Kameraleistung mit Luft nach oben
Wie viele Hersteller von Gaming-Smartphones scheint auch Nubia beim Redmagic 8 Pro den Fokus nicht auf die Kamera zu legen. Die Hauptkamera hat 50 Megapixel, zum Einsatz kommt Samsungs GN5-Sensor, der im September 2021 vorgestellt wurde. Dazu gibt es eine Superweitwinkelkamera mit 8 Megapixeln und eine Makrokamera mit 2 Megapixeln. Eine Möglichkeit, mit vollen 50 Megapixeln aufzunehmen, haben wir nicht gefunden.
Die Hauptkamera macht Bilder mit guter Schärfe, die restliche Bildverarbeitung ist aber allenfalls durchschnittlich. Wir haben - wie bei all unseren Tests - mit HDR im Automatikmodus fotografiert; das Smartphone hat es dabei nicht geschafft, die dunklen und hellen Bereiche der Motive ausreichend anzupassen. Schatten saufen ab und helle Bereiche sind überstrahlt; das machen zahlreiche wesentlich günstigere Smartphones mittlerweile besser.
Die Superweitwinkelkamera hat vergleichbare Probleme, dazu kommt noch die schlechtere Schärfe aufgrund der niedrigen Megapixelanzahl. Die Makrokamera ist - wie häufig bei derartigen 2-Megapixel-Modulen - im Alltag kaum zu gebrauchen, da die Bildqualität schlicht nicht gut genug ist.
Frontkamera mit wenig Schärfe
Die Frontkamera hat zwar 16 Megapixel, die Bilder sind in der Vergrößerung aber nicht sonderlich scharf. Die Farben sind etwas matt, was daran liegen könnte, dass die Kamera unter dem Displayglas verbaut ist und der Algorithmus die dadurch entstehenden Beeinträchtigungen nur bedingt herausrechnen kann. Insgesamt sind die Aufnahmen aber besser als die von Unter-Display-Kameras der ersten Generation.
Wir wissen nicht, ob Nubia beim Redmagic 8 Pro Qualcomms neue Möglichkeiten der Bildbearbeitung bei der Aufnahme von Fotos verwendet. Beim Snapdragon 8 Gen2 können Smartphonehersteller Bereiche wie Haare, Haut, aber auch Wiesen oder Himmel definieren, die noch vor der Aufnahme separat geschärft oder in den Farben optimiert werden. Samsung setzt diese Technologie eigenen Angaben zufolge bei seiner neuen Galaxy-S23-Serie ein.
Das Smartphone hat zwar einen KI-Aufnahmemodus, wir erkennen aber bei den meisten Bildern keinen großen Unterschied zur Nicht-KI-Version des gleichen Bildes. Eine Anfrage an Nubia wegen der Fotoverbesserungen des Snapdragon ließ der Hersteller leider unbeantwortet. Insgesamt ist die Kamera allenfalls durchschnittlich - die Bildqualität ist für uns kein Kaufgrund.
Der Akku hat eine Nennladung von 6.000 mAh und hält im normalen Betrieb problemlos zwei Tage lang durch. Wenn wir mit dem Smartphone spielen, ist die Akkulaufzeit natürlich kürzer. Schade ist, dass das Redmagic 8 Pro anders als das ROG Phone 6 Pro keinen zweiten USB-Anschluss an der langen Seite hat, über den wir das Smartphone im Querformat bequem aufladen könnten.
65-Watt-Ladegerät liegt bei
Laden lässt sich das Redmagic 8 Pro mit bis zu 65 Watt, ein entsprechendes Ladegerät ist im Lieferumfang beigefügt. Das Netzteil ist angenehm klein, wahrscheinlich verwendet Nubia Galliumnitrid. Von null auf 100 Prozent können wir das Smartphone in knapp über 40 Minuten aufladen. Wer das Smartphone bei der Nutzung lädt, kann den Lüfter einschalten; dann wird das Gehäuse weniger warm.
Ausgeliefert wird das Gerät mit Android 13 und einer eigenen Benutzeroberfläche. Diese verzichtet erfreulicherweise auf übertriebene Gaming-Grafiken, was zum doch eher dezenten Äußeren des Smartphones passt. Ebenfalls erfreulich ist, dass Nubia auf Bloatware weitgehend verzichtet: Nach dem Einrichten finden sich nur wenige zusätzliche Apps wie eine Galerie, ein uns unbekannter Browser (Nextword), ein Notizbuch und eine Transfer-App für Daten. Ansonsten hat Nubia nur die Google-Apps vorinstalliert.
Unverständlich ist für uns, warum der Hersteller beim Redmagic 8 Pro nicht für eine bessere Übersetzung des Betriebssystems gesorgt hat. Auf Deutsch eingestellt finden wir immer wieder eigenartige bis nahezu unverständliche Beschriftungen in den Menüs oder auch im Gaming-Hub. Das wirkt unprofessionell und passt nicht zum ansonsten sehr positiven Eindruck, den wir von dem Smartphone haben.
Bislang keine gute Update-Politik
Was Android-Updates betrifft, hält sich Nubia im PR-Material bedeckt. Der Webseite Pocketnow hat der Hersteller im Sommer 2022 mitgeteilt, dass seine Smartphones im ersten halben Jahr nach Erscheinen alle zwei Monate Sicherheitsupdates erhalten werden, danach nur noch alle drei Monate. Grundsätzlich würden die Smartphones anderthalb bis zwei Jahre lang mit Updates versorgt und bekämen ein Android-Versionsupgrade.
Damit sehen wir beim Redmagic 8 Pro das gleiche Problem wie beim ROG Phone 6 Pro von Asus, das ebenfalls nur zwei Jahre lang Updates bekommt. Dieser Zeitraum ist heutzutage viel zu gering und führt bei uns zu starken Punktabzügen in der endgültigen Bewertung. Positiv hingegen sind die Verbindungsmöglichkeiten des Smartphones: Neben 5G werden Wi-Fi 7 und Bluetooth 5.3 unterstützt.
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Snapdragon 8 Gen2 mit starken Leistungsdaten | Redmagic 8 Pro: Verfügbarkeit und Fazit |
Zuerst nur für Games, später für Games und intensive Anwendungen, dann selbst für den...
Hab etwas gesucht und hab scrcpy gefunden. Ist OS, kost nix und tut genau das, was ich...
Du bist halt eben scheinbar kein sozialer Mensch. Für mich jedenfalls ist die Kamera...
Wusste gar nicht das hardcore Gamer mit nem Handy zocken
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