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Resilience Engineering: Britische Unternehmen sollen Notfallpläne entwickeln

Die britische Regierung empfiehlt Unternehmen, Vorkehrungen für den Fall einer Cyberattacke zu treffen – mit Stift und Papier.
/ Mike Faust
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Das britische National Cyber Security Centre bietet Unternehmen Tools und Dienste zum Schutz gegen Cyberattacken an. (Bild: Carl Court/Getty Images)
Das britische National Cyber Security Centre bietet Unternehmen Tools und Dienste zum Schutz gegen Cyberattacken an. Bild: Carl Court/Getty Images

Das britische National Cyber Security Centre (NCSC) fordert Geschäftsführer im Land dazu auf, Vorkehrungen für den Fall einer Cyberattacke zu treffen. Wie die BBC berichtet(öffnet im neuen Fenster) , wird in einer entsprechenden Publikation(öffnet im neuen Fenster) dringend empfohlen, physische Kopien dieser Pläne vorzuhalten.

Unternehmen sollen sich über Cybersicherheitskontrollen hinaus darauf konzentrieren, eine als Resilience Engineering bekannte Strategie zu verfolgen, bei der Systeme aufgebaut werden, die widerstandsfähiger auf unerwartete Störungen reagieren und sich anpassen können.

Die Behörde empfiehlt, entsprechende Pläne in Papierform oder offline zu speichern. Sie sollen Informationen darüber enthalten, wie Teams zum Beispiel ohne E-Mails kommunizieren können und welche analogen Workarounds angewendet werden sollen.

Zahl der national bedeutenden Cyberattacken steigt deutlich

Diese Art von Notfallplänen ist nicht neu. Die BBC nennt es aber bemerkenswert, dass die britische Behörde diesen Ratschlag erteilt. Mit etwa 429 Cyberangriffen entspreche die Zahl der Attacken in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 in etwa der des gleichen Zeitraumes im Jahr 2024.

Deutlich gestiegen sei aber die Zahl der Vorfälle, die als national bedeutsam eingestuft worden seien. Deren Zahl lag im Vorjahr bei 89 und stieg im Jahr 2025 auf 204. Als national bedeutsam wurden zum Beispiel die Hackerangriffe auf die britischen Einzelhändler Marks & Spencer, The Co-operation Group und Harrods eingestuft.

Die Mehrheit der Angriffe in Großbritannien ist dem Bericht zufolge finanziell motiviert, wobei Hackergruppen Ransomware einsetzen, um Unternehmensdaten zu verschlüsseln und damit Geld zu erpressen . Die meisten Gruppen sollen ihren Sitz in Russland oder ehemaligen Sowjetstaaten haben. Es mehren sich aber auch Vorfälle, in denen Täter aus englischsprachigen Ländern für Cyberangriffe verantwortlich sind.

Neben der Empfehlung, sich vorzubereiten, fordert die britische Regierung Unternehmen dazu auf, vermehrt die kostenlosen Tools und Dienste des NCSC zu nutzen. Dieses bietet zum Beispiel eine kostenlose Cyberversicherung für kleine Unternehmen, wenn diese das angebotene Cyber-Essentials-Programm absolviert haben.


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