Restrukturierungsprogramm: SAP verkauft Qualtrics für 7,7 Milliarden Euro
Der mögliche Kaufpreis übersteigt die Summe, für die SAP Qualtrics noch vor einigen Jahren selbst übernommen hat.

SAP trennt sich für 7,7 Milliarden von Qualtrics, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Käufer ist die US-amerikanische Kapitalbeteiligungsgesellschaft Silver Lake, die gemeinsam mit einem kanadischen Pensionsfonds 18,15 Dollar pro Aktie bietet. Die Mehrheitsbeteiligung von 423 Millionen Anteilen bringt SAP damit rund 7,7 Milliarden US-Dollar ein.
Aus einer Mitteilung an die Finanzaufsichtsbehörde SEC ging bereits vor einer Woche hervor, dass die Parteien eine Exklusivitätsvereinbarung bis zum 15. März 2023 geschlossen haben.
Bei einem Verkauf hätte SAP "die Möglichkeit, die Mittel in Bereichen, die näher am Kern sind, zu reinvestieren oder über Ausschüttungen für die Aktionäre nachzudenken", sagte CFO Luka Mucic in diesem Januar dem Handelsblatt.
SAP übernahm das Marktforschungsunternehmen Qualtrics Ende 2018 für einen Preis von 8 Milliarden US-Dollar. Schon 2020 wollten die Walldorfer ihre neue US-Tochter aber teilweise schon wieder loswerden und brachten Qualtrics dafür an die Börse. SAP behielt selbst aber die Mehrheit der Anteile, nach eigenen Angaben 71 Prozent.
Im Januar 2023 kündigte SAP ein "gezieltes Restrukturierungsprogramm in ausgewählten Bereichen" an. Das Unternehmen wolle Investitionen in "Lösungsbereichen, in denen wir nicht vorne sind" zurückfahren.
Neben der Prüfung eines Verkaufs von Qualtrics kündigte SAP Anfang des Jahres auch einen Stellenabbau von 3.000 Arbeitsplätzen an. Man will laut Konzernchef Christian Klein "den Fokus stärker auf strategische Wachstumsbereiche" legen. Mit der Reduzierung der Belegschaft um 2,5 Prozent will SAP die jährlichen Kosten um 350 Millionen Euro senken.
Nachtrag vom 13. März 2023, 8:59 Uhr
Wir haben den Artikel nach Abschluss des Kaufs aktualisiert.
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Also .... Konsum statt Investition.... ;-)
+1 Das kann man auch als Berater den Kunden nur noch schwer vermitteln.
Endlich ein paar Milliarden die man Reinpumpen kann bevor es in die 2. Liga geht. SCNR
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