Spezielle Stifte für Schreibgefühl wie auf Papier
Der Stift des Remarkable 2 hat 4.096 Druckstufen und erkennt, wenn man ihn schräg hält. So können wir beispielsweise mit der Bleistifteinstellung schraffieren. Uns stehen insgesamt sieben Stifteingaben zur Verfügung, die sich alle im Schriftbild und bei der Reaktion während der Eingabe unterscheiden: Kugelschreiber, Fineliner, Bleistift, Druckbleistift, Pinsel und Textmarker.
Das Schreibgefühl ist wie beim Vorgängermodell ziemlich einzigartig und kommt dem Gefühl, das wir beim Schreiben auf Papier haben, wieder sehr nahe. Dank der matten Displayoberfläche und der speziellen Spitze des Stiftes entsteht beim Schreiben ein leicht schleifendes Gefühl, das sich so anfühlt, als würden wir mit einem Bleistift oder einem dünnen Fasermaler auf einem Blatt Papier schreiben. Rutschen wir bei einem iPad mit dem Apple Pencil förmlich über das spiegelglatte Display, gibt es beim Remarkable 2 einen leichten Widerstand - wie bei Papier eben auch.
Besonders längere Aufzeichnungen fühlen sich daher sehr natürlich an und sind für uns ermüdungsfrei. Für alle Eingabemöglichkeiten - bis auf den Textmarker - stehen und drei Einstellungen für die Dicke des Stifts zur Verfügung. Außerdem können wir Text in Schwarz, Grau oder Weiß eingeben. Farben kann auch die zweite Version des Remarkable nicht darstellen. Das haben wir im Alltag allerdings nicht vermisst, auch nicht beim Textmarker. Mit diesem können wir Text grau hinterlegen.
Neuer Marker Plus für einfaches Radieren
Um mit dem Standardstift zu radieren, müssen wir die entsprechende Funktion in der Einstellungsleiste der Benutzeroberfläche aktivieren. Einfacher geht das Radieren mit dem Marker Plus, einem neuen, zweiten Stift von Remarkable. Dieser hat am Ende einen druckempfindlichen Aufsatz montiert, der als Radierer fungiert: Wir müssen also wie bei einem Bleistift den Stift nur umdrehen und können losradieren. Ansonsten entspricht der Marker Plus in den Funktionen dem normalen Eingabestift.
Praktisch finden wir bei unseren Aufzeichnungen wieder die Möglichkeit, bereits eingegebenen Text zu markieren und zu verschieben. So lassen sich in Aufzeichnungen nachträglich noch Inhalte einfügen - das ist auf Papier so nicht möglich. Hilfreich sind auch die auswählbaren Hintergrunde: Wir können nicht nur auf Blankopapier schreiben, sondern verschiedene linierte oder karierte Hintergrunde wählen.
Auch Tagesplaner oder perspektivische Vorlagen zum Zeichnen sind auswählbar. Diese können im Nachhinein wieder entfernt werden, ohne die Eingaben zu löschen. Mit dem nötigen Talent lässt es sich auf dem Remarkable 2 auch sehr gut zeichnen, besonders mit dem gut auf Schrägstellung und Druck reagierenden Bleistift.
Wie beim ersten Remarkable können wir unsere Aufzeichnungen in verschiedenen Notizbüchern organisieren. Wir können die Notizen schlicht auf dem Remarkable 2 verwenden, oder aber mit einem PC synchronisieren und dort nutzen. Auch beim neuen Modell ist es leider noch nicht möglich, das Tablet als externes Speichergerät einfach an einen PC anzuschließen und die Dateien auszutauschen. Stattdessen müssen wir die Online-Synchronisation verwenden, für die wir ein Programm auf dem Computer installieren müssen. Alternativ ist auch eine Übertragung per Kabel möglich, diese hat aber immer noch Betastatus und verwendet eine interne Webseite als Filebrowser - eine Nutzung ohne Cloud ist damit aber in unserem Test problemlos möglich.
Remarkable wird die Synchronisation wohl aus Komfortgründen eingerichtet haben, wir finden es aber unpraktisch, auf einem Rechner immer erst ein Programm installieren zu müssen - oder bei Kabelnutzung eine IP-Adresse in den Browser einzugeben. Ist die Verbindung zwischen PC und Remarkable 2 hergestellt, können wir unsere Dateien einfach auf den Rechner kopieren oder PDF- und EPUB-Dateien auf das Tablet ziehen.
Handschriftumwandlung funktioniert überraschend gut
Handschriftlich eingegebene Texte können wir nicht nur im Originalformat auf einem anderen Gerät nutzen, sondern auch als getippten Text. Dafür hat das Remarkable 2 eine ausgesprochen gut funktionierende OCR-Software installiert, die sogar unsere Sauklaue halbwegs fehlerfrei entziffern kann. Unsere Aufzeichnungen können wir direkt aus der Notiz heraus einlesen und per E-Mail versenden lassen, was ohne Probleme funktioniert. Wir können alternativ auch die handschriftliche Aufzeichnung versenden, ohne sie zu konvertieren.
Wie beim ersten Remarkable ist auch der Live-View wieder möglich: Ist die PC-Anwendung von Remarkable geöffnet, lassen sich die Bildschirminhalte des Tablets auf einen Computer spiegeln. Das ist praktisch, um Aufzeichnungen zu präsentieren. Für unterwegs ist das Chrome-Plugin von Remarkable praktisch: Damit können wir Webseiten als Notiz auf dem Tablet speichern und später lesen - oder auch Anmerkungen darin machen.
Remarkable hat sein Tablet so konstruiert, dass Nutzer möglichst fokussiert arbeiten sollen. Daher ist es nicht möglich, etwa über einen eingebauten Browser Internetseiten oder E-Mails abzurufen. Das Gerät nutzt WLAN, allerdings nur, um Dateien zu versenden und sich zu synchronisieren. Der Akku des Remarkable 2 hat eine Nennladung von 3.000 mAh und hält Tage, wenn nicht sogar Wochen. Dank des E-Ink-Displays sinkt der Akkustand bei Nichtbenutzung des Tablets praktisch kaum.
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