funktioniert über EEG. Technisch wäre es auch möglich, Elektroden ins Gehirn zu implantieren, was die Messgenauigkeit erhöhen würde und mehr Information brächte. Aber dafür wären nicht nur die Kosten höher, es wäre auch schwieriger Probanden zu finden. So muss sich das weltberühmte Labor der Universität Osaka mit einer zweitbesten Lösung zufriedengeben.
Seit drei Jahren arbeiten Alimardani und Ishiguro an diesem Projekt, Schritt für Schritt ist es vorangegangen. "Aber die Möglichkeiten sind beschränkt", räumt Alimardani ein. Derzeit reicht es nur für eine Bewegungsart, die Tests mit dem Geminoid laufen mit dem Greifen eines Balls. Die Software unterscheidet dabei, ob das Greifen für die linke oder rechte Hand befohlen wurde.
Gemessen am Bewegungsspielraum einer menschlichen Hand oder eines Arms ist das noch ziemlich wenig. "Wir Menschen haben da mehrere Freiheitsgrade, wie wir unsere Hand bewegen können. Bis wir das alles per Gehirnströme übertragen können, ist es noch ein weiter Weg."
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Langfristig sollen Emotionen übertragen werden |
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Ohhhh, soviel Luft für nix.
... sondern nur die Wirkung von Gedanken. Also müsste es korrekt heißen: "Der Roboter...
Gerade deshalb finde ich die Darstellung der Amis in dem Anime/Manga "Ghost in the Shell...
Wäre sicherlich nicht schlecht für solche Menschen. Für die ist mehr Unabhängigkeit ja...