Frankreich: Dienstliche E-Mails können am Feierabend ignoriert werden
Durch E-Mails und Chat-Programme bleiben Beschäftigte der Arbeit mit einer elektronischen Leine verbunden wie ein Hund. Dagegen gibt es nun in Frankreich ein Gesetz.

Frankreich ermöglicht Beschäftigten, berufliche Kommunikation in der Freizeit zu ignorieren. Das Gesetz von Arbeitsministerin Myriam El Khomri ist seit Beginn des Jahres 2017 in Kraft. Es gilt für Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten.
Das Recht auf Abschalten erlaubt es Beschäftigten, auf berufliche E-Mails und Telefonate außerhalb der Arbeitszeiten nicht zu reagieren. Es liegt aber an den einzelnen Unternehmen, wie das Gesetz umgesetzt wird.
Das Ministerium bezieht sich auf eine Studie des Meinungsforschungsinstituts Eléas, wonach 37 Prozent der befragten Beschäftigten auch nach Feierabend oder am Wochenende berufliche kommunizieren. Das führe zu steigende Erkrankungen an Burnout und Depressionen.
Benoit Hamon, Abgeordneter der Parti Socialiste in der französischen Nationalversammlung, sagte dem Fernsehsender BBC: "Beschäftigte verlassen ihr Büro, aber nicht die Arbeit. Sie bleiben mit ihr wie durch eine Art elektronische Leine verbunden wie ein Hund. Die Texte, die Nachrichten, die E-Mails - sie besetzen das Leben des Einzelnen bis zu dem Punkt, wo er oder sie schließlich zusammenbricht."
Erreichbarkeit auch im Urlaub
Zwei Drittel der Berufstätigen (65 Prozent), die über die Weihnachtsfeiertage und zwischen den Jahren Urlaub machen, sind während dieser Zeit dienstlich erreichbar. Das war Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter Berufstätigen in Deutschland im Auftrag des IT-Branchenverbands Bitkom. Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Zahl derjenigen, die auch während ihrer freien Tage für Vorgesetzte, Kollegen oder Kunden ansprechbar sind, erneut zurückgegangen. Im vergangenen Jahr waren 73 Prozent, 2014 sogar 76 Prozent zwischen den Jahren erreichbar.
Vor allem auf Kurznachrichten aus dem Büro oder von Kunden wird trotz Urlaub reagiert. Drei von fünf Befragten (58 Prozent) beantworten berufliche SMS, Whatsapp-Nachrichten oder iMessages. Etwa jeder Zweite nimmt dienstliche Anrufe entgegen (53 Prozent) oder antwortet auf geschäftliche E-Mails (47 Prozent).
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Vielen Dank für den freundlichen Hinweis. Wir haben es geändert.
Oder man ist "permanent" in der Freizeit. Man sollte ein flexibles Modell nur wählen...
Ist bei uns (leider) im Außendienst auch relativ üblich. Die Kollegen haben aktuell noch...
Also laut Statista lag die durchschnittliche Wochenarbeitszeit 2015 bei einer...