Robotaxis: Tesla hält Informationen zu Unfällen zurück

Tesla sieht sich erneut mit Vorwürfen mangelnder Transparenz konfrontiert. Hintergrund sind drei Unfälle, die sich laut einem Bericht von Electrek(öffnet im neuen Fenster) wenige Wochen nach dem Start des Robotaxi-Dienstes in Austin im Juli 2025 ereignet haben sollen.
Bei allen Vorfällen waren automatisierte Model-Y-Fahrzeuge beteiligt, die im Rahmen einer noch sehr überschaubaren Flotte von rund einem Dutzend Autos auf öffentlichen Straßen unterwegs sind. Nach den Meldungen gab es zweimal lediglich Blechschäden, in einem Fall jedoch wurde eine Person leicht verletzt, ohne ins Krankenhaus zu müssen.
Die Unfälle wurden der US-Verkehrsbehörde NHTSA gemeldet, wie es die sogenannte Standing General Order 2021-01 (PDF-Dokument)(öffnet im neuen Fenster) vorschreibt. Sie verpflichtet Hersteller, binnen fünf Tagen jeden Vorfall zu melden, bei dem Fahrerassistenzsysteme oder autonome Steuerungen im Einsatz waren.
Allerdings gibt Tesla deutlich weniger Informationen preis als viele Konkurrenten. Während andere Unternehmen detaillierte Beschreibungen über den Hergang der Unfälle liefern, sind die Berichte von Tesla stark geschwärzt. Narrative Passagen, die Rückschlüsse auf die Rolle des autonomen Systems erlauben würden, fehlen vollständig.
Im Unterschied zu Wettbewerbern wie Waymo setzt Tesla bei seinen Robotaxis zudem weiterhin auf einen Sicherheitsbeobachter, der auf dem Fahrersitz Platz nimmt und den Finger am Not-Aus-Schalter hat, um das Fahrzeug im Notfall sofort stoppen zu können. Trotz dieser zusätzlichen Sicherheitsstufe kam es dennoch zu den Unfällen.
Behörde ermittelte bereits vor den Unfällen
Noch bevor die jüngsten Crashs bekannt wurden, geriet das Robotaxi-Programm ins Visier der US-Verkehrsbehörde. Auslöser waren laut Reuters(öffnet im neuen Fenster) Videos in sozialen Medien, die zeigten, wie die Fahrzeuge Verkehrsregeln missachteten. Außerdem gibt es Berichte , dass ein Fahrzeug auf einem Parkplatz mitten auf der Straße stehen blieb, ohne dass es dafür einen erkennbaren Grund gab.
Ein Modell Y etwa soll auf einer Linksabbiegerspur in eine Kreuzung eingefahren sein, dann gezögert haben und schließlich über eine doppelt durchgezogene Linie direkt in den Gegenverkehr gewechselt haben. In einem anderen Fall wurde beobachtet, wie Robotaxis Tempolimits übersahen – statt 48 km/h sollen sie rund 56 km/h gefahren sein.
Die NHTSA forderte daraufhin umfassendere Angaben von Tesla – etwa Videos oder telemetrische Daten -, um die Vorfälle bewerten zu können. Tesla lieferte diese zwar – allerdings mit dem Hinweis, dass diese Daten vertrauliche Geschäftsinformationen enthielten und deswegen nicht öffentlich gemacht werden sollten.



