Investitionen schaffen Werte
Rivian investiert: Ein Teil der 12 Milliarden US-Dollar Emissionserlöse fließt in eine weitere Fabrik. Gerüchteweise soll sie in der Nähe von Atlanta entstehen. Das ehemalige Mitsubishi-Werk in Normal, 200 km südlich von Chicago, ist zu klein für die geplante Produktion. Nach dem Pick-up R1T folgt der SUV R1S. Der größte Brocken ist allerdings ein Auftrag von Investor Amazon (20 Prozent Anteil).
Bis Ende 2030 liefert Rivian 100.000 elektrisch angetriebene Lieferfahrzeuge. Bis 2023 erhält der Handelskonzern die E-Fahrzeuge exklusiv, danach will Rivian sie frei am Markt verkaufen. Das Amazon-Investment stärkt Rivian den Rücken. Wenn der weltgrößte Versandhändler auf diese Fahrzeuge setzt, müssen sie gut sein. Übrigens gehört auch Ford zu den frühen Investoren bei Rivian.
Weiteres Geld fließt in den Aufbau von Ladestationen. Genau wie Tesla möchte Rivian-Chef RJ Scaringe ein landesweites Netz von 3.500 Schnellladern an 600 Standorten sowie 10.000 Wechselstrom-Lader installieren. Über eine kostenpflichtige Club-Mitgliedschaft nutzen Rivian-Fahrer die Ladepunkte und erhalten eine LTE-Datenverbindung in ihren E-Autos.
Nichts für ein deutsches Mittelgebirge
Die Zukunft für Rivian sieht für den Moment blendend aus. Mit einer Börsenbewertung von über 150 Milliarden US-Dollar ist das Startup aktuell weltweit auf dem dritten Platz. Für die Anleger ist klar, Verbrennungsmotoren haben ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Der aktuelle Rivian-Kurs von 172 US-Dollar (Ende Handelstag 16.11.21) ist mit Sicherheit eine Übertreibung.
Rücksetzer sind sehr wahrscheinlich. Für mich lautet die entscheidende Frage: Kann Rivian wie Tesla die Welt begeistern? Pick-up-Trucks sind ein Auto-Phänomen in Nordamerika. Nicht nur Farmer, auch Menschen, die gelegentlich einen Sack Blumenerde transportieren, entscheiden sich für ein Auto mit offener Ladefläche. Seit Jahrzehnten führt Ford mit seiner Modellserie rund um den F-150 die Verkaufsstatistik an. Rund 780.000 Pick-up-Trucks konnte Ford 2020 absetzen.
In europäischen Städten dürfte der 5,51 m lange, 1,99 m hohe und 2,02 m breite Truck (ohne Außenspiegel) eine Nummer zu groß sein. Der SUV R1S ist gerade mal 40 cm kürzer. In der Fahrzeugpalette fehlt für die globale Expansion mindestens ein Modell.
Mit einer ausziehbaren Campingküche zwischen Fahrgastkabine und Ladefläche begeistert der R1T vor allem Outdoor-Fans. Der 135 kWh fassende Akku liefert ausreichend Energie für die Fahrt mit vier E-Motoren in die Wildnis als auch den dortigen Aufenthalt. In welches Mittelgebirge will man sich damit in Deutschland stellen?
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Rivian Aktie: Eine gute Welle erwischt |
- 1
- 2
Natürlich wird der Markt insgesamt kleiner werden. Ich gehe davona us, dass in den...
Neue Hersteller schleppen weniger Ballast mit sich rum und können agil neue Anforderungen...