Robotik: Ein TÜV soll Roboter vergleichbar machen

Die TU München(öffnet im neuen Fenster) versucht, ein Gütesiegel für Roboter zu etablieren, die für die Interaktion mit Menschen bestimmt sind. Anders als bei Industrierobotern in einer geschützten und kontrollierten Umgebung nimmt die Sicherheit auch in unvorhersehbaren Situationen mit Menschen einen deutlich höheren Stellenwert ein.
Noch fehlt ein standardisiertes Verfahren, um die Feinfühligkeit von Roboterarmen, von mobilen Systemen und den aufkommenden humanoiden Robotern einschätzen und vergleichen zu können. Am Münchner Institut für Robotik und maschinelle Intelligenz(öffnet im neuen Fenster) (Mirmi) wird deshalb ein Testverfahren entwickelt, um für jeden sichtbar zu machen, wie sicher, wie beweglich und für welche Aufgaben ein Roboter geeignet ist.
Vielzahl an Messwerten
Als Ausgangspunkt dienen diverse Roboterarme, die von Lagerarbeiten über Assistenz im Labor bis zu chirurgischen Eingriffen zwar grundlegend ähnlich funktionieren, sich aber in Kraft, Präzision und ihrer Ausstattung mit Sensoren wesentlich unterscheiden.
Besonders wichtig ist der physische Kontakt. Mit insgesamt 25 Messwerten wird beurteilt, ob mit der korrekten Kraft zugegriffen wird und nicht etwa mit viel Kraft. Außerdem wird geprüft, ob der Roboter bei Menschen Verletzungen verursachen kann.
Vier Klassen von Robotern
Ergeben sollen sich aus den Daten, die mit einem Spinnennetzdiagramm übersichtlich aufbereitet werden, die Stärken und Schwächen des jeweiligen Robotersystems. Geplant ist zudem eine Ausweitung auf humanoide Roboter.
Das Forschungsteam hat anhand der Leistungen der untersuchten Systeme vier Kategorien festgelegt. Ein Industrial Robot zeichnet sich vor allem durch Präzision aus. Ein Cobot kann bei schweren Arbeiten unterstützen. Bei einem Softrobot ist das Verletzungsrisiko gering und ein taktiler Roboter kann sogar auf Berührungen und Widerstand reagieren. Er fühlt, wenn man so will.
Die komplette Studie dazu findet sich in Nature Machine Intelligence(öffnet im neuen Fenster) .



