Online auf den zweiten Blick
Eines vorweg: Auch wenn ein entvölkertes Grenzland sich thematisch gut in die Erzählung des Spiels einfügt, sind 2.000 Menschen auf einer derart großen Karte in der Praxis enorm wenig. Laut Youtuber CEOFoxtrot dauert eine Durchquerung aller Regionen eine gute halbe Stunde und entspricht einem Trip von etwa 30 Kilometern.
Während unserer zahlreichen Ausritte begegnen wir entsprechend maximal Grüppchen von vier oder fünf anderen Spielern, die entweder ziellos durch die aus dem Hauptspiel bekannten Orte wie Saint Denis, Blackwater oder Tumbleweed laufen oder sich gegenseitig über den Haufen schießen. In freier Wildbahn leisten uns meist nur ein paar Nichtspielercharaktere und die Tierwelt Gesellschaft.
Dadurch fühlt sich das Spiel erst mal nicht wie ein Onlinetitel an. Immerhin: Die etlichen Stunden Story-Quests können auf Missionsbasis mit bis zu drei anderen Spielern absolviert werden. Die jeweilige Gang wird automatisch aus sich zur Verfügung stellenden Spielern zusammengewürfelt – oder man schließt sich mit Freunden direkt zu einem temporären oder permanenten Trupp zusammen.
Diese Art des Online-Multiplayer ist durchaus launig und eigentlich auch verpflichtend. Denn die Erfüllung von Story-Missionen bringt einiges an Kleingeld ein, das für den Erwerb besserer Ausrüstung zwingend notwendig ist.
Von der Todeszelle in die vermeintliche Freiheit
Die dazugehörige Quest-Reihe beginnt direkt nach der Erstellung unseres kriminellen Alter Egos mit einer unerwarteten Befreiung aus einem Gefangenentransport, unter der Bedingung, dass wir den Mord am Mann unserer Wohltäterin aufklären. Klingt begrenzt spannend, weil unser Charakter anders als der Hauptspiel-Protagonist Arthur Morgan keine eigene Geschichte besitzt, aber immerhin schickt uns das Spiel im Laufe der Kampagne kreuz und quer durch die weitläufige Westernwelt.
Deren auch 2023 noch stimmungsvolle Inszenierung hatte allerdings auch ihren Preis in Form von deutlichen Überstunden und fragwürdigen Arbeitsbedingungen inklusive der vorübergehenden Streichung von vor Ende der Entwicklung ausgeschiedenen Angestellten aus den Credits.
Neue Spieler werden in die Grundzüge des Onlinemodus eingeführt, die sich abgesehen von Truppbildung, den offensichtlichen Multiplayer-Modi und der Errichtung eines Lagers als eine Art mobiles Hauptquartier nicht wirklich vom Hauptspiel unterscheiden.
Heißt: Geld verdient man auch in Red Dead Online neben dem Erfüllen von Missionen mit Pokern, Jagen oder Angeln. Exklusiv im Multiplayer können wir beispielsweise Post austragen, Karawanen beschützen und anderen eher unglamourösen Aktivitäten nachgehen.
Spannender wird es erst, wenn man echtes Geld für die Ingame-Währung Goldbarren in die Hand nimmt. Denn damit schaltet man die wirklich interessanten Betätigungsfelder des Spiels frei, die sogenannten Rollen, in denen man sich als Naturkundler, Schwarzbrenner, Händler, Kopfgeldjäger oder Fossilien- und Artefaktsammler verdingen und exklusive Aufträge absolvieren kann. Das nötige Gold kann man zwar auch durch sonstige Quests oder die Teilnahme an Multiplayer-Events verdienen, aber nur, wenn man viel Zeit investiert.
Hat man diese erste Hürde übersprungen, erschöpft sich der Spielinhalt allerdings schnell. "Man kann jegliche bisher erschienenen Inhalte in zwei bis drei Monaten regelmäßigem Spielen sehen und durchbekommen und hat dabei auch noch genug verdient, um sich alle Werkzeuge, Waffen, Klamotten und Pferde leisten zu können", sagt Kartoffel König. Was aber machen Gelegenheitsspieler stattdessen?
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Red Dead Online: Wilder Westen ohne Wumms | Steht das Ende von Red Dead Online bevor? |
Interessant wird es, wenn das erste Camp ausserhalb des Schnees bezogen wird - dann hast...
Ist doch das gleiche bei Team Fortress 2 und die haben sogar noch zehntausende Spieler...
... es aber auch schnell wieder gelassen. Was mir wirklich den Spaß am Online Modus...
Kommentieren