Relativity Space: Zu 85 Prozent 3D-gedruckte Rakete fliegt halb erfolgreich

Die erste Stufe hat funktioniert, die zweite nicht. Es ist ein akzeptables Ergebnis für den Testflug einer Firma mit viel größeren Zielen.

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Auch die Tanks der Rakete wurden im 3D-Druck gefertigt.
Auch die Tanks der Rakete wurden im 3D-Druck gefertigt. (Bild: Relativity Space / Screenshot: Golem.de)

Die Rakete Terran-1 von Relativity Space ist zum ersten Mal geflogen. 85 Prozent ihrer Leermasse wurden durch 3D-Druckverfahren gefertigt, inklusive der Treibstofftanks. Die methanbetriebene Rakete soll bis zu 1,2 Tonnen Nutzlast in einen niedrigen Erdorbit bringen können. Der Beweis dafür steht allerdings noch aus, nachdem die Zündung des Triebwerks der zweiten Stufe nach der Stufentrennung gescheitert ist.

Relativity Space sieht den Flug dennoch als Erfolg an und als Beweis dafür, dass das 3D-Druckverfahren für den Bau von Raketen geeignet ist. Die Firma hat sich aus ideologischen Gründen für diese Art der Fertigung entscheiden – in dem Glauben, damit den Bau von Raketen auf dem Mars zu ermöglichen. Eine größere Rakete, die Terran-R, ist auch schon in Planung.

Wie die meisten Raketen-Start-ups verfolgt auch Relativity Space mit seiner methanbetriebenen Rakete das bewährte Konzept der Falcon 9 von SpaceX mit neun Aeon-Triebwerken in der ersten Stufe und einem vakuumoptimierten Triebwerk gleicher Bauart in der zweiten Stufe. Wie die Merlin-Triebwerke von SpaceX funktionieren auch die Aeon-Triebwerke im einfachen Gasgenerator-Zyklus. Die Terran-1 erreichte als zweite methanbetriebe Rakete die Grenze zum Weltraum, die erste war im Dezember 2022 die Zhuque-2 der chinesischen Firma Landspace, deren Flug dem geplanten Orbit deutlich näher kam.

Relativity Space muss mit SpaceX konkurrieren

Starts der Terran-1 sollen zu einem Preis von 12 Millionen US-Dollar angeboten werden. Im Vergleich sind etwa die Starts der europäische Vega-C rund dreimal so teuer, bieten aber auch die dreifache Nutzlast. Umgekehrt verkauft die in Zahlungsschwierigkeiten geratene Firma Virgin Orbit ihre Launcher One ebenso für 12 Millionen US-Dollar, aber sie hat nur ein Drittel der Nutzlast der Terran-1. Bei Satellitenstarts in reguläre Orbits kann keine dieser Raketen mit den Angeboten der Falcon 9 konkurrieren.

Mit rund 1,3 Milliarden US-Dollar hat das Unternehmen fast zehnmal so viel Kapital zur Verfügung wie das deutsche Start-up Isar Aerospace zur Entwicklung der Spektrum-Rakete. Damit sollte Relativity auch die Entwicklung der Terran-R finanzieren können, die mit 20 Tonnen Nutzlast mit der Falcon 9 konkurrieren wird. Für den Bau einer Rakete auf dem Mars wird das Geld aber vermutlich nicht ausreichen.

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