Ein paar mehr Folgen hätten gut getan
Ansonsten steht die Geschichte für sich und bietet nicht nur Action vom Feinsten, sondern auch reichlich Dramatik. Die Serie steigt gleich mitten ins Geschehen ein. Erst gibt es den Abstecher nach Penamstan, dann einen Zombie-Ausbruch im Weißen Haus!
Zur Machart der Serie: Es ist erstaunlich, wie weit die Computeranimation mittlerweile gekommen ist. Insbesondere fällt dies im Vergleich mit den früheren Resident-Evil-Animationsfilmen auf. Der Sprung von damals zu heute ist groß, auch wenn die Animation noch nicht perfekt echte Menschen nachzeichnen kann: Bewegungsabläufe, bei manchen Figuren die Augen, hin und wieder Haare - daran muss noch gearbeitet werden.
Der fotorealistische Ansatz ist jedoch schon sehr weit gediehen und lässt Resident Evil: Infinite Darkness fast wie einen Realfilm aussehen. Entsprechend kann man die Serie auch jenen empfehlen, die mit Animation nicht so viel anfangen können. Die Ähnlichkeit zu echten Personen ist mittlerweile wirklich sehr fortgeschritten.
Ein Action-Fest
Die frühen Spiele mögen mehr in den Bereich des Horrors gegangen sein, seit Längerem zeichnet sich Resident Evil jedoch auch durch die Action aus. Erst in den letzten Jahren gab es gametechnisch eine Rückbesinnung zu den Wurzeln. Die Serie wiederum ist hingegen eher action- und weniger horrorlastig.
Die Feuergefechte sind dementsprechend wirkungsvoll, die Kämpfe gegen die Zombies dynamisch und schnell. Dazu gibt es auch wieder Zombie-Getier, das bei den Resident-Evil-Stoffen schon immer das Salz in der Suppe war.
Die üblichen Ingredienzen
Die Serie hat alles, was man bei Resident Evil erwartet: Verschwörungen, die Entwicklung von biologischen Waffen, politische Ränkeschmiede und natürlich Menschen, die sich in gigantische Monster verwandeln. Im Grunde ist also an dieser Serie nichts neu, die bekannten Franchise-Ingredienzen werden jedoch schön zusammengemischt und mit zwei beliebten Figuren garniert - wobei Claire Redfield ein bisschen zu sehr in den Nebenbereich abgleitet.
Eine gleichberechtigtere Behandlung beider Hauptfiguren hätte gutgetan. Ebenfalls gut getan hätten der Serie ein paar mehr Folgen, um die Geschichte noch etwas stärker aufzufächern. Der Kommentar auf den amerikanischen Militärinterventionismus ist nicht so bissig, wie er sein könnte. Die Serie ist hier etwas zu plakativ, wobei der Verteidigungsminister als Oberbösewicht nur eine schwach verklausulierte Version von Dick Cheney ist.
Resident Evil: Infinite Darkness ist kein überragender Erfolg, zeigt aber trotz einiger Defizite Potenzial. Es bleibt nur zu hoffen, dass bei einer möglichen Fortsetzung nicht wieder der Weg gewählt wird, praktisch einen Film in vier Teile zu zerhacken, sondern eine richtige Serie daraus zu machen.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Resident Evil: Infinite Darkness: Mehr ein Film als eine Serie |
- 1
- 2
Kann ich null nachvollziehen. Hier ist klar zu erkennen, dass das CGI und nicht real ist...
Wir sind aber keine Japaner... ansonsten müssten wir jetzt auch alles animierte als...
Und deswegen ist es eben nicht so. Serien haben doch noch ein paar Elemente die Filme so...