Rivian Aktie: Eine gute Welle erwischt
Der Elektroauto-Hersteller Rivian ist mehr wert als Ford oder GM. Kann die Wette auf die Zukunft funktionieren?

Seit dem Börsengang von Rivian hat sich der Aktienkurs innerhalb weniger Tage von 78 auf 172 US-Dollar (Ende Handelstag 16.11.21) mehr als verdoppelt. Die Marktkapitalisierung, also der Wert der Automarke, liegt bereits bei 151 Milliarden US-Dollar. Das junge Unternehmen ist damit im weltweiten Ranking deutlich mehr wert als die etablierten US-Autohersteller Ford (79,37 Milliarden US-Dollar) und General Motors (91,42 Milliarden US-Dollar). Sogar Volkswagen (140 Milliarden US-Dollar) hat das Startup am bisherigen Höhepunkt des Aktienkurses hinter sich gelassen.
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Zur Erinnerung: Das Wolfsburger Unternehmen baute und verkaufte mit 662.000 Mitarbeitern im vergangenen Jahr 8,9 Millionen Fahrzeuge. Eine komplett andere Liga. Man kann über die Bewertung also ungläubig den Kopf schütteln. Oder man ruft sich folgende Börsenweisheit in Erinnerung: An der Börse wird die Zukunft gehandelt und nicht die Gegenwart.
Doch die Gegenwart ist bei Rivian noch ziemlich grau. Knapp 300 Versionen des Pick-up-Trucks R1T (ab 73.000 US-Dollar) wurden an Kunden ausgeliefert. Die Coronapandemie verzögerte die Produktion der rund 55.000 Vorbestellungen im Werk in Normal, Illinois. Im ersten Halbjahr machte das Unternehmen eine Milliarde US-Dollar Verlust. Trotzdem erwischt Rivian mit seinem Börsengang eine gute Welle. Dazu trägt vor allem Tesla bei.
Tesla und der US-Präsident
Mit der Aktienbewertung von über eine Billion US-Dollar und dem Hertz-Deal ist Tesla und damit das Elektroauto im Massenmarkt angekommen. In diesem Jahr könnte Tesla zumindest in die Nähe der Eine-Million-Marke beim Autoabsatz kommen. Sobald die Werke in Austin und Grünheide anlaufen, werden die Stückzahlen signifikant steigen. Tesla ist kurz davor, eine etablierte, globale Automarke zu werden. Dabei gab es in der jungen Unternehmensgeschichte etliche Punkte, an denen ein Scheitern im Bereich des Möglichen war. Doch inzwischen ist Elon Musk der Midas der Innovationen. Alles, was er anfasst, wird zu Gold.
Ende Oktober inszenierte Lucid mit einer Ausfahrt in Kalifornien die Übergabe der ersten Versionen seiner elektrischen Luxus-Limousine Air an die Kunden. Die Bilder schafften es landesweit in die Medien. Die gesellschaftliche und politische Stimmung in den USA ist Teil der positiven Welle. US-Präsident Joe Biden hat ein Infrastrukturgesetz durchgebracht, das Billionen US-Dollar in die Erneuerung von Straßen und Brücken, Schienen und Flughäfen pumpt. Allein 7,5 Milliarden US-Dollar sind für den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos vorgesehen.
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