Return to Office: Amazon-Manager dürfen Angestellte im Homeoffice entlassen
Amazon erhöht weiter den Druck auf Beschäftigte, die im Homeoffice bleiben wollen. Das Magazin Insider veröffentlichte(öffnet im neuen Fenster) interne Leitfäden für Teamleitungen, wie sie mit Angestellten umgehen sollten, die nicht wie gefordert an drei Tagen der Woche im Büro erschienen. Sollten Gespräche die Situation nicht ändern, sieht Amazon disziplinarische Maßnahmen bis zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses vor.
Es sei "im besten Interesse unserer Kunden, unseres Unternehmens und unserer Teammitglieder, wenn Sie mindestens drei Tage pro Woche ins Büro zurückkehren" , heißt es in einer E-Mail-Vorlage. Ansonsten könnten Vorgesetzte weitere Schritte bis zur Kündigung androhen. Der Leitfaden konzentriert sich laut Insider auf die USA, Manager aus anderen Ländern sollten Rücksprache mit ihren Human-Resources-Ansprechpartnern halten.
Die Androhungen sind im Einklang mit früheren Berichten über die Durchsetzung der Anwesenheitspflicht. Im August adressierte Amazon eine Warnung an Beschäftigte , die der verlangten Mindestanwesenheit nicht nachgekommen waren.
Infolge des erhöhten Drucks soll es auch schon zu Kündigungen von Beschäftigten gekommen sein , die in einer Remote-Position eingestellt wurden, in diesem Jahr aber in die Nähe eines Standorts umziehen sollten.
Return to Office spaltet die Techbranche
Amazon-CEO Andy Jassy verteidigte die Regelung immer wieder . Wenn man nicht an drei Tagen in der Woche vom Büro aus arbeiten könne, "dann wird es bei Amazon für Sie wahrscheinlich nicht funktionieren" , sagte er in einer internen Fragerunde.
Der Konzern hatte im Februar 2023 angekündigt , dass teilweise wieder verpflichtend vom Büro aus gearbeitet werden solle. Auch eine Petition von Beschäftigten änderte nichts an den Plänen .
Amazon ist nicht das einzige Unternehmen, das seine Mitarbeiter zur Rückkehr ins Büro bewegen will. Der Videokonferenzanbieter Zoom wünscht sich die Anwesenheit an zwei Tagen in der Woche, der Facebook-Konzern Meta will die Anwesenheit überprüfen und im Zweifel Disziplinarmaßnahmen bis zur Kündigung durchsetzen .
Auch deutsche Unternehmen wie Siemens, Zalando oder SAP setzen auf teilweise Anwesenheiten an einem festen Arbeitsplatz , auch wenn sich Hybridlösungen nach der Coronapandemie zum neuen Standard entwickelten. Andere Unternehmen verzichten derweil ganz auf feste Büros und arbeiten vollständige Remote (g+).