Roaming mit Fair-Use: Unlimited-Tarife auf Reisen - das gilt im EU-Ausland

Seit Juni 2017 gilt in der Europäischen Union das Prinzip Roam-like-at-Home . Innerhalb der EU können Reisende ihr Smartphone zu den gleichen Konditionen wie im Heimatland nutzen. Eine Ausnahme bilden unlimitierte Flatrates: Hier greift die Fair-Use-Regelung, die ein begrenztes Datenvolumen für die Nutzung im EU-Ausland festlegt.
Wir schauen uns die Fair-Use-Regelung der EU genau an und erläutern, was bei den unlimitierten Tarifen von O2, Telekom, Vodafone und 1&1 gilt.
Der Listenpreis zählt
Wie viel Datenvolumen Verbrauchern im EU-Ausland zur Verfügung steht, hängt von der monatlichen Grundgebühr ab und wird mit einer von der EU festgelegten Formel berechnet: Grundgebühr durch Großhandelspreis für 1 GByte x 2. Als Großhandelspreis wird der Preis bezeichnet, den sich die Netzbetreiber gegenseitig in Rechnung stellen. Im Jahr 2025 liegt der Preis für 1 GByte bei 1,547 Euro.
Bei der Berechnung des EU-Datenvolumens für unlimitierte Tarife zählt stets der Listenpreis. Entscheidend für die Berechnung ist die reguläre Grundgebühr und nicht ein Sonderpreis, den die Kunden zahlen. Vodafone vermarktet aktuell Giga Mobil XL(öffnet im neuen Fenster) für den Aktionspreis von 63,99 Euro, für die Berechnung des Datenvolumens für die EU gilt jedoch der reguläre Tarifpreis von 79,99 Euro monatlich, was 104 GByte entspricht.
Nutzer mit Flatrates können mithilfe der oben genannten Formel berechnen, welches Inklusivvolumen ihnen zum Surfen innerhalb der EU zur Verfügung steht. Alternativ hilft ein Blick in Produktinformationsblätter oder Tarifdetails; die Netzbetreiber listen auf, welches Datenvolumen dem Nutzer innerhalb der EU zusteht.
Immer mehr günstige Flatrates auf dem Markt
Heutzutage gibt es immer mehr günstige Flatrates. Eine Berechnung des Datenvolumens im Rahmen der Fair-Use-Regelung ist problematisch, da Nutzer mitunter wenig Inklusivvolumen für die Nutzung innerhalb der EU bekommen, wie ein Beispiel erklärt.
Bei dem Tarif O2 Mobile Unlimited Smart(öffnet im neuen Fenster) für 42,99 Euro monatlich steht für EU-Roaming 55,6 GByte – O2 berechnet das EU-Datenvolumen auf die Nachkommastelle – zur Verfügung, während Kunden beim Tarif O2 Mobile L für 39,99 Euro pro Monat insgesamt 100 GByte für das EU-Ausland haben.
Vor dem Hintergrund stellt sich die Frage, ob die EU die Fair-Use-Regelung für Flatrate-Tarife aus dem Jahr 2017 überarbeiten sollte.
EU versäumt klare Vorgaben zu neuen Tarifmodellen
Die Europäische Union prüft in regelmäßigen Abständen die EU-Roaming-Regeln. Ende Juni 2025 hat die EU-Kommission einen Prüfungsbericht zum Roaming-Markt(öffnet im neuen Fenster) veröffentlicht.
Die Kernaussage des Berichts ist, dass das Prinzip Roam-like-at-Home in der aktuellen Form funktioniere und es keine negativen Auswirkungen auf die nationale Tarifstrukturen oder die Preisentwicklung in den EU/EWR-Ländern gebe. Auch die Mechanismen der Fair-Use-Policy griffen, etwa Begrenzungen bei Flatrates, Kontrolle von Dauerroaming und Aufschläge bei Überschreitungen, wenn Reisende mehr Datenvolumen nutzen, als ihnen zusteht.
Laut Bericht bleiben die Regelungen für EU-Roaming unverändert, erst zum 30. Juni 2027 wird die EU-Kommission eine neue Bewertung vorlegen. Versäumt hat die Kommission, neue Tarifmodelle auf dem Markt wie die On-Demand-Flatrates näher zu regeln. Was gilt, wenn Kunden ihre Tarife mit Datenvolumen zu einer unlimitierten Flatrate aufwerten – auch hier gibt es keine klaren Vorgaben.
Bei der O2 On-Demand-Flatrate gilt die Fair-Use-Regelung
Im April 2024 führte Telefónica Deutschland mit O2 Mobile Unlimited on Demand ein neues Tarifmodell ein. Nutzer stehen täglich 10 GByte Inklusivvolumen zur Verfügung. Wenn das verbraucht ist, lässt sich kostenlos und beliebig oft in jeweils 2-GByte-Schritten Datenvolumen per SMS nachbuchen.
In einer Pressemitteilung(öffnet im neuen Fenster) nannte der Netzbetreiber das eine "Tarif-Innovation" mit einer "einfachen Datenmechanik" für einen "hochattraktiven Preispunkt" .
Die Nutzung von SIM-Karten erschweren
Im Kern dürfte es O2 mit dem neuen Tarif-Modell vor allem darum gegangen sein, durch aktive Nachbuchungen die Nutzung von SIM-Karten in Hotspots, Routern oder für unbeaufsichtigtes Streaming zu erschweren, da Nutzer regelmäßig eingreifen müssen, um die Datenverbindung aufrechtzuerhalten.
Das Tarifmodell gibt es in dieser Form nur in Deutschland und fand schnell Nachahmer: Im Oktober 2024 führte 1&1 vergleichbare On-Demand-Flatrates ein, Vodafone folgte im Juni 2025 mit einer Family Card als Unlimited-on-Demand-Tarif. Neben den Netzbetreibern bietet Aldi Talk seit März 2025 als erster Mobilfunkdiscounter Smartphone-Tarife mit kostenloser Nachbuchoption .
Bei den Flatrate-on-Demand-Tarifen von O2 und den meisten Anbietern greift wie bei den klassischen Flatrates innerhalb der EU die Fair-Use-Regelung. Bei O2 Mobile Unlimited on Demand stehen dem Nutzer im EU-Ausland 64,7 GByte zur Verfügung, eine Größe, die sich auf Basis der monatlichen Grundgebühr von 49,99 Euro errechnet.
Unlimited Yourself – Lohnt sich ein Upgrade auf eine Flatrate?
Netzbetreiber bieten Kunden mitunter die Option, ihren Smartphone-Tarif zu einer Flatrate aufzuwerten. Telefónica Deutschland ist Anfang Juli 2025 mit der Aktion Unlimit Yourself gestartet. Bis zum 30. September 2025 kann die Option gebucht und aus einem Tarif mit Datenvolumen gegen einen monatlichen Aufpreis eine Flatrate gemacht werden.
Der Aufpreis für die Option Unlimit Yourself hängt von der gebuchten Tarifstufe ab. Werl einen Smartphone-Tarif mit der Stufe M gebucht hat, zahlt eine zusätzliche Monatsgebühr von 7,49 Euro.
Sobald der Tarif mit Inklusivvolumen zur Flatrate wird, gilt beim Surfen innerhalb der EU die Fair-Use-Reglung. Das Datenvolumen für das Surfen im EU-Ausland wird laut der Pressestelle von Telefónica Deutschland auf Basis der "regulären Grundgebühr des Tarifs plus die Grundgebühr des jeweiligen Packs" berechnet. Bei einem Tarif für 29,99 Euro und einer zu gebuchten Option von 7,49 Euro erhält der Kunde 48,4 GByte für das EU-Ausland.
Wer sich häufiger im EU-Ausland aufhält und unterwegs einen hohen Datenverbrauch hat, sollte genau prüfen, ob ein Upgrade des O2-Tarifs auf eine Flatrate sinnvoll ist.
999-GByte-Tarif: Quasi-Flatrate in der EU
Für Reisende mit einem hohen Datenverbrauch im EU-Ausland bietet sich O2 Prepaid Max mit 999 GByte für die vierwöchige Gebühr von 74,99 Euro an. Telefónica Deutschland macht bei diesem Prepaid-Tarif keine Einschränkungen.
Der Netzbetreiber weist bei der Bewerbung des Tarifs(öffnet im neuen Fenster) darauf hin, dass man das Inklusivvolumen auch in der EU nutzen kann: "o2 Prepaid Max ist perfekt geeignet, wenn du kurzfristig ein extragroßes Datenvolumen benötigst – zum Beispiel, wenn du umziehst, im EU-Ausland Urlaub machst oder mit deinen Kollegen an großen Projekten in der Cloud arbeitest."
O2 beschränkt Inklusivvolumen für EU-Nutzung bei einzelnen Tarifen
Bei Smartphone-Tarifen mit Inklusivvolumen ist es in Deutschland unüblich, es für die EU-Nutzung zu begrenzen. Rechtlich dürfen Mobilfunkanbieter auch bei Tarifen mit Datenvolumen für das EU-Ausland verfügbares Volumen beschränken. Seit Juni 2025 vollzieht Telefónica Deutschland bei einigen Alttarifen, die heute nicht mehr vermarktet werden, diesen Schritt. Kunden mit den Tarifen O2 Mobile L Boost, Free L Boost und Grow erhalten zum Surfen innerhalb der EU weniger Inklusivvolumen als in Deutschland, wie aus einem Datenblatt des Netzbetreibers(öffnet im neuen Fenster) hervorgeht.
Die Angaben im Datenblatt von O2 werden auch in der Praxis umgesetzt. Telefónica Deutschland informiert Nutzer nach Ankunft im EU-Land per SMS darüber, dass ihnen im Ausland nur ein begrenztes Datenvolumen zur Verfügung steht. In Onlineforen berichten Verbraucher, dass ihnen beim Tarif O2 Mobile L Boost für die EU-Nutzung 62,1 GByte zur Verfügung stehen, regulär bietet dieser Tarif 140 GByte. Die Berechnung des Datenvolumens für die EU erfolgt anhand der Formel für unlimitierte Tarife.
Telekom-Kunden erhalten bei Flatrates 110 GByte für EU
Im März 2025 stellte die Deutsche Telekom neue Magenta-Mobil-Tarife vor, die sich ab April 2025 buchen ließen. Die neuen Smartphone-Tarife sollten immer mehr Menschen unlimitiertes Surfen ermöglichen. Bei der Präsentation des Tarifmodells betonten die Pressesprecher mehrfach, dass es sich um echte unlimitierte Tarife handele, man setze nicht auf Tageslimits oder Nachbuchfunktionen – ein Seitenhieb auf das neue Flatrate-on-Demand-Tarifmodell.
Pluskarten für Telekom-Kunden
Kunden der Deutschen Telekom können über Pluskarten, die Partnerkarten entsprechen, aus einem Tarif mit Datenvolumen eine unbegrenzte Flatrate machen. Hier stellt sich die Frage, wie das Inklusivvolumen für Haupt- und Pluskarten für die Nutzung im EU-Ausland berechnet wird.
Gilt der Gesamtpreis für alle gebuchten Karten, um das Datenvolumen über die Formel für die Fair-Use-Regelung zu ermitteln? Wir haben die Pressestelle des Bonner Netzbetreibers um Klärung gebeten.
Wenn Kunden zu Magenta Mobil M oder L(öffnet im neuen Fenster) eine Pluskarte zubuchen, gilt folgende Regelung: Für die Nutzung im EU-Ausland erhalten sie 110 GByte, dieses Inklusivvolumen gilt für die Hauptkarte und zugehörige Pluskarten. Das Datenvolumen von 110 GByte orientiert sich an der Flatrate Magenta Mobil XL für 84,95 Euro monatlich. Der Netzbetreiber spricht hier von einer kundenfreundlichen Lösung.
Was ist der Hintergrund für die Fair-Use-Regelung?
Die Fair-Use-Regelung schützt die Mobilfunkanbieter vor missbräuchlicher Dauernutzung. Es soll verhindert werden, dass Verbraucher eine günstige Flatrate aus dem Ausland dauerhaft in ihrem Heimatland nutzen. Gleichzeitig stellt die Regelung sicher, dass Nutzer teurer Tarife ein angemessenes EU-Datenvolumen erhalten. Das zeigt sich am Beispiel von Magenta Mobil XL, der Tarif bietet die besagten 110 GByte für das EU-Ausland. Bei Magenta Mobil Prepaid Max(öffnet im neuen Fenster) für 99,95 Euro erhalten Nutzer ein Inklusivvolumen von 130 GByte.
Bei Einführung der EU-Regelung Mitte 2017 waren echte Mobilfunk-Flatrates ohne Datenlimit in den meisten europäischen Ländern selten und teuer. Die Deutsche Telekom etwa vermarktete zu dem Zeitpunkt die Flatrate Magenta Mobil Premium für 199 Euro pro Monat .
Kunden standen im Jahr 2017 bei einem Großhandelspreis von 9,16 Euro pro GByte innerhalb der EU 43 GByte zum Surfen zur Verfügung, was gemessen am Datenvolumen der damaligen Smartphone-Tarife beachtlich war, aber einem Premium-Produkt für 199 Euro angemessen.
Die Fair-Use-Regelung ist ein Kompromiss
Im März 2018 folgte mit Magenta Mobil XL für 79,95 Euro eine günstigere Flatrate der Telekom, die der Netzbetreiber medienwirksam präsentierte(öffnet im neuen Fenster) . Der Tarif bot bei einem Großhandelspreis von 7,14 Euro pro GByte ein Inklusivvolumen von 22 GByte innerhalb der EU.
Zum Vergleich: Der damalige Tarif Magenta Mobil L für 54,95 Euro monatlich bot im Jahr 2018 ein Datenvolumen von 6 GByte. Die Fair-Use-Regel ist ein Kompromiss zwischen Kostenschutz für die Netzbetreiber, zugleich sollen Nutzer das Datenvolumen für das EU-Ausland erhalten, was dem Preis ihres Tarifs entspricht.
On-Demand-Flatrate von Vodafone bietet wenig Datenvolumen in EU
Auch Vodafone setzt bei den Smartphone-Tarifen auf die Vermarktung klassischer Flatrates. Bei Giga Mobil XL und Prepaid Callya Black(öffnet im neuen Fenster) erhalten Nutzerinnen jeweils 104 GByte für die Nutzung im EU-Ausland, das Datenvolumen wird auf Grundlage der regulären monatlichen Grundgebühr von 79,99 Euro berechnet.
Im Juli 2025 führte Vodafone mit der Family Card L seine erste On-Demand-Flatrate ein . Bei Family Cards handelt es sich um Zusatzkarten mit einer eigenen Rufnummer, die sich zum Hauptvertrag buchen lassen. Die Family Card L bietet jeden Monat 100 GByte. Ist das Datenvolumen verbraucht, können Kunden über die App von Vodafone kostenlos und beliebig oft Inklusivvolumen in 5-GByte-Schritten buchen.
Bei der Family Card L für 29,99 Euro monatlich greift die Fair-Use-Regelung für Flatrates. Nutzern steht innerhalb der EU ein Inklusivvolumen von 39 GByte zur Verfügung, danach berechnet Vodafone 15 Cent pro Megabyte.
Verbraucherzentrale kritisiert Fair-Use-Regelung
Die Family Card L bietet im Inland 100 GByte (ohne Nachbuchung), während innerhalb der EU Verbrauchern nur 39 GByte zur Verfügung stehen, was eine deutliche Diskrepanz ist. Wir haben die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen um eine Einschätzung gebeten.
Wie bewerten die Verbraucherschützer die Entwicklung auf dem Mobilfunkmarkt mit den neuen Flatrates on Demand? Es wird darauf verwiesen, dass die Fair-Use-Regelung einen "Schutz der Anbieter vor missbräuchlicher Dauernutzung" diene. Gleichzeitig räumen sie ein, dass die Regelung gerade bei günstigen Tarifen problematisch sei.
"In der Praxis führt dies dazu, dass vielen Kundinnen und Kunden, insbesondere bei günstigen oder unbegrenzten Inlandstarifen, im EU-Ausland deutlich weniger Datenvolumen zur Verfügung steht als zu Hause. So ist es auch in dem von Ihnen beschriebenen Fall [der Family Card L, Anmerkung der Redaktion]. Dies ist nach aktueller Rechtslage aber zulässig und stellt damit keine rechtswidrige Benachteiligung dar. Aus verbraucherrechtlicher Sicht wäre eine künftige Überarbeitung der Fair-Use-Regelung wünschenswert."
Der letzte Satz verdeutlicht, dass die Verbraucherschützer bei günstigen Flatrates durchaus einen Handlungsbedarf sehen. Die EU wird die Regelungen zum Roaming jedoch erst im Jahr 2027 wieder prüfen.
Was gilt bei Jahrestarifen innerhalb der EU?
Für die typisch deutschen Flatrate-on-Demand-Tarife gibt es keine EU-Regelung. Dies gilt auch für andere Tarifmodelle, die über klassische Smartphone-Tarife mit monatlichen Datenvolumen hinausgehen.
Alle deutschen Netzbetreiber und zahlreiche Mobilfunkdiscounter vermarkten Jahrespakte. Der Callya Jahrestarif(öffnet im neuen Fenster) von Vodafone für 99,99 Euro bietet ein Datenvolumen von 180 GByte, das Inklusivvolumen kann über einen Zeitraum von 365 Tagen frei eingeteilt werden.
Nutzer können das Inklusivvolumen von 180 GByte innerhalb Deutschlands und auf Reisen in der EU verbrauchen. Die gleiche Regelung gilt bei anderen Netzbetreibern: Die drei Jahrestarife von 1&1 hat der Anbieter im Juli 2025 vorgestellt. Somit werden Jahrestarife wie Postpaid- oder Prepaid-Tarife mit begrenzten Datenvolumen behandelt.
1&1 setzt auf eigene Regelung bei Unlimited-Tarifen
Im Oktober 2024 startete 1&1 mit Unlimited-on-Demand-Tarifen . Der Netzbetreiber vermarktete drei Tarife mit unterschiedlicher Übertragungsrate und 100 GByte.
Sobald das Inklusivvolumen verbraucht war, konnten Nutzer weiteres Inklusivvolumen kostenlos und beliebig oft in 5-GByte-Schritten über das 1&1-Control-Center buchen. In den kommenden Monaten wurden die Smartphone-Tarife immer wieder überarbeitet. Eine markante Änderung war, dass eine Nachbuchung von Inklusivvolumen nur noch in 1-GByte-Schritten möglich war.
Derzeit vermarktet 1&1 drei Unlimited-On-Demand-Tarife und eine klassische Flatrate mit unterschiedlichen Übertragungsraten. Beim Tarif Unlimited on demand M mit bis zu 100 Mbit/s für 29,99 Euro monatlich stehen 75 GByte zur Verfügung, bevor nachgebucht werden muss.
1&1 verzichtet auf die Fair-Use-Regel
Gemäß der Fair-Use-Regelung stünden 39 GByte zur Verfügung. 1&1 gewährt jedoch 75 GByte für das Surfen im EU-Ausland und geht damit einen anderen Weg als Vodafone bei der Family Card L.
Auch bei der klassischen Flatrate Unlimited XL für 49,99 Euro erhalten Kunden 150 GByte im EU-Ausland, nach der EU-Regelung stünden ihnen 65 GByte zu. 1&1 teilte uns auf Anfrage mit, dass man die eigenen Unlimited-Tarife "kundenfreundlich" gestalte und auf die Anwendung der Fair-Use-Regel verzichte.
Was plant die EU-Kommission bei Unlimited-Flatrates?
Die EU-Kommission hat in ihrem Bericht klargestellt, dass sie aktuell keinen Bedarf sehe, die Regeln für EU-Roaming anzupassen. Die On-Demand-Flatrates wurden nicht thematisiert, da es sich hierbei um ein deutsches Tarifmodell handelt, das in anderen europäischen Ländern keine Relevanz hat. Der Bericht zeigt aber auch, dass der Kommission bewusst ist, dass immer mehr Anbieter innerhalb der EU günstige Tarife mit unlimitierten Datenvolumen vermarkten.
Die Fair-Use-Regelung ist nicht verbindlich
Hier verweist die EU-Kommission auf sinkende Großhandelspreise für Datenroaming. Somit wird der Preis pro Gigabyte im Jahr 2026 auf 1,31 Euro sinken, ab dem Jahr 2027 auf 1,19 Euro pro GByte. Zeitgleich spiegelt die Fair-Use-Regelung den Preis eines Tarifs wider. Wer eine Flatrate zu einer günstigen monatlichen Grundgebühr gebucht hat, darf für die Nutzung im EU-Ausland keine hohes Datenvolumen erwarten.
Die Fair-Use-Regelung der EU für unlimitierte Flatrates ist keine verbindliche Regel für die Netzbetreiber. Diese können ihren Kunden bei unlimitierten Tarifen auch mehr Inklusivvolumen gewähren als ihnen rechnerisch zur Verfügung stünde, wie es das Beispiel der Smartphone-Tarife von 1&1 verdeutlicht.



