Remix OS läuft nicht überall
Jide bewirbt Remix OS 2.0 als portables Betriebssystem, das später auf zahlreichen Rechnern gestartet werden kann. Auch wenn die Installation problemlos durchläuft, funktioniert Remix OS nicht auf allen Rechnern. Das ist sowohl dem Betastatus als auch der noch rudimentären Hardwareunterstützung geschuldet. Trotz erfolgreicher Installation scheiterte der Start auf der Mehrheit unserer Testgeräte. In den Spezifikationen auf der Webseite des Herstellers steht, dass Remix OS vornehmlich auf ARM-basierten Geräten läuft, Hinweise auf die Gerätekompatibilität der x86-Variante gibt es dort fast nicht. Lediglich der Hinweis, wie das Bootmenü auf Rechnern von Lenovo, HP und Dell aufzurufen ist, findet sich dort. Hier würden wir uns über mehr Details freuen, so klingt es nach einem Versprechen, das nicht gehalten wird. Zumal auch der Installer keinerlei Warnung zur Kompatibilität ausgibt. Das dürfte etliche Nutzer frustrieren, die Remix OS ausprobieren wollen.
Fündig werden wir stattdessen auf der Projektseite von Android-x86. Dort erfahren wir, dass lediglich die Linux-eigenen Treiber für Grafikeinheiten von Intel funktionieren. Wer also Grafikkarten von Nvidia oder AMD nutzt, bleibt aktuell meist außen vor. Zwar startet der Linux-Kernel klaglos, spätestens beim Start der grafischen Oberfläche scheitert Remix OS aber. Am Shell-Prompt bleibt dann nur noch die Eingabe von "reboot", um den Rechner neu zu starten.
Je älter die Hardware, desto besser
Aber auch auf dem aktuellen Acer Laptop Aspire E13 mit der Baytrail-Grafikeinheit von Intel verweigerte Remix OS sowohl vom USB-Stick als auch bei der Parallelinstallation unter Windows den Start. Hier hängte sich der Laptop beim Start von Android mit der Meldung "Apps are being started" aber komplett auf. Angesichts des Betastatus des Betriebssystems ist das wenig verwunderlich. Dennoch: Remix OS 2.0 verwendet die recht aktuelle Version 5.1.1 von Android samt Linux-Kernel in Version 4.4.2, der auch die Module Nouveau und Radeon für Nvidia- und AMD-Grafikkarten mitbringt. Mehr Glück haben wird auf einem fast antiken Netbook mit Intels Atom N570 samt der Grafikeinheit 3150 und auf einem Macbook Air 2013. Auf dem Macbook verwenden wir ausschließlich Remix OS, das auf einem USB-Stick installiert wurde, denn der Remix-OS-Installer funktioniert nur unter Windows ab Version 7.
Root-Shell für Entwickler
Die Shell startet übrigens im Root-Modus. Das ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass sich Remix OS im Entwicklungsstatus befindet und gilt gleichzeitig als Warnung, dem experimentellen Betriebssystem keine wichtigen Daten zu überlassen und bei der Installation von Apps Vorsicht walten zu lassen. Remix OS bringt nämlich auch alle Komponenten mit, um auf die Betriebssysteme zuzugreifen, die auf dem Rechner installiert sind, auf dem es parallel läuft. Verschafft sich ein Eindringling über eine zweifelhafte App Zugriff auf Remix OS, kann er bei aktiviertem Root-Modus weitaus mehr Informationen abgreifen und das System sogar aus der Ferne übernehmen. Möglich ist dann auch ein Zugriff auf das parallel installierte Windows.
Die Root-Shell ist wohl eher für Entwickler gedacht, die entweder an Remix OS selbst arbeiten oder ihre Apps dort ausprobieren wollen. Sie können damit auf den sonst üblichen Zugriff über die Android Debug Bridge (ADB) verzichten. Jide setzt ohnehin nicht nur auf die Kooperation des Android-x86-Projekts, sondern auch auf die Entwicklergemeinde bei XDA-Developers. Dort haben bereits mehrere Entwickler Hinweise zur Nutzung des Android-Derivats veröffentlicht.
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Remix OS im Test: Ein Android für PCs | Android im Desktop-Look |
Die Probleme liegen aber nicht an der CPU. Es gibt jede menge Windows 2 in 1 oder...
Man kann auch schnelle ARM Cpus bauen, aber dann brauchen die nun mal mehr Strom. Apple...
Manche Leute haben vielleicht schon vergessen, wie fragmentiert die Welt der Downloads...
Mir ist das Geschäftsmodell nicht klar. Ohne das die damit Geld verdienen, wird das aber nix.