Rheinland-Pfalz: Bundesland nutzt mehr als 20 Prozent Open-Source-Software
Auf den Behörden-Desktops in Rheinland-Pfalz dominiert zwar noch Windows, aber auch das will das Land ändern.

Der rheinland-pfälzische Digitalisierungsminister Alexander Schweitzer tritt für eine verstärkte Nutzung von Softwarelösungen mit frei zugänglichem Quellcode ein. Ziel der Landesregierung sei es, solche Open-Source-Lösungen zunehmend einzusetzen, erklärte der SPD-Politiker zu einer Landtagsanfrage aus der Grünen-Fraktion. Dies gelte auch für Bürosoftware. Für die Bearbeitung von Texten, Tabellen, E-Mails und Vortragspräsentationen werden bisher vor allem kommerzielle Lösungen von Microsoft verwendet.
Insgesamt hat allerdings bereits mehr als jede fünfte Software im Einsatz der rheinland-pfälzischen Verwaltung - 130 von 570 Standardanwendungen - einen offenen Quellcode, wie aus der Antwort hervorgeht. In großem Umfang werden Open-Source-Lösungen nach Angaben des Ministeriums etwa bei der Komprimierung oder Übertragung von Dateien sowie bei der Verarbeitung von PDF-Dokumenten verwendet. Als weiteres Beispiel werden Webbrowser genannt. Dazu gehört etwa Mozilla Firefox. Auch Chrome und Safari setzen auf Open-Source-Lösungen auf.
In größerem Umfang werden Open-Source-Anwendungen für Server genutzt. Hier wird oft das Betriebssystem Linux verwendet, während auf Arbeitsplatz-Computern die Microsoft-Plattform Windows dominiert. Allerdings engagiere sich Rheinland-Pfalz zusammen mit anderen Bundesländern beim Projekt eines auf Open-Source-Lösungen beruhenden "souveränen Arbeitsplatzes für die öffentliche Verwaltung", erklärte Schweitzer.
Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine erhalte die Datensicherheit eine neue Dringlichkeit, erklärte Pia Schellhammer als Sprecherin der Grünen-Fraktion für Digitalisierung. "Wir sehen auch vor dem Hintergrund internationaler Konflikte große Vorteile bei Open-Source-Lösungen." Der Einsatz von Open-Source-Software verringert Abhängigkeiten und mache Daten sicherer. "Kommerzielle Anwendungen internationaler Konzerne kosten die Steuerzahlerin und den Steuerzahler oft viel Geld", sagte Schellhammer. "Open-Source-Lösungen sind kostengünstiger und bieten der IT-Branche im Land die Chance, sich einzubringen."
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