Roboter: Nasa schickt eine Walküre in die DSC
Die Nasa hat einen zwei Meter großen humanoiden Roboter entwickelt, der in Kürze im Roboterwettbewerb der Darpa antreten soll. Zu seinen Gegnern dort wird auch ein weiterer Nasa-Roboter zählen.

Mit einer Walküre will die US-Raumfahrtbehörde National Aeronautics and Space Administration (Nasa) einen Roboterwettbewerb der Defense Advanced Research Projects Agency (Darpa) gewinnen. Der Roboter soll erst in der kommenden Woche vorgestellt werden. Das US-Wissenschaftsmagazin durfte aber schon mal einen Blick auf ihn werfen.
Offiziell heißt der Roboter, der am Johnson Space Center (JSC) der Nasa in Houston im US-Bundesstaat Texas in Zusammenarbeit mit der Universität von Texas und der Texas-A&M-Universität entwickelt wurde, R5. Wie viele seiner Kameraden hat auch R5 einen Spitznamen: Valkyrie, Walküre nennt ihn die Nasa, oder kurz Val. Durchaus treffend: Die Roboterdame ist 1,9 Meter groß und wiegt 125 Kilogramm. Sie verfügt über insgesamt 44 Freiheitsgrade und hat alle Funktionen inklusive Datenverarbeitung sowie Energieversorgung integriert. Das bedeutet, der Roboter kann selbstständig und ohne Kabelverbindung agieren.
Austauschgliedmaßen
Der Roboter sei modular, erklärt Nicolaus Radford, Projektleiter beim JSC: So sei etwa der Arm nur mit einem Bolzen und einer Steckverbindung befestigt und könne leicht entfernt werden. Die Idee sei, wichtige Komponenten des Roboters in weniger als 15 Minuten austauschen zu können. Auch der Akku, der in einem Rucksack sitzt, kann schnell und einfach ersetzt werden - praktisch in Anbetracht der Tatsache, dass der Stromspeicher nur eine Stunde durchhält, bevor er wieder geladen werden muss.
Valkyrie ist vom gleichen Nasa-Institut entwickelt worden wie der Robonaut 2 (R2). Entsprechend seien viele Erfahrungen aus der Entwicklung des Weltraumroboters, der seit 2011 auf der Internationalen Raumstation im Einsatz ist, in Valkyrie eingeflossen, erzählt Radford. Andererseits profitiert der Robonaut auch von Valkyrie. Allerdings sei die Roboterdame nicht einfach der nächste Robonaut, sondern eine eigenständige Neuentwicklung.
Roboterwettbewerb
Valkyrie soll in Kürze bei der Robotics Challenge antreten. In dem Wettbewerb, den die Forschungsagentur des US-Verteidigungsministeriums 2012 ausgeschrieben hat, sollen Roboter entwickelt werden, die in zerstörten Städten komplexe Aufgaben erledigen können.
Dazu gehört etwa, über unebenen Boden zu gehen, Leitern hochzuklettern oder mit Werkzeugen zu hantieren. Dabei wird der Roboter allerdings nicht vollständig autonom, sondern teilweise ferngesteuert agieren. Damit das möglichst präzise geht, verfügt der Valkyrie über eine Reihe von Kameras: im Kopf, am Torso, an den Unterarmen sowie Kameras in den Knien und in den Füßen. Hinzu kommen unter anderem Lidar und Sonar.
Zweites Nasa-Team
Das Teilnehmerfeld besteht aus mehreren Gruppen. In Gruppe A, in der auch das JSC antritt, entwickeln die Teilnehmer eigene Roboter, die die gestellten Aufgaben lösen sollen. Darunter ist etwa der Roboter Chimp, eine Mischung aus humanoidem Roboter und Kettenfahrzeug, der an der Carnegie Mellon University entwickelt wird, oder der Robosimian, mit dem das Jet Propulsion Laboratory der Nasa antritt.
Die Teilnehmer an der Virtual Robotics Challenge (VRC) bauen keinen eigenen Roboter, sondern entwickeln die Algorithmen, die nötig sind, um die Wettbewerbsaufgaben zu erfüllen. Diese werden dann auf dem humanoiden Roboter Atlas getestet, den das Unternehmen Boston Dynamics für die DRC gebaut hat.
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"Schonmal nen Industrieroboter in Aktion gesehen? Schnell, flüssig, geschmeidige...
Stimmt. Und Störgeräusche im Ultraschallbereich sollte es auch nicht geben