Remote Recruiting: Personal finden aus der Ferne
Auch in der Coronakrise stellen Firmen ein, müssen aber auf persönliche Treffen verzichten. Stattdessen lernen sie die Bewerber per Videochat kennen. Das hat auch für die Nach-Corona-Zeit Vorteile.

Sogar in der Krise werden Karrieren gemacht. Zwar stellen viele Unternehmen wegen der unklaren Wirtschaftslage weniger Menschen ein, komplett zum Stillstand gekommen ist die Suche nach neuen Mitarbeitern aber nicht.
- Remote Recruiting: Personal finden aus der Ferne
- Smalltalk im Video-Bewerbungsgespräch
Beispiel Deutsche Bahn: "Spannende Einblicke in unsere Berufe" will sie gewähren, auch in der Coronakrise, und bietet deswegen Formate wie "Frag die Führungskraft" oder "Azubi-Praxistage" als Videokonferenz an. In der Reihe "I did it my way" erzählen Mitarbeiter von ihrer Arbeit und beantworten Fragen. Zum Beispiel eine junge Bahnmanagerin, 3D-Druck-Expertin, die über die Einsatzmöglichkeiten der additiven Fertigung bei der Deutschen Bahn berichtet.
Auf dem Weg zum Job begegnen sich Bewerber und Personaler heute vor allem auf dem Bildschirm. Die verordneten oder selbst auferlegten Kontaktbeschränkungen stellen viele Recruiting-Prozesse auf den Kopf. Persönliche Bewerbungsgespräche sind passé, Probearbeiten kaum möglich - und ein Gefühl für den passenden Bewerber müssen Personaler jetzt via Videokonferenz gewinnen. Remote Recruiting wird zum Alltag auf dem Weg zum Arbeitsvertrag.
Es ist eine Herausforderung für Unternehmen, das zeigt auch eine aktuelle Umfrage der Jobvermittlungs-Software Jobteaser unter knapp 240 Firmen in Europa, die Golem.de vorab vorlag. 43 Prozent der Personalabteilungen sehen demnach die Umstellung der eigenen Arbeit auf das Homeoffice als größte Herausforderung, 24 Prozent fürchten um die Sichtbarkeit der Firma auf dem Arbeitsmarkt. Auf Platz drei der größten Hindernisse steht mit elf Prozent der komplett digitalisierte Austausch mit Bewerbern.
Remote Recruiting funktioniert
Dabei haben viele Firmen die ersten Schritte der Personalgewinnung in den vergangenen Jahren bereits digitalisiert. Bis zum Vorstellungsgespräch lief es sie gerade in größeren Unternehmen oft schon ohne persönlichen Kontakt. "Aber danach wurde es zunehmend zwischenmenschlich. Das war auch häufig der Wunsch von beiden Seiten", sagt Anastasia Hermann, Head of Research bei der Online-Jobplattform Stepstone.
Das ist derzeit nicht möglich. Die gute Nachricht nach den ersten Wochen der Coronakrise ist aber: Das sogenannte Remote Recruiting, der Einstellungsprozess aus der Ferne, funktioniert häufig besser als gedacht. "Was man früher für nicht denkbar oder machbar gehalten hat, ist nun möglich", sagt Hermann.
Das wichtigste Tool dabei: ausführliche Gespräche via Videokonferenz. Dafür können Standard-Programme wie Skype, Zoom oder Bluejeans zum Einsatz kommen. Golem.de hat kürzlich einige von ihnen getestet. Andere Lösungen lassen sich an sogenannte Bewerbermanagement-Systeme andocken, in denen Daten über die Kandidaten hinterlegt sind.
Ein Programm wie Cammio ermöglicht auch zeitversetzte Interviews, bei denen das Unternehmen die Zeit für die Videoantwort sekundengenau festlegen kann. Gerade in der Digitalwirtschaft gehören heute schon die Kontaktaufnahme über Linkedin oder der erste Austausch via Skype zum Standard.
Es gebe bei Unternehmen und Kandidaten wenig Berührungsängste, berichtet Martina van Hettinga, Managing Partner bei der Personalberatung I-Potentials. Auch in traditionelleren Unternehmen ist das mittlerweile angekommen: Die Bewerbungsgespräche könnten generell "per Telefon, als Video-Anruf oder persönlich stattfinden", schreibt zum Beispiel Siemens auf seiner Karriere-Homepage.
Unabhängig vom verwendeten Videoprogramm empfehlen Experten jedoch, die Bewerber gut auf den Austausch vorzubereiten. "Es hilft, dem Gesprächspartner eine technische Beschreibung zu liefern", sagt Hermann, "so, wie man sonst eine genaue Anfahrtsbeschreibung mitschickt." Die Deutsche Bahn hat ein Video produziert, das Kandidaten den Weg vom Posteingang bis in das Microsoft-Teams-Meeting erklärt.
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Smalltalk im Video-Bewerbungsgespräch |
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Aber es ist eben nichts aus. Noch hst etwas begonnen. Immer dieser stete Sinn nach einem...
Dann man man beim Bewerbungsgespräch ja auch mal säxy aussehen (golem erlaubt säxy nicht...
Ich finde es gut. Bei den meisten Bewerbungsgesprächen in der IT gibt es aktuell 2...
Geht mir auch so. Aber in letzer Zeit scheinen einige Firmen mit den Online zu...
Man braucht nur einen passenden Imagefilm