Remnant from the Ashes im Test: Geteiltes Leid ist halbes Leid
Wir haben vergessen, wie oft wir in Remnant: From the Ashes das Zeitliche gesegnet haben. Trotzdem können wir nicht genug davon kriegen. Das liegt daran, dass wir in jedem Durchlauf neue Bosse sehen und gemeinsam mit Freunden qualvoll sterben - und das für 40 Euro.

Ob Dark Souls, Sekiro: Shadows Die Twice oder God of War: Schwierige Spiele schicken Gamer auf eine Achterbahn aus Frust, Adrenalin und Erleichterung. Das kann definitiv viel Spaß machen. Noch spannender wird es allerdings, wenn wir kooperativ mit Freunden gemeinsam Qualen erleiden. Einen solchen Ansatz verfolgt das fast aus dem Nichts kommende Remnant: From the Ashes.
- Remnant from the Ashes im Test: Geteiltes Leid ist halbes Leid
- Lahme Story, klasse Co-op
Das Action-Adventure mit RPG-Elementen kommt nicht umsonst bei Spielern gut an: Diese preisen die Produktion vom Darksiders-3-Entwickler Gunfire Ganes in hohen Tönen. Auch Golem.de konnte bereits viele Stunden in der postapokalyptischen Welt verbringen und hat unzählige fiese Monster und Bosse bezwungen - und unzählige Heldenleben dabei gelassen.
In Remnant schlüpfen wir in die Rolle des selbst erstellten und selbst benannten männlichen oder weiblichen Hauptcharakters. Die Anpassungsmöglichkeiten unserer Spielfigur halten sich dabei in Grenzen: Wir können aus jeweils einem Dutzend vorgefertigten Gesichtern mit unterschiedlichen Hauttönen und ein paar Frisuren auswählen. Das ist bei weitem nicht so umfangreich wie ein Fallout 4 oder Mass Effect, spielt aber im Laufe des Spiels kaum eine Rolle, wenn wir in eine von vielen schicken Rüstungen schlüpfen und unser Gesicht sowieso verdeckt ist.
Wütende ... Bäume?
Bevor wir solche Gegenstände finden, stellen wir uns aber nur mit dem schartigen Schwert bewaffnet den Root - dämonenartige Pflanzenwesen, die die gesamte Menschheit fast ausgerottet haben. Schnell lernen wir die simple, aber intuitive Steuerung kennen, die sich sowohl auf dem Controller als auch mit Maus und Tastatur gut anfühlt. Wir können leichte und schwere Angriffe im Nahkampf ausführen, anvisieren, schießen, nachladen und Angriffen nach hinten und zur Seite ausweichen. Das ist auch wichtig, denn selbst auf dem normalen Schwierigkeitsgrad ist jeder Treffer schmerzlich. Schon normale Gegnertypen schlagen wuchtig zu und wir sind manchmal nach nur einem Schlag direkt tot.
Die Gegnerauswahl und das Kreaturendesign sind sehr kreativ und geben dem Spiel einen interessanten Charakter. Hier haben die Entwickler mit der Unreal Engine 4 viel Zeit und Mühe investiert. Allein in den ersten Levels treffen wir auf mehrere verschiedene Arten von Monstern, jede mit ihrem eigenen Kampfstil. Die Feinde sind zahlreich, weichen unseren Schüssen aus, springen und teleportieren sich von einem Ort zum anderen. Neben den Root stehen uns später auch andere Wesen gegenüber, die ihrerseits an Mumien, Azteken, Urmenschen oder Insekten erinnern.
Die Welten selbst sind vor jedem Spieldurchlauf zufällig aus vorgefertigten Levelbausteinen generiert, ähnlich wie es etwa das Hack-and-Slay-RPG Diablo 3 oder das postapokalyptische RPG Hellgate: London machen. Wir erkunden dabei zerfallende Städte, Abwasserkanäle, blühende Dschungel und Tempelruinen. Die Level stammen aus der Unreal Engine 4 und sehen schön aus, wiederholen sich allerdings recht schnell.
Ein besonderes Highlight sind die unzähligen Bosse in Remnant, die ihrerseits unterschiedliche Vorgehensweisen und Taktiken erfordern. Mal kämpfen wir gegen einen riesigen Baum, mal gegen zwei magiegewandte Mottenkönige oder werden von einem Banditenlord in den Ring geschickt. Die Bosse sind bockschwer und erfordern selbst von Genreveteranen enormes Geschick, ansonsten heißt es: "Ihr seid tot".
Dabei ziehen wir mit je einer Langwaffe, einer Pistole und einer Nahkampfwaffe in den Kampf. Auch hier beweisen die Macher Kreativität: Wir können aus einschüssigen Armbrüsten, Maschinenpistolen, Sensen, Revolvern, Schrotflinten, Hämmern, Schwertern, Granatwerfern und sogar Strahlenkanonen auswählen.
Jede Waffe spielt sich anders und jede dreiteilige Rüstung bietet für den eigenen Spielstil unterschiedliche Boni, die zudem von zwei Ringen und einem Amulett ergänzt werden: So können wir einen dicken Nahkämpfer mit Raketenhammer oder einen flinken Scharfschützen mit Schadensfähigkeiten und kritischer Trefferchance spielen. Das Ausprobieren neuer Spielstile macht in Remnant einen großen Teil des Spielspaßes und Wiederspielwertes aus.
Die fade Story gibt nämlich als Kulisse nicht viel her und kann fast schon ignoriert werden.
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Lahme Story, klasse Co-op |
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Hm, falscher Artikel?