RISC: Img Tec öffnet die MIPS-Architektur für Universitäten
Die PowerVR-Grafikeinheiten stecken in sehr vielen Smartphones, die MIPS-Technologie für CPUs hingegen kennt kaum noch jemand. Damit sich das ändert, öffnet Erfinder Imagination Technologies die Architektur zumindest teilweise für Studenten und Professoren.

Imagination Technologies (Img Tec) hat angekündigt, die MIPS-Prozessor-Mikroarchitektur (Microprocessor without Interlocked Pipeline Stages) für Universitäten teilweise zu öffnen. Studenten und Professoren sollen im Rahmen des MIPS-FPBA-Programms Zugriff auf den Micro-Aptiv-Kern von 2012 erhalten. Das Lehrpaket umfasst zudem den RTL-Code, damit Teilnehmer die Programmiersprache des MIPS-Kerns nutzen können.
Der Micro Aptiv wurde vor gut drei Jahren von MIPS Technologies vorgestellt und ist ein 32-Bit-Kern. 2013 kaufte Imagination Technologies die Firma. Technisch ähnelt der Micro Aptiv dem Xburst-Kern, der im Ingenic-JZ4780-Chip der MIPS Creator CI20 genannten Bastel-Platine verbaut ist.
Mittelfristig dürften Smartphones das Ziel sein
Das MIPS-FPBA-Programms soll Studenten die Möglichkeit zu geben, einen eigenen MIPS-Prozessor in Form eines Field Programmable Gate Arrays (FPGA) zu gestalten und zu programmieren. Komplett offen ist das MIPS-FPBA-Programm allerdings nicht, Änderungen müssen vor einer Patentierung mit Imagination Technologies abgesprochen werden.
Mittelfristig möchte der Hersteller die MIPS-Architektur bei Entwicklern und OEMs wieder in den Vordergrund rücken. Da die Technik als sehr effizient vermarktet gilt, dürfte Imagination Technologies künftig versuchen, ARM und Intel im Smartphone- sowie Tablet-Segment anzugreifen.
Android Lollipop beispielsweise ist kompatibel zur MIPS-Architektur. Imagination Technologies PowerVR-Grafikeinheiten gehören zudem zu den stärksten GPUs, die derzeit in Smartphone- und Tablet-Chips verbaut werden, beispielsweise in Apples A8X im iPad Air 2.
Die Router-Hersteller schmeissen derzeit MIPS raus und ersetzen sie durch ARM.