Recycling: Die Plastikfischer
Millionen Tonnen Kunststoff landen jedes Jahr im Meer. Müllschlucker, die das Material einsammeln, sind bislang wenig erfolgreich. Eine schwimmende Recycling-Fabrik, die die wichtigsten Häfen anläuft, könnte helfen, das Problem zu lösen.

Plastik. Plastik. Plastik. Im Gebüsch. Im Straßengraben. Im Fluss. Die Menschheit, schätzen Experten, produziert jedes Jahr mehr als 300 Millionen Tonnen Kunststoffe. Vieles davon ist schnell Abfall. Was sollen die Menschen damit tun?
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- Rohstoff Kunststoff
- Eine schwimmende Fabrik
"Ohne funktionierende Abfallentsorgungssysteme wissen sie nicht, wie und wo sie ihren Müll loswerden sollen", sagt Martin Wittmaier, Geschäftsführer des Instituts für Energie und Kreislaufwirtschaft an der Hochschule Bremen. Also landet der Abfall vielerorts einfach im Straßengraben. Regnet es, wird er über die Flüsse ins Meer gespült.
Fachleute sagen, dass so jedes Jahr rund zehn Millionen Tonnen Müll in die Ozeane gelangen. Meeresbiologen wissen um die Gefahr: Vögel, Wale, Schildkröten und andere Ozeanbewohner sterben qualvoll, weil sie sich in Kunststoffteilen verheddern, sich damit strangulieren oder sie verschlucken. Selbst in den Fischen und Meeresfrüchten, die wir essen, findet sich Mikroplastik.
Gegen den Müll in den Ozeanen gibt es mittlerweile einige ehrgeizige Projekte. Sie wollen mit gigantischen Rechen, Schwimmbojen oder Netzen das Meer vom Plastik befreien.
The Ocean Cleanup ist das wohl prominenteste Projekt. Der Niederländer Boyan Slat ließ vergangenen September vor Kalifornien einen 600 Meter langen Plastikschlauch zu Wasser. An diesem Schlauch hängt ein drei Meter langer Vorhang. Der Meeresmüllfänger treibt mit der Strömung im Meer und sammelt den Müll an der Oberfläche ein - das zumindest war der Plan. Eigentlich sollte er ein Jahr lang im Pazifik sein, wegen eines Defekts musste er jedoch schon nach drei Monaten zurück in den Hafen. Zudem konnte er das eingesammelte Plastik nicht festhalten. Nun wird das System modifiziert.
Während Slat repariert, plant die deutsche Architektin Marcela Hansch mit ihrem Team einen eigenen Meeresstaubsauger: Pacific Garbage Screening soll 400 mal 400 Meter groß werden und bis zu 35 Meter tief unter dem Wasserspiegel nach Plastik fischen. Dort beruhigen Kanäle die Strömung, so dass das leichte Plastik nach oben steigen und abgeschöpft werden kann. Vom Bau ist der Gigant noch weit entfernt.
Zunächst wollten die Aachener ihr System auf dem offenen Meer installieren, mittlerweile liegen aber Flussmündungen im Fokus.
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