Richard Stallman: "Microsoft verrät Windows-Bugs zuerst der NSA"

Stallman hat sich zu Microsofts Zusammenarbeit mit US-Geheimdiensten geäußert. Er sprach auch über universelle Hintertüren in Windows.

Artikel veröffentlicht am ,
Richard M. Stallman im Februar 2010
Richard M. Stallman im Februar 2010 (Bild: Victor Powell/CC Attribution-Share Alike 3.0 Unported)

Free-Software-Aktivist Richard Stallman hat über Microsofts Zusammenarbeit mit dem US-Geheimdienst NSA gesprochen. Er sagte in einem Interview mit Techrights: "Wir haben gerade Belege dafür bekommen, dass Microsoft dafür bekannt ist, Sicherheitslücken in Windows zuerst der NSA zu verraten, bevor sie geschlossen werden."

US-Technologie-Unternehmen stellen der NSA nicht nur Nutzerdaten zur Verfügung, wie die Enthüllungen von Edward Snowden belegen. Sie melden den US-Geheimdiensten auch Sicherheitslücken ihrer Produkte, bevor sie diese Informationen veröffentlichen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Informanten, die mit den Vorgängen vertraut sein sollen. Diesen Wissensvorsprung können die US-Behörden nutzen, um in Netzwerke und Computer einzudringen, bevor es ein Sicherheitsupdate durch den Anbieter gibt. Bloomberg hatte ausdrücklich Microsoft genannt.

Microsoft-Sprecher Frank Shaw sagte Bloomberg, der Konzern wolle der US-Regierung einen Vorsprung für die Risikoabschätzung und eigene Schutzmaßnahmen geben. Doch diese Informationen können auch für Angriffe durch die Geheimdienste genutzt werden.

Stallman sagte weiter: "Wir wissen seit langer Zeit von bestimmten Hintertüren in bestimmter proprietärer Software. Das wurde dokumentiert. Zum Beispiel wurde die Existenz einer universellen Hintertür in Microsoft Windows bereits vor Jahren nachgewiesen. Auch die Existenz einer universellen Hintertür in den meisten Mobiltelefonen wurde vor Jahren nachgewiesen."

Universelle Hintertüren könnten für absolut alles verwendet werden. Sie könnten verwendet werden, um die Software zu ändern.

Microsoft hatte die von dem Programmierer Andrew Fernandes und dem Chaos Computer Club (CCC) 1999 veröffentlichten Vorwürfe entschieden dementiert.

Der Bundesverband IT-Mittelstand (Bitmi) warnte vor Informationstechnologie aus den USA. "Deutschland ist besonders anfällig für solche Spionageaktionen. Unsere Wirtschaft ist sehr stark von ausländischen Technologien abhängig und wir wissen nicht, ob und welche Hintertüren noch in häufig benutzten Soft- und Hardwareprodukten eingebaut sind", sagte Michaela Merz, IT-Sicherheitsexpertin des Verbandes.

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Thaodan 02. Jul 2013

Eigentlich verteidige ich Ubuntu ungern aber: auch Apple Hardware? Allgemein ist die...

Thaodan 02. Jul 2013

Um so mehr, mit entwickeln um so sicher wird es das dies nicht passiert. Nebenbei sollte...

Thaodan 02. Jul 2013

Er ist halt sehr gerade heraus, was ganz gut finde. Er muss halt nur schauen das sein...

Anonymer Nutzer 02. Jul 2013

Die Beweise kannst Du der Anklage gegen Snowden entnehmen.



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