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Robert Habeck: Bewegung im Streit um Strafzölle auf chinesische E-Autos

Die EU und China haben vereinbart, Gespräche über die geplanten Zölle auf chinesische E-Autos aufzunehmen. Dadurch könnte ein Kompromiss gefunden werden.
/ Andreas Donath
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Elektroautos von BYD (Bild: BYD)
Elektroautos von BYD Bild: BYD

Kommt es doch nicht zu einer massiven Verteuerung von E-Autos aus China? Erstmals seien jetzt Gespräche über die geplanten Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge zwischen der EU und China vereinbart worden. Diese könnten die Situation entschärfen, berichtete der US-Sender CNBC.(öffnet im neuen Fenster)

Hintergründe der geplanten Zölle

Die Exporte chinesischer Elektroautos nach Deutschland verdreifachten sich im Vergleich zum Vorjahr. Die EU erwägt nun Zölle von bis zu 38,1 Prozent auf chinesische E-Autos, um die europäische Autoindustrie zu schützen. Brüssel befürchtet, dass stark subventionierte chinesische Hersteller den Markt mit günstigen E-Autos überschwemmen könnten. Dies könnte zu Überkapazitäten führen und europäische Arbeitsplätze gefährden.

Europäische Autobauer argumentieren, dass sie aufgrund hoher Produktionskosten und strenger Umweltauflagen nicht mit den chinesischen Preisen konkurrieren könnten. Die EU-Kommission sieht in den Zöllen ein Mittel, um faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen.

Die Positionen beider Seiten

Die EU betont, dass die geplanten Maßnahmen keine Strafzölle seien, sondern ein Ausgleich für vermeintliche Vorteile chinesischer Unternehmen durch staatliche Subventionen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) unterstrich in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit eines fairen Wettbewerbs.

China weist die Vorwürfe unfairer Subventionen zurück. Zheng Shanjie, Vorsitzender der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission Chinas, argumentiert, dass der Erfolg der chinesischen EV-Industrie auf technologischen Vorteilen und effizienten Lieferketten basiere, nicht auf Subventionen.

Mögliche Szenarien und Auswirkungen

Bei einer Umsetzung der Zölle könnten chinesische Elektroautos und auch das Tesla Model 3, das in China gefertigt wird, in Europa deutlich teurer werden. Dies könnte europäischen Herstellern kurzfristig Vorteile verschaffen, aber auch Innovationen bremsen und Verbraucher belasten.

Eine Einigung auf moderate Zölle oder alternative Maßnahmen könnte den Handel aufrechterhalten und gleichzeitig europäische Bedenken adressieren. Dies würde den Wettbewerb fördern und Innovationen vorantreiben.

Im schlechtesten Szenario könnte China mit Gegenzöllen auf europäische Luxusautos reagieren: Ein Handelskonflikt könnte die globalen Lieferketten stören und die Automobilindustrie weltweit beeinträchtigen.

Das sieht auch VDA-Präsidentin Hildegard Müller(öffnet im neuen Fenster) so: "Der von der EU-Kommission beabsichtigte Zweck von Ausgleichszöllen könnte sich bei einem Handelskonflikt entsprechend schnell negativ auswirken. Der Fokus muss vielmehr nun endlich auch auf den europäischen Industriestandort gerichtet sein."


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